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Im Licht des Blutmondes

Im Licht des Blutmondes

Titel: Im Licht des Blutmondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanette Peters
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wie sein Körper begann sich durch das Blut, das er trank, zu erholen.
    Sobald Zacharias ebenfalls kam, trat er von ihr zurück und wischte sich mit dem Handrücken über die Lippen. Dann schloss er seine Hose und verließ das Zimmer der Bluthure, ohne einen weiteren Blick zurückzuwerfen. Er fühlte sich immer noch schwach, doch das Blut zeigte bereits Wirkung. Er spürte, wie er die Kontrolle über sich selbst zurückgewann, und seufzte erleichtert, ehe er zurück in die leere Eingangshalle ging.
    Ein kurzer Stich der Enttäuschung durchzuckte ihn, doch dann schüttelte er seinen Kopf und redete sich ein, dass sein Verhalten albern war. Nun, da er wieder klar denken konnte, wurde ihm bewusst, dass die Lust, die er gespürt hatte, als er Joleen sah, lediglich an seinem Bluthunger gelegen haben musste.
    Er ging zurück in die Bibliothek. Lesen half ihm immer, seine Gedanken in die richtigen Bahnen zu lenken, und außerdem konnte er dort in Ruhe darüber nachdenken, was er und seine Familie mit Martina tun mussten und sollten.
    ***

A GENTA
     
    Es klopfte und Agenta ließ die Tür mittels eines mentalen Befehls aufgehen, ohne sich vom Fenster abzuwenden, aus dem sie sah. Ihr Blick war auf das weitläufige Grundstück gerichtet, seit sie Fayn dabei beobachtet hatte, wie sie es verlassen hatte, um Martina zu folgen. Nikolas hatte sie beide zusammen vorgefunden und Fayn gebeten, ihr zu folgen, da weder er selbst noch Zacharias sich dazu in der Lage fühlten.
    Sie hoffte, dass beide sich inzwischen genährt hatten, besonders in Zacharias‘ Fall, da er es in letzter Zeit vernachlässigte, sich eine Bluthure zu nehmen.
    Sie hörte wie die Kleider der Bluthure, die sie hatte rufen lassen, raschelten, als sie leise die Tür hinter sich schloss und sich vorsichtig durch den Raum bewegte. Agenta drehte sich um, und lächelte zärtlich, als sie Tony erblickte. Auch wenn Tony inzwischen die Dreißig schon erreicht hatte, so war sie Agenta immer noch die liebste Bluthure.
    „Nimm Platz, ich bin gleich bei dir“, forderte Agenta sie auf und wies auf die cremeweiße Couch. Tony folgte ihrer Anweisung sofort. „Erzähle mir, wie es mit den Kindern geht“, verlangte Agenta weiter, während sie wieder aus dem Fenster sah.
    „Alle Kinder entwickeln sich gut“, begann die Bluthure zögernd und im Spiegelbild des Fensters konnte Agenta sehen, wie Tony ihren Kopf schüttelte. „Entschuldigen Sie Lady Agenta, dies entspricht nicht ganz den Tatsachen. Alle Kinder lernen fleißig und sind froh, hier ein warmes und sicheres Zuhause gefunden zu haben. Aber es gibt einige Kinder, die mir Sorgen bereiten.“
    „Welche?“, fragte Agenta stirnrunzelnd und verschränkte ihre Arme vor der Brust, während sie weiterhin Tonys Spiegelbild im Fenster beobachtete.
    „Joleen, als Erstes. Sie ist wie immer sehr bemüht und fleißig, doch in den letzten Monaten scheint sie sich immer mehr zurückzuziehen.“
    „Was glaubst du, woran es liegt?“
    „Ich denke, es ist einfach die Pubertät. Ihr Körper verändert sich, und sie muss sich damit zurechtfinden. Außerdem leidet sie sehr, wenn sie ihre Blutungen bekommt. Sie hat starke Krämpfe, will sich aber nicht beklagen.“
    „Der Arzt soll sie sich anschauen, und ihr gegebenenfalls etwas gegen die Krämpfe verschreiben. Wie geht es ihr sonst? Wie ist es mit den anderen Kindern und ihr?“ Agenta wusste, dass einige Kinder Spaß daran hatten, Joleen zu ärgern. Tonys Seufzen verriet ihr, dass dies wohl immer noch der Fall war.
    „Dies deckt sich mit den anderen Kindern, die mir Sorge bereiten“, erklärte Tony und fuhr sich durch ihr rabenschwarzes Haar. „Mit den jüngeren Kindern kommt Joleen sehr gut zurecht, gerade die kleinen Mädchen schauen zu ihr auf und versuchen, sich an ihr zu orientieren. Scarlett macht sich immer noch lustig über sie und versucht sie ständig zu provozieren. Doch Joleen ist besonnen genug, dies zu ignorieren.“ Tony stockte.
    „Das hört sich für mich an, als seist du noch nicht fertig“, vermutete Agenta. Sie drehte sich zu Tony um und ging zu ihr hinüber. Tony hielt ihren Blick gesenkt und nickte dann.
    „Ich bin sehr besorgt über die Veränderungen, die ich bei Anderson und Leon feststelle. Je näher ihre Einführung als Bluthure rückt, desto aufdringlicher werden sie auch den Schülerinnen gegenüber. Sie …“ Tony seufzte und Agenta konnte hören, wie sie schluckte. „Sie versuchen die Mädchen zu belästigen, und davon zu überzeugen, dass sie

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