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Im Licht des Mondes: Roman (German Edition)

Im Licht des Mondes: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht des Mondes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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ihr Wein nach, bevor er aufstand. »Ich brauche nur eine Minute.«
    »Ich helfe dir.«
    »Nein, alles unter Kontrolle.«
    Unter Kontrolle dank Nell, dachte er, während er zurück in die Küche ging. Sie hatte nicht nur alles vorbereitet und geliefert, sondern ihm auch eine genaue Instruktionsliste geschrieben  – eine, der sogar ein küchenmäßig Unterentwickelter folgen konnte.
    Er segnete Nell und schaffte es, die Tomatenscheiben in Öl und Basilikum und den kalten Hummer zu servieren.
    »Es schmeckt wunderbar.« Mia streckte sich aus und genoss das Essen. »Ich wusste gar nicht, dass du solche Zauberkunststücke in der Küche vollbringen kannst.«
    »Noch nicht sonderlich erschlossene Talente«, erwiderte er und wechselte schnell das Thema. »Ich denke daran, mir ein Boot zu kaufen.«
    »Ach ja? Tom Bigelow baut noch Holzboote auf Bestellung. Allerdings lediglich eins oder zwei pro Jahr.«
    »Ich werde mit ihm sprechen. Gehst du noch segeln heutzutage?«
    »Manchmal. Aber es war nie meine Leidenschaft.«
    »Das erinnere ich noch.« Er berührte ihr Haar. »Du mochtest lieber Boote beobachten, als auf einem zu sein.«
    »Und lieber im Wasser als auf dem Wasser sein.« Sie warf einen Blick auf eine Gruppe von Teenagern, die die Abkürzung von einem der Ferienhäuser zum Strand benutzten und vorbeirasten. »MT Bigelow vermietet auch Boote, falls du lieber vorher ausprobieren möchtest, ob du wirklich eins kaufen willst. Dann musst du dich aber an Drake wenden, bei ›Seefahrer‹. Er hat ein gut gehendes Mietgeschäft aufgebaut.«
    »Drake Birmingham? Ich habe ihn noch nicht gesehen, seit ich zurück bin. Oder Stacey. Wie geht es ihnen?«
    »Sie sind geschieden. Sie hat die Kinder  – sie haben zwei  – und ist nach Boston gezogen. Drake hat vor ungefähr sechs Jahren wieder geheiratet. Connie Ripley. Sie haben einen kleinen Jungen.«
    »Connie Ripley.« Sam durchstöberte sein Gedächtnis. »Große Brünette mit vorstehenden Zähnen.«
    »Das wird Connie sein.«
    »Sie war kurz vor mir mit der Schule fertig«, erinnerte er sich. »Drake muss mindestens …«
    »Er ist über fünfzig.« Mia schwenkte ihr Glas. »Der Altersunterschied  – und die Spekulationen über eine heiße Affäre zwischen ihnen, die ihre Ehe zerstören würde, war das Klatschthema auf der Insel für gute sechs Monate.« Sie pickte sich ein weiteres Stück vom Hummer. »Nell hat sich wirklich selbst übertroffen. Der Hummer ist köstlich.«
    Er blinzelte. »Erwischt. Verliere ich jetzt Punkte?«
    »Ganz und gar nicht. Wenn du Drei-Schwestern-Catering
engagierst, beweist du Klugheit und guten Geschmack.« Sie kreuzte ihre Beine und griff nach ihrem Aktenordner.
    »Ich liebe es, dich zu betrachten.« Er ließ seine Fingerspitze über ihren Knöchel gleiten. »Zu jeder Zeit, bei jeder Gelegenheit. Aber gerade jetzt, wenn die Sonne untergeht und die Kerzen schimmern, liebe ich es ganz besonders.«
    Sie bekam ein leicht flattriges Gefühl im Magen. Die Worte, der Tonfall, der Blick seiner Augen, als er sich zu ihr beugte. Zart umfasste er ihren Nacken. Sanft rieben sich seine Lippen an den ihren.
    Aus dem Flattern wurde ein Dahinschmelzen. Sie atmete ihn ein, zusammen mit dem Duft des Flieders und der Kerzen. Und in ihrem Kopf drehte sich alles.
    »Tut mir leid.« Er küsste sie auf die Stirn, lehnte sich zurück. »Es gibt einfach Momente, da kann ich meine Finger nicht von dir lassen. Lass mich sehen, was du mitgebracht hast.«
    Was sie hatte, waren weiche Knie und eine leichte Konfusion. Er hatte ihr erst geradezu Gummiknochen geküsst, und nun stürzte er sich abrupt auf ihre Unterlagen.
    »Was ist hier los, Sam?«
    »Hmm.« Er schaute nicht auf. Sie würde sonst zweifellos das siegesgewisse Glitzern in seinen Augen sehen. »Geschäfte und Vergnügen«, sagte er leicht abwesend und fuhr ihr mit seiner Hand über den Rücken, bevor er eine Kopie ihrer Werbung in die Hand nahm und sie inspizierte.
    »Das ist großartig. Hast du das entworfen?«
    Beruhige dich, sagte sie sich selbst.
    »Ja.«
    »Du solltest eine Kopie an ihren Verleger schicken.«
    »Schon erledigt.«
    »Gut. Den Rundbrief habe ich schon gesehen, aber ich
habe dir, glaube ich, noch nicht gesagt, wie gut ich ihn finde.«
    »Danke schön.«
    Er sah sie fragend an. »Gibt es ein Problem?«
    Sie knirschte innerlich mit den Zähnen angesichts seiner Frage. Irritiert, dass sie irritiert war, nahm Mia sich zusammen. »Nein. Ich freue mich über jede deiner Anregungen.« Sie

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