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Im Namen der Engel

Im Namen der Engel

Titel: Im Namen der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Stanton
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wahr.«
    Ron schnalzte mit der Zunge. »Schon was wegen des Jobs gehört?«
    Es erstaunte Bree ein wenig, wie gut Ron und Antonia miteinander auskamen. Ihre Schwester hätte Bree massakriert, wenn diese auch nur die Hälfte der Dinge zu ihr gesagt hätte, die sie bei Ron durchgehen ließ. Er war, wie Antonia mit einem Grinsen festgestellt hatte, der große Bruder, den sie nie gehabt hatte und nie hatte haben wollen.
    »Nein. Grad heute habe ich angerufen. Für den Hilfsinspizientenjob sind zwei Kandidaten in die engere Wahl gekommen, ich und ein Typ, der an irgendeiner Schauspielschule im Mittleren Westen seinen Abschluss als Bühnenbildner gemacht hat. Nicht zu fassen.« Sie schüttelte angewidert den Kopf.
    »Na, so was!«, sagte Ron und zog die Augenbrauen hoch. »Warum sollten die sich denn auch für jemanden mit Collegeabschluss entscheiden, wenn sie jemanden mit Ihrer reichhaltigen Erfahrung haben können? Ich bitte Sie!«
    »Halten Sie die Klappe!«, entgegnete Antonia, ohne sich aus der Ruhe bringen zu lassen. »Der Direktor mag mich. Und warum sollte er einen Blödmann mit Collegeabschluss, der nicht schauspielern kann, einer Person vorziehen, die in der Lage ist, sich in den Job einzuarbeiten, und die schauspielern kann ?«
    »Oh, keine Ahnung. Vielleicht weil er möchte, dass die Arbeit auch wirklich getan wird?«
    »Hey, Leute«, sagte Bree. »Was meint ihr?« Sie strich sich das rote Kleid über den Hüften glatt und drehte sich um sich selbst.
    »Klasse!«, kreischte Antonia.
    »Na, versteh ich nun was davon oder nicht?«, fragte Ronald selbstzufrieden.
    Bree blickte an sich herab. Das Kleid war aus feinem, seidig schimmerndem Samt und dreiviertellang. Im unteren Teil ging der leicht ausgestellte Rock in Rüschen über. Am Ausschnitt war der Stoff gerafft.
    »Fabelhaft«, sagte Antonia. »Einfach fabelhaft.«
    Bree stellte sich auf die Zehenspitzen, um sich in dem Spiegel zu betrachten, der über dem Kamin hing. Sie sah in der Tat fabelhaft aus, wenn auch ein wenig gebieterisch.
    »Genau das Richtige, um dem Skinner-Clan die Stirn zu bieten.« Ronald lächelte sie voller freudiger Zuversicht an, und Bree lächelte zurück.
    »Da haben Sie recht«, sagte sie. »Danke.«
    » De nada , wie man südlich von Montgomery sagt. Weit südlich natürlich. Und was Kleidung angeht, da habe ich immer recht.«
    »Da ist jemand an der Tür«, sagte Antonia, als es klingelte. »Ich geh schon. Und wer immer es ist«, fügte sie hinzu, »mach es kurz. Ich bin am Verhungern.«
    Gleich darauf kam sie mit einem kräftig gebauten, düster dreinblickenden Mann im Schlepptau zurück.
    Ein Cop, dessen war sich Bree auf Anhieb sicher. Sie bemerkte die Umrisse seines Schulterhalfters, die sich unter seinem billigen Sportsakko abzeichneten. Außerdem hatte er diesen zurückhaltenden, verschlossenen Gesichtsausdruck, der die meisten alten Hasen bei der Polizei kennzeichnet. Bree fühlte sich sofort stark zu ihm hingezogen. Seine Augen waren haselnussbraun. Er musterte sie kurz mit neutralem, aber gründlichem Blick. Bree sah fast bildlich vor sich, wie er Informationen über sie abspeicherte: weiß, weiblich, Ende zwanzig, etwas über einen Meter fünfundsiebzig, weißblond, 125 Pfund, grüne Augen, keine besonderen Kennzeichen.
    »Das ist jemand von der Polizei«, erklärte Antonia unnötiger weise. Sie wedelte mit einer Visitenkarte hin und her und reichte sie dann Bree. »Lieutenant Hunter, Chatham County Detective erster Klasse oder so ähnlich. Lieutenant, das ist meine Schwester, Königin Bree.« Sie warf ihm einen frechen Blick zu. »Ich nehme an, es dauert nicht allzu lange, oder? Wir haben nämlich noch nicht gegessen.«
    Bree fühlte sich auf einmal sehr verlegen, weil sie dieses spektakuläre Kleid anhatte und überall auf dem Fußboden Einkaufstüten herumlagen. Sie sah Antonia finster an. Dann nickte sie dem Detective kühl zu. »Ich bin Brianna Beaufort. Freut mich, Sie kennenzulernen, Lieutenant. Ich wollte Sie am Montagvormittag ohnehin aufsuchen. Ich fühle mich geschmeichelt, dass Sie mir zuvorgekommen sind. Und auch noch an einem Wochenende.«
    »Das ist eher ein Höflichkeitsbesuch«, erwiderte Hunter kurz angebunden. Seine Stimme passte zu seinem Gesicht: rau, erfahren und ziemlich zynisch. »Ich werde Sie nicht von Ihrem Abendessen abhalten.«
    Ron packte Antonia beim Ellbogen. »Wissen Sie was, Schnuckelchen? Lassen Sie uns zu diesem Shrimp-Dingsbums runtergehen und was für Miss Bree

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