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Im Licht des Blutmondes

Im Licht des Blutmondes

Titel: Im Licht des Blutmondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanette Peters
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als Vampir stelle ich mir sehr ermüdend vor und die Ewigkeit ist eine lange Zeit.“ Sie strich Joleen sanft über ihre Wange, um die Tränen zu entfernen. „Weine nicht um mich, Liebes, sondern freue dich für mich, dass ich nun etwas Neues erfahren darf. Ich werde nicht einfach verschwinden, sondern nur eine neue Reise antreten.“ Joleen schluchzte erneut laut auf und fiel Tony in ihre Arme.
    „Wieso hast du nie gesagt, dass du krank bist?“, fragte Joleen, während sie ihren Kopf an Tonys abgemagerte Brust legte. Das Herz der Bluthure schlug unregelmäßig und Joleen wusste, dass es bald gar nicht mehr schlagen würde.
    „Weil ich so lange wie möglich normal weiterleben wollte“, erklärte Tony. „Ich wollte nicht, dass man mich anders behandelt. Die Vampire wussten es und haben sich gut um mich gekümmert, wann immer es nötig war.“ Joleen verstand es nicht und suchte verzweifelt nach Worten, mit denen sie Tony vielleicht davon überzeugen konnte, weiterleben zu wollen. Doch sie fand keine, die ihr angemessen erschienen.
    „Weißt du Joleen“, flüsterte Tony und strich ihr über das Haar. „Ich hatte niemals eigene Kinder, und als du hier herkamst, habe ich beschlossen, dich als mein Kind zu betrachten. Später auch die anderen, doch du warst immer meine erste Tochter.“ Als Joleen nun aufsah, sah sie wie Tony liebevoll lächelte. „Ich bin unglaublich stolz auf dich, Liebes“, erklärte Tony. „Ich habe deine ganze Entwicklung miterleben dürfen, und bin dankbar dafür. Und ich bin stolz auf die Frau, zu der du geworden bist.“ Joleen schluchzte hilflos und dann umarmte sie Tony erneut.
    „Ich habe dich lieb, Tony“, flüsterte Joleen und versuchte sich zu beruhigen.
    „Ich dich auch, Liebes“, erwiderte Tony und umarmte sie ebenfalls. Joleen wollte nicht, dass sie starb, wollte nicht darüber nachdenken, wie es ohne Tony sein würde. Sie würde mit Zach reden. Sie musste ihn davon überzeugen, dass er mit Tony noch einmal sprach. Zach würde sie sicherlich überzeugen können, da war Joleen sich sicher.
    ***

Z ACHARIAS
     
    Nachdem er Joleen in das Zimmer der Bluthure geschickt hatte, war er gleich in die Bibliothek gegangen, um nachzudenken. Sie alle hatten schon länger um die Erkrankung der Bluthure gewusst, und sie alle spürten nun, dass ihr Ende in großen Schritten nahte. Es war der Lauf der Dinge. Zacharias war sich sicher, dass Agenta einige Zeit um den Verlust der Bluthure trauern würde. Er wusste um ihre Vorliebe für sie, doch auch das würde vergehen. Und auch Joleen würde darüber hinwegkommen.
    Er hatte ihre Bestürzung gesehen und ihren Schmerz gespürt, als sie es erfahren hatte. Nun fragte er sich, ob er sie nicht schon vorher darauf hätte vorbereiten müssen. Die Tür zu der Bibliothek öffnete sich, und sein Bruder trat ein.
    „Cirrus“, sagte Zacharias leise um ihn zu begrüßen. „Was kann ich für dich tun?“
    „Nichts weiter“, erwiderte sein Bruder. „Ich wollte nur ein wenig Zeit mit dir verbringen. Und ich weiß, wenn ich dich suche, und du nicht gerade bei deiner Blutsklavin bist, dann muss ich nur hier zwischen all den verstaubten Büchern nachschauen.“ Zacharias musste lächeln.
    „Du suchst mich doch nicht hier auf, nur weil du meine Anwesenheit vermisst. Also, was kann ich für dich tun?“, konterte Zacharias und hörte, wie Cirrus seufzte.
    „Ich habe mit einem weiteren Clan gesprochen, der schon länger ein Auge auf Angus Machenschaften hat. Sie sind bereit, darüber nachzudenken, sich uns anzuschließen, bitten jedoch um einen persönlichen Besuch.“ Cirrus zögerte kurz und Zacharias ahnte bereits, worauf er hinauswollte. „Ich will, dass du dort hinfährst.“ Zacharias hatte sich also nicht geirrt.
    „Wo?“
    „Etwa zwei Nachtfahrten von hier entfernt“, erklärte Cirrus. „Du weißt, ich würde dich nicht darum bitten, wenn es nicht wichtig wäre.“ Zacharias nickte bestätigend.
    „Ja, das ist mir bewusst“, murmelte er. Es behagte ihm nicht. Joleen mitzunehmen wäre zu gefährlich, doch auch sie hier zu lassen, gefiel ihm nicht. Cirrus schien seine Gedanken zu erraten.
    „Wir werden gut auf Joleen achtgeben“, versprach er. „Niemand wird ihr zu nahe kommen.“
    „Ich weiß“, gestand Zacharias und verzog das Gesicht. „Trotzdem gefällt es mir nicht.“
    „Das ist mir bewusst“, erwiderte Cirrus und lächelte belustigt. „Aber es wäre ohnehin nicht gut, sie mitzunehmen. Der Bluthure bleiben nur noch wenige Tage

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