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Im Mittelpunkt Yvonne

Im Mittelpunkt Yvonne

Titel: Im Mittelpunkt Yvonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Honorar und Unkosten verbraucht habe, werden wir uns wieder unterhalten.«
    Corning zog ein Scheckheft aus der Tasche.
    Bertha Cool ballte und lockerte abwechselnd die Hände, daß die Lichtreflexe von ihren Brillantringen hin und her zuckten.
    Corning schrieb einen Scheck aus und schob ihn mir über den Schreibtisch zu.
    Ich nahm ihn in Empfang. Er war auf eine Bank in San Antonio in Texas ausgestellt, zahlbar an Cool & Lam. Betrag: hundertfünfzig Dollar.
    Ich warf Bertha das Papier über die Tischplatte hin. »Dieser Scheck lautet auf einhundertfünfzig Dollar, und ich hatte tausend gesagt.«
    »Was Sie gesagt haben, weiß ich selbstverständlich«, bestätigte Corning, »aber mehr zu zahlen als hundertfünfzig bin ich zur Zeit nicht gewillt. Ich vertrete zwar einen großen Konzern mit weitverzweigten Unternehmungen, aber hier handelt es sich nur um eine verhältnismäßig kleine Sache, da will ich auch die Unkosten niedrig halten.«
    »Ich glaube kaum, daß ein Honorar in dieser Höhe uns ermöglichen wird, Ihnen die gewünschte Information zu beschaffen«, sagte ich.
    »Wie’s Ihnen beliebt«, erwiderte Corning, nahm seinen Hut vom Stuhl und wollte mit seiner braunen Riesenpranke nach dem Scheck auf dem Schreibtisch greifen.
    Ein kurzes Aufblitzen von Brillanten war alles, was mit dem Auge feststellbar war, und schon hatte Bertha ihm den Scheck unter den Fingern weggeschnappt. »Wir werden den Fall in Angriff nehmen«, sagte sie so zackig, als bisse sie jedes Wort dieses Satzes einzeln ab. »Wenn wir diesen Scheck verbraucht haben, werden wir uns bei Ihnen melden. Dann können Sie Ihren Auftrag verlängern oder es bleibenlassen.«
    »Vielleicht haben Sie’s bis dahin schon festgestellt«, sagte Corning ungerührt.
    »Möglich«, gab Bertha kühl zurück. »Wo können wir Sie erreichen?«
    »Hotel Dartmouth. Da werde ich zehn Tage bleiben.«
    »Geben Sie mir Bescheid, falls Sie Ihre Adresse wechseln«, sagte ich.
    »Wird nicht gewechselt«, erwiderte er, schüttelte Bertha und mir die Hand und ging hinaus.
    Bertha packte, als sich die Tür hinter ihm schloß, eine mit Büroklammern gefüllte Plastikschale, schmetterte sie zu Boden, hob ihren Rocksaum höher und trampelte mit ihren hochhackigen Schuhen auf den Klammern herum. Dann beförderte sie die Schale mit einem Tritt durchs ganze Zimmer.
    Ich setzte mich in meinen Stammsessel und zündete mir eine Zigarette an.
    »Donald Lam, du verdammter Kerl!« krächzte sie. »Wärst du vor einer Stunde hier gewesen, dann wären wir jetzt an einer Ölquelle beteiligt. Dieser Himmelhund besitzt Bohrrechte und braucht dazu die Unterschrift von Mrs. Wells. Er hätte uns ein ganzes Paket Zaster hingepackt, um die zu finden.«
    »Wir sind ja noch nicht fertig mit ihm«, bemerkte ich.
    »So siehst du aus! Abgeblitzt sind wir!« tobte Bertha. »Corning hat sich mit einem Anwalt beraten, und der hat ihm gesagt, es sei überflüssig, Privatdetektive am Erdölgeschäft zu beteiligen, wenn sie bloß eine vermißte Person aufgabeln sollen. Also, wird ihm der Anwalt gesagt haben, gehen Sie wieder hin und zwingen Sie die Leute, den Fall als gewöhnliche Vermißtensuche zu behandeln.«
    »Na ja, so machen wir’s doch auch, nicht wahr?«
    »Zum Donnerwetter, ja!« schrie sie.
    Ich versuchte, einen Rauchring zu blasen.
    Sie drückte auf den Summer für ihre Sekretärin und sagte, als diese hereinkam: »Jane, sammeln Sie die Büroklammern auf und tun Sie sie wieder in die Schale da. Das verflixte Ding ist vom Schreibtisch gefallen.«
    Ich blinzelte Jane zu und ging hinaus.

3

    Die Frostmore Road lief durch ein Gebiet mit vielen kleinen Parzellen. Ihr fehlte eine eigene Note, und sie sah aus wie viele andere Sandstraßen auch.
    Vor Jahren hatten in der Umgegend, einer ausgesprochenen Wüste, tüchtige Grundstücksmakler mit dem Schlagwort >Land- besitz macht dich frei< die Werbetrommel gerührt, hatten die Einöde bewässern lassen und sie für kleine Farmen eingeteilt. Nach einiger Zeit wurden diese in Flächen von ungefähr einem halben Hektar zerstückelt, und die Siedler, die so ein Stück unter der Devise >Landbesitz macht dich frei< erworben hatten, konnten es in mehrere Baugrundstücke aufspalten, denn ein halber Hektar sind immerhin fünftausend Quadratmeter.
    Die Leute, aus deren Wunschträumen die Frostmore Road entstand, hatten unter demselben Leitmotiv hier mit der Arbeit begonnen. Wenn sich Südkalifornien weiter so bevölkerte, konnte auch aus dieser Straße noch etwas

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