Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Mond des Raben

Im Mond des Raben

Titel: Im Mond des Raben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe
Vom Netzwerk:
geistige Verbindung Verica herbei.
    Sie landete auf einem Ast hinter ihnen und verwandelte sich schnell, bevor sie vortrat.
    Fessle ihm die Hände auf dem Rücken! , wies Sabrine sie wortlos an.
    Verica gehorchte schweigend, und Sabrine sorgte dafür, dass der menschliche Jäger unverwandt geradeaus blickte, damit er die Heilerin nicht sehen konnte. Sabrine wollte nicht der Grund dafür sein, dass Vericas Geheimnisse bekannt wurden.
    »Dann hat Rowland also deine Familie bedroht, damit du für ihn mordest?«, fragte Sabrine, sowie der Mann gefesselt war.
    »Ich würde den Stellvertreter unseres Lairds nicht töten. Ich wollte ihn nur verwunden«, wiederholte Connor, und seine Aufrichtigkeit erzeugte einen sogar noch intensiveren Geruch als seine Furcht.
    »Denkst du, das würde deinen Verrat erträglicher machen?«
    Geschlagen ließ der Jäger die Schultern hängen und wurde kreidebleich vor Todesangst. »Ihr versteht nicht. Rowland bekommt immer, was er will.«
    »Ich wiederhole: Rowland, dieser Teufel, wird noch heute sterben.«
    »Wenn das geschieht, werde ich lauter jubeln als jeder andere, aber wenn nicht, wer wird dann meinen Vater schützen? Er hat nicht die Kraft eines Chrechten. Und er ist nicht mehr der Jüngste.« Connors Stimme zitterte vor Kummer und Angst um seinen Vater.
    »Ich werde nicht zulassen, dass deinem Vater etwas geschieht«, hörte Sabrine sich zu ihrer eigenen Überraschung sagen.
    »Wie könnt Ihr ihn beschützen? Ihr seid eine Frau.«
    Wie ignorant sie doch waren, diese Clan-Männer! »Ich habe dich daran gehindert, Earc zu erschießen, oder nicht?«
    »Ich bin kein guter Kämpfer. Ich wäre völlig nutzlos für diesen Clan, wenn ich mit Pfeil und Bogen nicht einigermaßen geradeaus zu schießen wüsste und so wenigstens bei der Jagd zu gebrauchen wäre.«
    »Hat Rowland dir das gesagt?«, fragte Sabrine, entsetzt über die grausamen und erniedrigenden Worte.
    »Aye.«
    »Nun, dann lügt er. Barr bildet auch menschliche Männer dazu aus, den Clan zu schützen.« Wie es jeder gute Laird tun sollte.
    »Das habe ich gehört, doch Rowland meinte, das würde überhaupt nichts ändern. Kein einfacher Mensch könnte einen Chrechten besiegen.«
    » Du hast es geschafft, Connor. Indem du Earc nicht erschießt, besiegst du Rowland.«
    »Aber ich hätte auf Earc geschossen, wenn Ihr nicht gekommen wärt.«
    Sabrine nickte, denn sie glaubte ihm, was er sagte. Egal, wie sehr Connor den Gedanken hasste, den anderen Chrechten auf Rowlands Geheiß zu verwunden, hätte er den Befehl ausgeführt. Aus Angst vor den Konsequenzen, falls er Rowland nicht gehorchte. Sie wusste, wie es war, alles für die Familie zu opfern. Die immer näher rückende Volljährigkeitszeremonie ihres jüngeren Bruders hatte sie schließlich sogar dazu gebracht, sich in einen Clan voller Faol einzuschleichen.
    »Barr muss über deine Absprache mit Rowland informiert werden.«
    Connor senkte resigniert den Kopf, bis sein Kinn die Brust berührte. »Ich weiß.«
    »Ich werde ein gutes Wort für dich einlegen.«
    »Was könnt Ihr schon sagen? Ihr habt mich schließlich beim Zielen auf seinen Stellvertreter angetroffen. Würdet Ihr mir erlauben, das Duell zu sehen? Wenn ich für meinen Verrat sterben muss, würde ich es gern in dem Bewusstsein tun, dass Rowland schon vor mir zur Hölle geschickt wurde.«
    »Du wirst heute nicht sterben.« Sabrine wusste zwar nicht, wie sie das erreichen sollte, aber sie würde es versuchen. Rowland hatte den ganzen Donegal-Clan mit einer Krankheit aus Hass und Furcht angesteckt, und Connors Handeln war nur eine Folge daraus.
    Sie war versucht, den Jungen gehen zu lassen, wenn das Duell vorüber war, und Barr einfach nichts von dem fehlgeschlagenen Versuch, es zu verhindern, zu erzählen. Andererseits käme das für Sabrine einem Verrat an Barr gleich, und deshalb konnte sie sich nicht dazu entschließen, diesen Weg zu nehmen.
    »Was geht hier vor?«, fragte Circin, der plötzlich bei ihnen erschien.
    Verica sprang auf, verwandelte sich in ihren Raben und verschwand mit schnellem Flügelschlagen.
    Sabrine lächelte. »Ich hätte nicht gemerkt, dass du kommst, wenn du im Wald ein bisschen leiser gewesen wärst.«
    Der Junge hatte noch einen weiten Weg vor sich, um ein Krieger von Barrs Geschick zu werden, doch Circin hatte immerhin schon Fortschritte gemacht, seit sie sich begegnet waren.
    Er sah sie an und wandte sich dann errötend wieder ab. »Was machst du hier draußen? Und auch noch wie ein Mann

Weitere Kostenlose Bücher