Im Licht des Blutmondes
er und schüttelte seinen Kopf. „Ich will nicht, dass du es trägst.“ Joleen nickte gehorsam und drehte sich mit einem entschuldigenden Blick zu Angela um. Sie hatte sich so viel Mühe mit ihr gegeben.
Angela jedoch schien es nichts auszumachen. Sie ging mit gesenktem Blick zu dem Tisch, auf dem sie ihre Utensilien abgelegt hatte, und nahm ein Tuch in die Hand, ehe sie auf Joleen zu trat und begann, vorsichtig das Make-up wieder zu entfernen. Joleen ließ es schweigend über sich ergehen und warf währenddessen immer wieder einen unsicheren Blick zu Zach hinüber.
Als Angela fertig war und Zach zufrieden nickte, verließen sie und Tony schweigend Joleens Zimmer. Zach trat auf Joleen zu und musterte sie eingehend.
„Besser“, sagte er zufrieden und zog sie dann in seine Arme. Joleen legte ihre Hände vorsichtig auf seine Brust und seufzte leise, bevor Zachs Lippen auf ihre trafen. Sein Kuss war sanft und seine kalten Hände fuhren langsam ihren Rücken hinab.
„Ich habe etwas für dich“, erklärte er, als er sich wieder von ihr löste. Joleen lächelte ihn erwartungsvoll an, als er etwas aus seiner Brusttasche hervorzog und hinter sie trat. „Jede Blutsklavin trägt eins“, fügte er hinzu, als sich etwas Weiches um ihren Hals legte. Joleen hob langsam ihre Finger an und ließ sie über das breite Samtband fahren, das nun um ihren Hals lag. Sie hatte so eins schon einmal bei Angela gesehen, Cirrus Blutsklavin.
Nachdem Zach es verschlossen hatte, packte er sie bei ihren Schultern und sie drehte sich gemeinsam mit ihm zu dem großen Spiegel, damit sie sich betrachten konnte. Joleen stockte der Atem, als sie sich nun im Spiegel sah. Zach stand hinter ihr, groß, dunkel, beschützend. Sein dunkles Haar war sorgsam frisiert und seine grauen Augen betrachteten ihr Spiegelbild eingehend. Das hellgrüne Seidenkleid lag eng an ihrem Körper und wurde von einem dunkelgrünen Band zusammengehalten und das gleiche grün hatte auch das Samtband, das nun ihren Hals zierte. Zach lächelte zufrieden.
„Nun ist es perfekt“, flüsterte er leise und Joleen legte ihren Kopf in den Nacken, um ihn anzusehen. Zachs Finger fuhren über ihre nackten Schultern, als er sein Gesicht ihrem entgegensenkte und sie küsste. Joleen drehte sich in seiner Umarmung um, und legte ihre Arme um seinen Nacken, während sie sich auf ihre Zehenspitzen stellte und näher an ihn heranrückte.
Zach zog sie ruckartig näher an sich heran, und als seine Hüfte sich gegen ihren Bauch drückte, konnte sie spüren, dass er erregt war. Ein leichtes Ziehen zog durch ihren Unterleib, wie häufiger in den letzten Monaten, wenn er sie so küsste. In ihrem Bauch begann es zu kribbeln und sie spürte, wie ihr Herz schneller schlug. Er löste sich viel zu schnell von ihr und sie musste ein wehmütiges Seufzen unterdrücken.
„Du wirst dich heute Abend immer in Angelas oder meiner Nähe aufhalten“, wies er Joleen an. Sie hatte nichts anderes vorgehabt, denn die Vorstellung, sich in einen Raum zu begeben, der über hundert Vampire beherbergte, jagte ihr Angst ein. „Gut, dann lass uns gehen“, fügte Zach hinzu und ließ seinen Blick ein letztes Mal über ihren Körper gleiten.
Joleen betrat mit gesenktem Blick, den Saal, genau zwei Schritte hinter Zach, wie er es ihr gesagt hatte. Als er stehen blieb, wagte sie es, kurz ihren Blick über den Saal streifen zu lassen und schluckte. Sie hatte noch nie so viele Vampire gleichzeitig gesehen. Anders, als jene bei denen sie nun seit fast zehn Jahren lebte, wirkten viele von ihnen bedrohlich auf sie.
„Geh dort rüber zu Angela und warte, bis ich dich zu mir rufe“, wies Zach sie an. Joleen nickte, unfähig etwas zu sagen. Am liebsten wäre sie bei ihm geblieben, denn in seiner Nähe fühlte sie sich sicher.
Während sie langsam zu Angela hinüberging, musste sie sich bemühen, nicht ihre Arme um ihren Oberkörper zu schlingen. Sie fühlte sich in dem dünnen Seidenkleid mit einem Mal sehr nackt und ungeschützt. Sie konnte die Blicke einiger Vampire auf sich spüren und ihr liefen Schauder über den Rücken.
Sie blieb neben Angela stehen und sah die ältere Blutsklavin an. Bei ihnen befanden sich weitere von Cirrus‘ Blutsklavinnen, die sich angeregt unterhielten. Auch Blutsklavinnen, die Joleen vollkommen unbekannt waren, waren dort und sie vermutete, dass sie zu den anderen Gästen gehörten.
„Wie fühlst du dich?“, fragte Angela und lächelte ihr mitfühlend zu.
„Ausgeliefert“,
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