Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition)
eine schreckliche Glucke, die sich übertrieben viel Sorgen macht.«
»Carly kann froh sein, dass sie dich hat.« Er sah sie an. »Auch, wenn du dich als unausstehlich entpuppen solltest.«
Sie spreizte ihre müden Zehen, während er die Straße zu ihrem Haus einbog. »Wie wär’s, wenn du mit reinkommst und wir im Garten einen gut gekühlten Wein trinken?«
»Genau dasselbe habe ich auch gerade gedacht.«
Eine Woche später saß Phoebe in Duncans Garten. Carly übernachtete bei ihrer neuen zweitbesten Freundin, Livvy, sodass ihre Mutter in den Genuss einer echten Erwachsenenübernachtung kam.
Sie schwammen eine Runde und liebten sich. Sie aßen zusammen und liebten sich wieder. Jetzt war es kurz vor Mitternacht – was völlig egal war! -, und Phoebe saß im Freien, roch den duftenden Jasmin und hielt ein Glas Wein in der Hand. Sie trug einen Hauch von einem Nachthemd, für das sie eindeutig viel zu viel Geld ausgegeben hatte. Aber wenn sich eine Frau für so einen Anlass nichts gönnen darf, wann dann?
Es war eine wunderbare, laue Nacht. Phoebe nippte an ihrem Wein und überlegte träge, wie es wäre, sich noch einmal zu lieben.
»Ich fühle mich wie im Urlaub«, sagte sie zu Duncan. »Ich glaube, ich bleibe einfach hier.« Sie drehte den Kopf, um ihn anzulächeln. »Du solltest anfangen, Miete zu verlangen.«
»Ich lass mich lieber in Naturalien bezahlen.«
»Ich bin so froh, dass du heute Abend nicht ausgehen wolltest. Clubs, Bars, Kino. Es ist so schön, einfach nur hier zu sein.«
»Die Clubs, Bars und Kinos laufen uns ja nicht weg. Es tut gut, mal so richtig zu relaxen.«
»Du hattest eine anstrengende Woche.«
»Ava ist die reinste Sklaventreiberin. Ich glaube, ich habe mir gestern jeden zum Verkauf angebotenen Baum und Strauch in ganz Savannah angesehen. Und jede Menge Zeichnungen und Skizzen. Brunnen. Statuen. Vogeltränken, Vogelhäuschen und was weiß ich noch alles. Wenn sie etwas anpackt, dann richtig.«
»Sie hat mir erzählt, dass du sie neulich zu einem alten Lagerhaus mitgenommen hast. Dass du es in Wohnungen und Geschäfte umwandeln willst.«
»Ja. Das sollte sie auf andere Gedanken bringen, damit sie mich nicht zu einer weiteren Gärtnerei schleifen kann.
Wie wär’s, wenn wir morgen früh segeln gehen? Wir könnten sogar nach Savannah rübersegeln.«
»Das klingt perfekt. Alles hier ist perfekt.«
»Gib mir noch ein paar Minuten Zeit.« Er rutschte neben sie auf den breiten Sessel und knöpfte ihr dünnes Nachthemd auf. »Dann sorge ich dafür, dass es wirklich perfekt wird.«
Daran zweifelte sie keine Sekunde, als sein Mund den ihren fand und seine Hände auf Wanderschaft gingen. Sie streckte die Hand aus und stellte blindlings ihr Glas ab. Jetzt, wo ihre Hände frei waren, zerzauste sie sein Haar.
Die kühle Brise umschmeichelte ihre pulsierende Haut. Als sie den Kopf in den Nacken legte, damit seine Lippen ihren Hals hinuntergleiten konnten, sah sie den Vollmond am Himmel stehen.
Sie schmiegte sich an ihn, öffnete sich für ihn, und als ihre Münder sich trafen, glitt er in sie hinein. Inzwischen bewegten sie sich ganz langsam und entspannt, gelöst und träge. Sie ließ die Augen offen, damit sie sich in seinen spiegeln konnte. Sie spüre, wie sie sich hob und senkte, hob und senkte, während sie von Wogen der Lust und Erregung mitgerissen wurde. Als diese sich schließlich brachen, sah sie sich immer noch im Blau seiner Augen.
Es gab keinen anderen Ort auf der Welt, wo sie jetzt lieber gewesen wäre.
»Noch einmal«, murmelte er und ergriff erneut von ihrem Mund Besitz. Leidenschaftlich. Ihr Herz begann zu rasen, und sie schmolz dahin.
Ich liebe dich. Die Worte warteten nur darauf, ausgesprochen zu werden.
Worte, die richtig waren, sagte sich Phoebe. Worte, die es wert waren, dass man sie aussprach. Aber jetzt, wo sie immer noch mit diesem Mann auf seiner Gartenliege vereinigt war, war vielleicht nicht der richtige Moment dafür. Stattdessen nahm sie sein Gesicht in beide Hände. »Du hattest recht. Du hast es erst noch perfekt gemacht.«
»Wenn ich mit dir zusammen bin …« Er drehte den Kopf und presste seinen Mund auf ihre Handfläche.
Diese Geste ließ ihr Herz erneut aussetzen. Sie spürte Schmetterlinge in ihrem Bauch. »Wenn du mit mir zusammen bist …?«
Sein Blick fand den ihren. »Phoebe …«
Ihr Handy klingelte.
»Typisch!« Sie rappelte sich auf. »Ich hätte das Wort perfekt nie in den Mund nehmen dürfen!«
Sie dachte an Carly, an ihre
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