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Im Mond des Raben

Im Mond des Raben

Titel: Im Mond des Raben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe
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verrutschte, um ihre nackte Haut an seiner ebenso nackten zu spüren.
    Was Sabrine diesmal scharf die Luft einziehen ließ, war alles andere als Schock. Es war pures Empfinden. Ein erstaunlich sinnliches Empfinden – das zum ersten Mal in ihrem Leben den Wunsch nach körperlicher Vereinigung mit einem Mann in ihr hervorrief.
    Sie war noch nie einem Mann so nahe gewesen, nicht außerhalb des Kampfes jedenfalls. Und noch niemals hatte ein Mann eine solche Wirkung auf sie gehabt wie Barr.
    Er atmete tief ein, und zu ihrem Ärger erkannte sie, dass er ihre sinnliche Erregung witterte.
    »Hört auf damit!«, wisperte sie.
    Barr blickte schmunzelnd auf sie herab und erhitzte schier die Luft um sie herum mit seiner männlichen Belustigung. »Nein.«
    »Ihr könnt keinen Anspruch auf mich erheben.«
    »Euer Körper sagt aber etwas anderes.«
    »Mein Körper wird von meinem Verstand beherrscht.«
    »Wir werden sehen.«
    »Ihr würdet mich zu etwas zwingen, was mein Verstand nicht will?«
    »Von zwingen kann keine Rede sein, doch Ihr werdet aufhören müssen, Euer Herz von Eurem Verstand regieren zu lassen.«
    »Mein Herz hat hiermit nichts zu tun.«
    »Nennt es, wie Ihr wollt! Aber Euer Körper verrät Eure wahren Gefühle zu der Sache.«
    »Er verrät bloß eine animalische Reaktion.«
    »Was für eine seltsame Feststellung für einen Menschen!«
    »Auch Menschen sind Tiere; es ist nur so, dass sie bloß eine Natur haben und nicht zwei wie die Chrechten.«
    Sie griff nach dem Plaid und versuchte, es zwischen ihre erhitzte Haut und die Barrs zu ziehen. Doch das ließ er nicht zu, dieser arrogante Wolf, und drückte sie sogar noch fester an sich, als er weiterging!
    Neugierige Clan-Angehörige, die alle mit dem rot-schwarzen Plaid der Donegals bekleidet waren, umringten sie, als Barr Sabrine fast eine Stunde später in das Dorf trug.
    Eine ältere Frau schaute sie und ihn mit einem vielsagenden Lächeln an. »Wie es aussieht, war Eure Jagd erfolgreich, Laird.«
    »Aye. Ich habe diese Frau im Wald gefunden.«
    »Und offenbar auch noch völlig hüllenlos.«
    Ein Junge fragte: »Könnte es sein, dass sie von einem wilden Tier angegriffen wurde, das ihre Kleider verschleppt hat?«
    »Ja, mein Junge, genau so war es«, log Barr ohne das geringste Zögern.
    »Sie sieht ein bisschen mitgenommen aus«, bemerkte die ältere Frau. »Am besten bringt Ihr sie zur Burg, damit Verica nach ihr sehen kann.«
    Ihre Worte überraschten Sabrine. Sie wusste, dass Menschen durchaus wohlmeinend sein konnten, doch diese Frau gehörte zu dem Clan, der den heiligen Stein der Éan gestohlen hatte. Und in Sabrines Vorstellung waren alle Donegals grausam und selbstsüchtig wie die Wölfe, die diesen Clan zu ihrem Zuhause gemacht hatten.
    Ihr blieb jedoch nicht viel Zeit, darüber nachzudenken, bevor sie in die Burg gebracht wurde.
    Sie war nicht so groß wie einige der Clan-Wohnstätten, die sie bei ihren nächtlichen Flügen gesehen hatte, aber größer als irgendeine Unterkunft der Éan. Barr trug sie in den Burgsaal, an dessen einem Ende drei u-förmig aufgestellte, lange Tische standen und am anderen ein mächtiger Kamin den Saal erwärmte. Es gab keine Sitzgelegenheiten vor dem Feuer; dennoch hockte eine kleine Gruppe Soldaten auf dem Boden davor und schärfte ihre Waffen.
    Mit einem flüchtigen Gruß ging Barr an den Männern vorbei, und als einer fragte, wer die Frau in seinen Armen sei, bezeichnete er sie als seinen »Gast«. Das weckte die Neugierde der Soldaten, die Muin offensichtlich zu befriedigen gedachte, als er sich zu ihnen ans Feuer setzte.
    Barr schienen die interessierten Blicke nicht zu kümmern, als er weiter den lang gestreckten Saal durchquerte und um die Tische herum auf eine Treppe zuging.
    Auf der ersten Stufe blieb er stehen und rief: »Verica!«
    Dann stürmte er die Treppe hinauf und schaffte es trotz seiner Geschwindigkeit, Sabrines verletzten Arm nicht anzustoßen. Seine Geschmeidigkeit überraschte sie nicht – Wölfe waren nicht ungeschickt –, aber seine Sorge um ihr Wohlergehen schon.
    Eine schöne, zierliche Frau kam aus einer Tür im ersten Stock. Vermutlich war sie jene Verica, von der die alte Frau gesprochen und die Barr herbeigerufen hatte. Sie hatte die gleiche Haarfarbe wie Sabrine, bis auf die dunkelroten Strähnen, die Vericas schwarzes Haar durchzogen. Etwas Ähnliches hatte Sabrine bisher nur bei einem Falken- und Goldadler-Gestaltwandler gesehen. Er hatte dunkelbraunes Haar mit Strähnen, die golden

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