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Im Licht des Mondes: Roman (German Edition)

Im Licht des Mondes: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht des Mondes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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atmete noch einmal tief durch. »Wirklich. Dies ist eine großartige Gelegenheit für die Buchhandlung. Ich möchte, dass es gut wird  – nicht nur gut, sondern perfekt.«
    »Ich bin sicher, dass Caroline es wunderbar finden wird.«
    Da war etwas, etwas Klitzekleines in der Art, wie er ihren Namen aussprach. »Du kennst sie persönlich?«
    »Hmm. Ja. Es ist ein sehr hübscher Einfall, dass Nell einen Kuchen backt, der den Buchumschlag wiedergibt. Die Blumen. Vielleicht könntest du rosa Rosen nehmen. Ich meine mich zu erinnern, dass sie die bevorzugt.«
    »Du meinst dich zu erinnern.«
    »Äh, ja. Ich sehe, dass du vorhast, ihr Champagner und Pralinen als Willkommensgruß aufs Zimmer zu schicken. Ich würde vorschlagen, da das Hotel das schon übernimmt, dass wir einige Dinge hinzufügen, einige weglassen und es kombinieren. Als gemeinsames Willkommen des Hotels und der Buchhandlung.«
    Mia klopfte sich mit ihren Fingern auf die Knie  – dann zwang sie sich, damit aufzuhören. »Das ist eine exzellente Idee. Vielleicht einige Kerzen, ein Buch über die Insel, so etwas.«
    »Perfekt.« Er durchblätterte die Korrespondenz zwischen Mia und dem Verleger, nickte. »Ich glaube nicht, dass du auch nur irgendetwas übersehen hast. Also…« Er legte den Ordner beiseite und beugte sich wieder zu ihr hinüber.
    Als sein Mund nur noch einen Millimeter von ihrem entfernt war, presste sie ihm ihre Hände gegen die Brust. Lächelte. »Ich würde mich gern etwas frisch machen.«
    Sie stand auf, nahm ihr Weinglas mit und ging ins Haus. Sobald sie in der Küche war, sah sie sich genau um. Es war bewundernswert aufgeräumt, aber sie bezweifelte, dass er sie außer zum Kaffeekochen morgens überhaupt benutzte. Er war der typische Mann in der Küche, jemand, der noch das Wasser anbrennen ließ.
    Nells Instruktionen lagen auf dem Tresen, und sie musste lächeln.
    Sie wechselte in das Wohnzimmer und schürzte die Lippen, als sie das Buch über Renaissance-Kunst sah. Auch hier waren Kerzen, und er hatte sie benutzt. Sie überlegte, welche Rituale und Meditationen er wohl vornahm, wenn er allein war.
    Genau wie sie war er immer ein einsamer Hexer gewesen. Es gab keine Fotografien, aber sie hatte auch keine erwartet. Es gab zwei sehr schöne Aquarelle an der Wand, und die waren unerwartet. Gartenszenen, staunte sie. Sanft und ernst. Sie war überrascht, dass er nichts Dramatisches gewählt hatte.
    Außer den Kerzen und den Gemälden  – und das offensichtlich neue Buch gab es sehr wenig Persönliches von Sam Logan im Wohnzimmer des Cottage. Er umgab sich nicht mit all den kleinen Dingen, die ihr so wichtig waren.
    Keine Blumen oder Topfpflanzen, keine Schalen mit bunten Steinen oder Glas.
    Da sie schon einmal beim Spionieren war, und da sie immerhin sowohl seine Geliebte als auch seine Vermieterin war, hatte sie auch keine Skrupel, sein Schlafzimmer zu betreten. Hier war mehr von ihm  – sein Geruch, das Gefühl
von ihm. Das alte eiserne Bett, das sie für das Haus gekauft hatte, war in nahezu militärischer Ordnung blau bezogen. Auf dem Fußboden lag kein Teppich. Aber auf seinem Nachttisch lag ein Buch, ein Thriller, den sie selbst gern gelesen hatte, mit einer ihrer Geschäftskarten als Lesezeichen.
    Das einzige Gemälde in diesem Raum war verwegen dramatisch. Ein alter steinerner Altar auf einem Felsen vor einem Himmel, an dem gerade die Sonne triumphierend rot strahlend aufging.
    Auf seiner Garderobe stand ein großer und hübscher Holzklotz, den er, wie sie sich erinnerte, für seine Meditationen benutzte. Seine Fenster waren offen, und sie konnte den Lavendel riechen, den sie selbst gepflanzt hatte.
    Weil in ihr die Sehnsucht erwachte  – die Schlichtheit, die Gerüche, der nicht auszuhaltende männliche Geruch, sein Geruch  –, ging sie schnell wieder hinaus.
    In dem winzigen Badezimmer frischte sie ihre Lippen auf, tupfte sich Parfumöl, das sie selbst hergestellt hatte, auf die Kehle und auf die Handgelenke. Wenn Sam sie verführen wollte, würde sie ihm entgegenkommen. Aber nicht, bevor sie zu Hause war, auf ihrem Territorium.
    Sie konnte dieses Spiel genauso spielen wie er.
    Als sie zurückkam, hatte er das Essen bereits weggeräumt und ersetzt durch eine Glasschüssel mit reifen, roten Erdbeeren und Schlagsahne.
    »Ich war nicht sicher, ob du Kaffee wolltest oder mehr Wein.«
    »Wein.« Auch eine vorsichtige Frau konnte sich ein bisschen Leichtsinn erlauben.
    Die Nacht senkte sich herab, sanft und behutsam, so

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