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Im Licht des Blutmondes

Im Licht des Blutmondes

Titel: Im Licht des Blutmondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanette Peters
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habt, dann steht es euch frei zu gehen, wohin ihr wollt.“
    Leon wand sich in Nikolas Griff, doch gegen die Kräfte des Vampirs hatte er keine Chance. Zacharias drehte sich noch einmal zu Joleen um und sah sie fragend an. Agenta brauchte nicht einmal ihre Schultern zu drücken, denn Joleen nickte sofort. Wieder war Agenta von dem Mädchen beeindruckt.
    Zacharias drehte sich wieder um. Agenta beobachtete, wie sich seine Rückenmuskeln verspannten, als er zu seinem ersten Schlag ausholte. Das harte Leder der Peitsche traf auf Leons Rücken. Der Junge schrie laut auf und auch Joleen zuckte kurz zusammen, sah jedoch nicht weg.
    Beim siebten Schlag hob Joleen ihre Hand und legte sie Halt suchend auf die von Agenta. Diese verschränkte ihre Finger mit denen von Joleen und trat noch einen Schritt näher an sie heran.
    „Du schaffst das“, flüsterte sie so leise, dass nur Joleen sie hören konnte. „Du machst das sehr gut.“ Joleen nickte leicht, ließ ihre Hand jedoch nicht los.
    Beim dreizehnten Schlag verstummten Leons Schreie und sein Körper erschlaffte, doch Zacharias holte erneut aus. Joleen zitterte, doch immer noch hatte sie ihren Blick nicht abgewandt. Agenta sah zu den anderen Kindern. Einige hatten sich bis an die Wand zurückgezogen und starrten auf den Boden, während sie sich die Ohren zuhielten. Andere weinten, wieder andere sahen mit schreckensgeweiteten Augen auf die Szenerie.
    Agenta war froh, dass Joleen sie darum gebeten hatte, die kleineren Kinder nicht zu zwingen, hier teilzunehmen.
    Die Folgen wären nicht wieder gutzumachen gewesen.
    Beim dreiunddreißigsten Schlag hob Nikolas plötzlich seine Hand und Zacharias hielt inne. Nikolas schüttelte seinen Kopf und ließ den schlaffen Körper von Leon zu Boden sinken. Agentea wusste, dass der Junge tot war. Er hatte nicht einmal annähernd die Anzahl an Schlägen ertragen, die sie Joleen zugemutet hatten.
    Zacharias sah zu Cirrus, der Anderson immer noch festhielt. Anderson starrte kreidebleich auf den leblosen Körper seines Freundes. Die Angst lähmte ihn.
    „Du hast es bald geschafft“, flüsterte Agenta Joleen zu und diese drückte sanft ihre Hand. Auch sie schien wie erstarrt zu sein, doch fest dazu entschlossen, alles durchzustehen.
    Auch Anderson wurde von seinem Hemd befreit und umgedreht und dieses Mal, drehte Zacharias sich nicht zu Joleen um, sondern holte gleich aus, um zuzuschlagen.
     
    Anderson überlebte, wenn auch nur knapp. Sie trugen ihn von ihrem Grundstück und legten ihn in einer Ecke ab, wo man ihn nicht so schnell finden würde. Agenta hatte das ungute Gefühl, dass sie irgendwann wieder etwas von ihm hören würden, doch sie wagte nicht, es laut auszusprechen.
    ***

J OLEEN
     
    Zach blickte zu Joleen, die neben ihm auf dem Sofa in seinem Zimmer saß und ihn nervös ansah. Er hob seine Hand, um ihr zärtlich ihre blonden Locken hinter ihr Ohr zu streichen.
    „Keine Sorge“, murmelte er beruhigend. „Ich werde dir nicht wehtun.“ Joleen lächelte ihn an und spürte, wie der kleine blaue Fleck, direkt unter ihrem Auge, der immer noch zu sehen war, kurz wehtat.
    „Das weiß ich“, antwortete sie und sie spürte, wie ihr das Blut in die Wangen schoss. „Ich weiß nur nicht, was ich machen muss“, gestand sie nervös. Zach verzog sein Gesicht und lachte dann leise.
    „Für mich ist das auch neu“, erklärte er. „Ich habe mich noch nie von jemandem genährt, ohne mich körperlich mit ihm zu verbinden.“ Joleen senkte betroffen ihren Blick. Es war ihre Schuld, dass er in dieser Situation war. Wie immer schien er ihre Gedanken sofort zu erraten.
    „Joleen. Hör auf, dir falsche Vorwürfe zu machen, ich habe es mir gewünscht“, sagte er. Sie nickte, doch ihr schlechtes Gewissen verschwand nicht ganz. Zach musterte sie genau und sie sah, dass er nachdachte. Er griff nach ihrer Hand und strich mit seinem Daumen über ihr Handgelenk.
    „Ich werde dich nicht in den Hals beißen“, erklärte er leise und sie runzelte ihre Stirn, als sie ihn fragend ansah. „Zuviel Körperkontakt“, fügte er erklärend hinzu und zwinkerte dann. Joleen nickte verstehend und ihr schlechtes Gewissen machte sich wieder bemerkbar.
    „Und du bist dir sicher, dass du das willst?“, fragte er.
    „Ja“, flüsterte Joleen und nickte noch einmal. Sie war sich sicher. Sie wusste nicht, ob es vielleicht wehtun würde, und davor hatte sie Angst, doch sie wusste, dass sie immer bei Zach bleiben wollte. Er nickte und legte den Arm, mit dem er

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