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Im Namen der Engel: Die überirdischen Fälle der Bree Winston 1 (German Edition)

Im Namen der Engel: Die überirdischen Fälle der Bree Winston 1 (German Edition)

Titel: Im Namen der Engel: Die überirdischen Fälle der Bree Winston 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Stanton
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umdrehen! Er ist direkt hinter dir!«
    Huey’s lag unmittelbar am Fluss und war das angesagteste Restaurant der ohnehin schon angesagten Läden und Restaurants, die sich in der ehemaligen Baumwollbörse am Kai befanden. Und wenn Payton etwas gut konnte, dann angesagte Orte entdecken.
    »Was macht er?«, fragte Bree angespannt, den Blick starr auf die Liste mit Vorspeisen gerichtet.
    »Er steht an der Bar und hat einen absolut grauenhaft aussehenden Drink in der Hand. Einen pinkfarbenen.«
    »Eine Art Girlie-Drink?«
    »Genau. Früchte sind auch drin.«
    »Dann wartet er auf jemanden. Payton trinkt nur Malt Whisky, der mindestens zwölf Jahre alt ist.«
    »Was für ein Arsch«, sagte Antonia. »Warte mal. Richtig. Du hattest recht.«
    »Er ist mit jemandem hier?«
    Beide wussten, was sie meinte.
    »Ja.« Antonia sah Bree an. »Unter dreißig, wenn auch knapp. Durchtrainierter Körper. Eine Fitnessstudiotusse. Ich meine, sie hat Arme, die wie die Drahtseile einer Hängebrücke aussehen. Jetzt kannst du dich umdrehen. Er hat uns den Rücken zugekehrt.«
    Bree drehte sich kurz halb nach hinten. »Die sieht toll aus«, stellte sie mit tonloser Stimme fest.
    »Na ja, auf androidenhafte Weise.« Antonia schüttelte angewidert den Kopf und schenkte sich aus dem Krug Bier nach. »Jedenfalls hat er nicht lange gebraucht, um sich was Neues zu angeln.«
    »Das hatte er schon, bevor wir uns getrennt haben.« Bree beschloss, ihr Glas ebenfalls nachzufüllen.
    »O Mist. Er hat uns gesehen! Mach ein fröhliches Gesicht!« Antonia brach in schrilles Gelächter aus und sagte betont laut: »Ich hoffe, du hast dem Typ gründlich die Meinung gesagt! Also wirklich, Bree, die Männer laufen dir ja nur so nach, seit du diesem Blödmann …« Sie verstummte. »Sieh da, sieh da!«, sagte sie mit eisiger Stimme. »Der Blödmann höchstpersönlich.«
    »Hey, Bree«, sagte Payton. »Du siehst gut aus.«
    Bree blickte von der Speisekarte auf. »Du hast das Restaurant also auch entdeckt«, sagte sie beiläufig. »Und? Wie geht’s denn so, Payton?«
    In der einen Hand hielt er ein vermutlich mit Laphroaig gefülltes Glas, während die andere auf der Schulter von Miss Hängebrücke 2007 ruhte. Er gab der Frau einen Klaps auf den Rücken und sagte: »Hab hier was zu besprechen, Sean. Warte an der Bar auf mich.« Dann wandte er sich an Antonia. »Rutsch mal rüber, Toni, damit ich mich hinsetzen kann. Ich muss mal kurz mit Bree reden.«
    Antonia lächelte ihn honigsüß an und machte Platz. Nachdem sich Payton gesetzt hatte, sah er Bree mit einer Wärme und Aufrichtigkeit an, die so echt waren wie ein Schneesturm auf Tahiti. »Du siehst wirklich gut aus«, sagte er und seufzte. »Und es ist schön , dich zu sehen, Bree.« Er richtete Zeigefinger und Daumen wie eine Pistole auf sie. »Die Frisur gefällt mir. Hast du schon Büroräume gefunden?«
    »In der Angelus Street«, sagte Antonia, »direkt am Fluss. Prächtiger Ausblick«, fügte sie aus Loyalität hinzu, auch wenn das nicht der Wahrheit entsprach.
    Bree trank einen kleinen Schluck Bier. Payton sah toll aus, was zum Teil an seinen Augen lag, die von strahlendem Blauviolett waren (was, wie sie herausgefunden hatte, an den entsprechenden Kontaktlinsen lag), zum Teil an seinen markanten Wangenknochen und seinem unglaublich fitten Körper. Sein Haar war kurz geschnitten, das Kinn mit attraktiven Bartstoppeln bedeckt. Sie verspürte ein Flattern im Magen und ein leichtes Ziehen im Herzen. Doch sie wollte weder schreien noch kreischen noch mit Dingen werfen. Vor allem wollte sie nicht in dieser Essnische sitzen und ihn ansehen müssen.
    »Wie ich gehört habe, hast du ein Angebot von Stubblefield, Marwick angenommen«, sagte sie. »Gratuliere. Dann werden wir uns ja wahrscheinlich ab und zu im Gerichtssaal begegnen.«
    Sein Lächeln wurde breiter, was zeigte, dass er sich ärgerte. »Ich hab erst heute erfahren, dass du beschlossen hast, hier eine Kanzlei aufzumachen.«
    Bree staunte über die Geschwindigkeit, mit der sich die Nachricht verbreitet hatte. »Du erinnerst dich doch sicher an meinen Onkel Franklin.«
    »Den alten Spinner?«
    »Den Richter«, stellte Bree in kaltem Ton richtig. »Nachdem er sich vom Richteramt zurückgezogen hatte, hat er eine kleine Kanzlei aufgemacht. Die hat er mir vermacht. Natürlich überhaupt nicht mit Stubblefield, Marwick zu vergleichen«, fügte Bree mit honigsüßer Stimme hinzu.
    »War total überrascht, als ich das Angebot bekam«, erwiderte Payton.

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