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Im Licht des Mondes: Roman (German Edition)

Im Licht des Mondes: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht des Mondes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Ort fuhr, ohne zu stoppen, war sie wieder angespannt.
    Sie betrachtete das gelbe Cottage, als er davor parkte. »Seltsam, ich habe gar nicht bemerkt, dass du hieraus inzwischen ein Restaurant gemacht hast. Ich glaube, damit überforderst du dich etwas.«
    »Es ist nur vorübergehend geöffnet.« Er stieg aus, ging um den Wagen herum und hielt ihr die Tür auf. »Sag bitte noch nichts.« Wieder hob er ihre Hand an seinen Mund und fuhr mit seinen Lippen über ihre Knöchel. »Wenn du lieber woandershin gehen möchtest, machen wir das selbstverständlich. Aber überleg es dir wenigstens eine Minute.«
    Er hielt ihre Hand fest und führte sie ums Haus herum, nicht hinein.
    Auf dem frisch gemähten Rasen war eine weiße Tischdecke ausgebreitet. Sie war umgeben von Kerzen, die noch
nicht angezündet waren, und von bunten weichen Kissen. Daneben stand ein Korb, aus dem duftender Flieder quoll. Er hob ihn hoch. »Für dich.«
    Sie betrachtete die Blumen, dann sein Gesicht. »Die Saison für Flieder ist vorbei.«
    »Das musst du mir nicht sagen.« Er grinste und hielt ihr den Korb weiter hin, bis sie ihn nahm. »Du hast ihn immer gemocht.«
    »Ja, ich mochte ihn immer. Was soll das alles, Sam?«
    »Ich dachte, dass wir ein Picknick machen. Ein Kompromiss zwischen Geschäft und Vergnügen, öffentlich und privat.«
    »Ein Picknick.«
    »Das mochtest du auch immer gern.« Er beugte sich vor und streifte mit seinen Lippen ihre Wange. »Warum trinken wir nicht ein Glas Wein, und du überlegst, was du von dieser Idee hältst?«
    Es abzulehnen wäre sowohl kalt als auch undankbar. Und, musste sie zugeben, feige. Nur weil sie früher einmal davon geträumt hatte, wie sie beide glücklich verheiratet Picknicks in ihrem eigenen Garten vor ihrem eigenen kleinen Cottage machen würden, musste sie ihn jetzt nicht dafür bestrafen, dass er ihr einen schönen Abend bieten wollte.
    »Ich hätte sehr gern etwas Wein.«
    »Ich bin sofort wieder da.«
    Sie seufzte leise, als er außer Hörweite war, wartete, bis die Hintertür hinter ihm zufiel, und steckte dann ihre Nase in den Fliederstrauß.
    Nur Augenblicke später hörte sie Harfen- und Flötenmusik aus dem Haus ertönen. Sie schüttelte ihren Kopf und nahm auf einem der Kissen Platz, stellte den Blumenkorb beiseite und wartete auf seine Rückkehr.
    Er brachte nicht nur Wein mit, sondern auch Kaviar.
    »Das nenne ich ein Picknick.«
    Er setzte sich ebenfalls und zündete, wie nebenbei, die Kerzen an. »Auf einem Rasen zu sitzen ist nicht gleichbedeutend mit schlecht essen zu müssen.« Er schenkte ihnen Wein ein, stieß mit ihr an. »Slainte.«
    Sie erwiderte nickend seinen irischen Trinkspruch. »Du hast dich um den kleinen Garten gekümmert.«
    »Mit meinen beschränkten Möglichkeiten. Hast du ihn angelegt?«
    »Einiges, und einiges Nell.«
    »Ich kann sie im Haus fühlen.« Er strich einen Löffel Beluga auf ein Toastviertel und reichte es Mia. »Ihre Freude, hier zu wohnen.«
    »Freude ist eine ihrer größten Gaben. Wenn du sie heute siehst, kannst du nichts mehr von dem Schrecken, den sie erlebt hat, spüren. Es war lehrreich zu beobachten, wie sie sich selbst entdeckte.«
    »Wie meinst du das?«
    »Bei uns war von klein auf alles schon da. Das Wissen. Bei Nell war es, als öffnete sich endlich eine Tür, durch die sie hindurchging und dahinter einen Raum voller faszinierender Schätze entdeckte. Zuerst lehrte ich sie, die Luft zu bewegen. Du hättest ihr Gesicht sehen sollen, als sie es schaffte … Es war wundervoll.«
    »Ich habe nie jemanden etwas gelehrt. Ich habe nur an einem Wochenendseminar über Hexenkunst teilgenommen vor einigen Jahren.«
    »Wirklich?« Ihre Augen sahen belustigt aus, während sie Kaviar von ihrem Daumen leckte. »Und wie war das?«
    »Es war… ernsthaft. Ich hatte mich ganz spontan angemeldet und habe einige recht interessante Leute getroffen.
Einige hatten auch Macht in sich. Ein Teil des Seminars behandelte die Salem-Tribunale und kam schließlich zu den Drei Schwestern.« Er nahm sich etwas Kaviar. »Sie konnten die meisten Fakten beschreiben, aber nicht den Geist. Nicht das Herz. Dieser Platz …« Er ließ seinen Blick über den Wald schweifen, lauschte dem Geräusch der Wellen. »Er kann nicht in einem Seminar von fünfzig Minuten Länge beschrieben werde.« Er sah sie wieder an. »Bleibst du hier?«
    »Ich bin nie weggegangen.«
    »Nein.« Er streichelte ihre Hand. »Zum Essen, meine ich.«
    Sie nahm einen weiteren Toast. »Ja.«
    Er schenkte

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