Im Licht des Mondes: Roman (German Edition)
Freundschaft, eine sexuelle Beziehung ohne weitere Ansprüche und nicht mehr.
In Anbetracht seines momentanen Verhaltens schien er mit ihr in diesem einen Punkt übereinzustimmen.
Und trotzdem …
Sie verdrängte es und sah ihre Katze an. »Er heckt etwas aus.«
Am anderen Ende des Ortes tätigte Sam einen zweiten Telefonanruf. »Nell? Hier ist Sam. Ich brauche deine Hilfe. Es handelt sich um einen vertraulichen Notfall.«
Es ging darum, die Details sorgfältig zu planen. Aus diesem Grund musste er warten, bis Mia ihren Laden verließ am nächsten Nachmittag. Er hatte beschlossen, dass die einzige Art und Weise, mit Lulu fertig zu werden, die direkte war. Im Buch-Café winkte er sie zu sich in die Ecke, wo die CDs angeboten wurden. »Was ist ihre Lieblingsmusik?«
Lulu rückte ihre Brille zurecht. »Warum?«
»Weil ich sie ihr kaufen möchte.«
Immer bereit, ein gutes Geschäft zu machen, leckte Lulu sich die Lippen. »Wenn du fünf kaufst, bekommst du die sechste zum halben Preis.«
»Ich brauche kein halbes Dutzend …« Er unterbrach sich noch rechtzeitig. »Okay, ich kaufe sechs. Welches ist nun ihre Lieblings-CD?«
»Sie mag sie alle, sonst wären sie nicht hier. Es ist ihr Laden, oder?«
»Richtig.« Er zog wahllos einige CDs aus dem Stapel.
»Warum hast du es denn so verdammt eilig?« Sie stieß seine Finger weg. »Wenn sie vor mir im Laden ist, spielt sie gerne eine dieser drei.«
»Dann nehme ich diese drei. Und diese.«
»Wir verkaufen auch Bücher hier.«
»Ich weiß, dass ihr Bücher verkauft. Ich brauche aber …«
Ihre Augen glitzerten. Er grinste. »Was würdest du mir denn empfehlen?« Sie nahm ihn aus, aber Sam entschied, dass es gut angelegtes Geld war. Oder ziemlich gut. Nicht dass er ein hundert Dollar teures Buch über die Kunst der Renaissance oder die Bestseller der Woche wirklich gebrauchen konnte. Oder die sechs CDs und die drei Kassetten und auch die anderen Kleinigkeiten nicht.
Als Lulu schließlich bei ihm kassierte, hatte sie gelacht, und es war ein ehrliches Lachen.
Er verließ die Buchhandlung um einige hundert Dollar ärmer und mit einer Menge zu tun in sehr kurzer Zeit.
Trotzdem stand er genau um halb acht bei Mia vor der Tür. Sie war genauso pünktlich und lächelte ihn freundlich an. Schloss die Tür, ohne ihn hereinzubitten. Sie hatte einen schmalen Aktenordner bei sich.
»Notizen«, erklärte sie. »Wegen der Veranstaltung – und Kopien unseres Werbebriefs, den wir verschickt haben, die monatlichen Laden-Neuigkeiten und die Werbung, die in den nächsten beiden Wochen laufen soll.«
»Kann es kaum erwarten, das zu sehen.« Er wies auf seinen Wagen. »Willst du die Höchstgeschwindigkeit?«
»Nein, lass es ruhig angehen.«
Er hatte es ernst gemeint mit zwanglos. Er trug dunkle Hosen und ein blaues T-Shirt. Wieder musste sie das Bedürfnis unterdrücken, ihn zu fragen, wohin sie zum Essen gingen.
»Nebenbei.« Er küsste sie leicht, bevor er ihr die Wagentür öffnete. »Du siehst wundervoll aus.«
In Ordnung, dachte sie. Heute ist also Flirt light angesagt. Das Spiel konnte sie mitspielen.
»Genau das dachte ich gerade umgekehrt.« Sie lächelte ihn weiter freundlich an und ließ ihn nicht aus den Augen, während sie in den Wagen stieg. »Es ist ein wunderschöner Abend, um die Küste runterzufahren.«
»Das finde ich auch.« Er wanderte auf die Fahrerseite und kletterte hinters Steuer. »Möchtest du Musik hören?«
»Ja.«
Sie lehnte sich zurück und überlegte gerade, wie viel Zeit sie ihm lassen würde für seine Verführungsnummer, als zu ihrer Überraschung Flötenmusik aus den Lautsprechern ertönte. »Eine seltsame Wahl für dich«, kommentierte sie.
»Du warst doch immer ein Fan von Rockmusik – besonders, wenn sie laut genug war, um das Trommelfell platzen zu lassen.«
»Es schadet nichts, wenn man ab und zu den Weg ändert.« Sie musste innerlich lächeln, während sie auf die Küstenstraße fuhren. »So nennst du es also.«
»Verschiedene Richtungen ausprobieren.« Er gab ihr einen Handkuss. »Den Horizont erweitern. Aber wenn du etwas anderes lieber hören möchtest…«
»Nein, dies ist schön.« Wie außerordentlich zuvorkommend der Herr heute ist! Sie wechselte das Thema. »Der Wagen fährt gut.«
»Möchtest du ihn ausprobieren?«
»Vielleicht auf dem Rückweg.« Sie gab es auf, herauszufinden, was er vorhatte – jedenfalls für den Augenblick –, und genoss den Rest der Fahrt.
Aber als er durch den
Weitere Kostenlose Bücher