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Im Namen Caesars

Im Namen Caesars

Titel: Im Namen Caesars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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frei.
    »Was soll das denn nun schon wieder?«, brüllte er. »Als ob dies absurde Spektakel gestern nicht genug gewesen wäre, belagern jetzt gleich zwei sich gegenseitig bedrohende Schlägerbanden das Forum!«
    »Zwei?«, fragte ich überrascht, dann verstand ich. »Ach so, Curio ist vermutlich auch gekommen. Wegen meiner Soldaten musst du dir keine Sorgen machen, Prokonsul. Sobald die Verhandlung vorbei ist, werden sie wieder verschwinden, aber Curios Anhang solltest du im Auge behalten. Wenn ich nachher dazukomme, erzähle ich dir die Geschichte von Peisistratos. «
    »Peisistratos!« rief Pompeius aufgebracht. »Der Tyrann von Athen? Was ist los, Stumpfnase? Ist dein Sohn komplett verrückt geworden?« »Das haben wir uns auch gerade gefragt«, entgegnete mein Vater, »und es sieht ganz so aus. Aber Cato meint, dass es nur vorübergehender Natur ist, wenn gleich ich mir selber da nicht so sicher bin.«
    »Na ja«, kommentierte Pompeius und zuckte mit den Schultern. »Bei uns sind bekanntlich auch Verrückte schon zum Praetor gewählt worden. Aber wie dem auch sei - einen Tag vor der Wahl dulde ich keine Machtdemonstrationen auf dem Forum.«
    »Wir sind Metelli«, sagte Creticus, »und keine Claudii oder Antonii oder sonst irgendwelche Kriminelle. Wir werden uns streng an die Spielregeln halten und die Entscheidung des Gerichts respektieren.«
    »Das will ich auch sehr hoffen!«, bellte Pompeius. »Ich gehe jetzt zu Curio. Hoffentlich kann ich ihn dazu bringen, seine Truppe aufzulösen und nach Hause zu schicken. Peisistratos - also wirklich!« Mit diesen Worten wandte er sich um und stürmte davon. Ich konnte seinen Ärger ja verstehen. Das ganze Jahr hatte er sich damit gebrüstet, die kriminellen Schlägerbanden der verschiedenen politischen Lager, die uns seit Jahren das Leben schwer gemacht hatten, ein für allemal aus der Stadt verbannt zu haben - und jetzt sah es so aus, als ob sein ganzes Wirken umsonst gewesen war.

    Die Tribüne war inzwischen fast voll besetzt, die Geschworenen hatten ihre Plätze eingenommen. Ihrem Equites-Stand gemäß trugen sie allesamt eine mit schmalen Purpurstreifen besetzte Toga und einen goldenen Ring. Wie sie da saßen, wirkten sie wie eine wohlhabende, wohl genährte Meute voll gesogener Protzer, die von sich behaupteten, ihren Wohlstand allein ihrem eigenen Geschäftssinn zu verdanken. Es war genau die Art von Männern, die einem Aristokraten wie mir nichts als Verachtung entgegen brachte. Auf der anderen Seite durfte auch das Pack der einstigen Anhänger von Clodius nicht unbedingt mit ihrer Sympathie rechnen. Insofern hatten wir und unsere Gegner bei den Geschworenen gleichermaßen schlechte Karten.
    Auch die Tribunen nahmen ihre Plätze ein und glätteten ihre Togen. Ich nahm sie ins Visier und ordnete jeden von ihnen instinktiv einem politischen Lager zu: Auf der linken Seite saßen mit Caelius, Vinicius, Vibius Pansa, Nonius und Cornelius die Anhänger Caesars, rechts neben ihnen mit Minucius, Didius, Antistius und Valerius dessen Gegner. Ganz rechts am Ende der Bank saß Publius Manilius, von dem ich nicht wusste, auf welcher Seite er stand.
    Als alle ihre Plätze eingenommen hatten, erhob sich Manilius und bedeutete der versammelten Menge zu schweigen. Nach und nach verstummte das allgemeine Gemurmel.
    »Bürger Roms!«, rief er. »Hiermit erkläre ich, der Volkstribun Publius Manilius Scofa, diese Gerichtsverhandlung für eröffnet.
    Die plebejische Contio hat die Angelegenheit, über die wir hier zu verhandeln haben, eines Prozesses vor den Comitia tributa für wert erachtet.
    Also lasst uns mit der Verhandlung beginnen!«
    Nach einer kurzen Kunstpause zeigte er auf mich und donnerte über den Platz: »Der Angeklagte Decius Caecilius Metellus, Mitglied des Senats, wird des Mordes an Marcus Fulvius beschuldigt, einem aus Baiae stammenden Bürger Roms, der zuletzt im Distrikt des Tempels der Tellus gewohnt hat. Ist die Verteidigung bereit, das Eröffnungsplädoyer vor zu tragen? «
    »Wir sind bereit!«, rief mein Vater.
    »Dann kommt hinauf auf das Podium, und sprecht zu dem Volke Roms!«
    Gemessenen Schrittes erklommen wir die Stufen. Wir, das waren eine ansehnliche Schar bedeutender Metelli, außerdem Cato und etliche bekannte Männer, unter ihnen auch einige ehemalige Konsuln, die für meinen ehrenwerten Charakter bürgen sollten.
    »Wer wird für euch sprechen?«, fragte Manilius.
    Cato trat einen Schritt vor. »Ich bin Senator Marcus Porcius Cato, ein Freund

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