Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Namen des Sehers -: Soul Seeker 3 - Roman (German Edition)

Im Namen des Sehers -: Soul Seeker 3 - Roman (German Edition)

Titel: Im Namen des Sehers -: Soul Seeker 3 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
Vom Netzwerk:
hat sie sich schon stehenden Fußes umgedreht und rennt hinaus, während ich brülle: »Wo sind sie hingegangen? Sagt es mir – sofort!«
    Leandro reagiert mit einem hohlen Grinsen auf meine Forderung, während Gabe in seinen Drink kichert.
    Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, jage ich hinter Daire her. »Du kannst mir nicht entkommen, Sohn!«, ruft Leandro mir nach. »Ob es dir passt oder nicht, ohne mich wärst du gar nicht hier. Ich habe dich gemacht. Ich bin in dir. Das kann jeder sehen. Selbst mit der Maske ist es da, in deinen Augen.«

Einundvierzig

    Daire
    A ls Jacy und Crickett vor mir um die Ecke biegen und in der Toilette verschwinden, sage ich Dace, dass ich gleich wieder da bin, und schlüpfe hinter ihnen hinein. Nachdem sie neuerdings Phyres beste Freundinnen sind, können sie mir ja wahrscheinlich sagen, wo ich sie finde.
    Sie stellen sich vor den Spiegel, legen die Masken ab und frisieren sich die Haare. Jacy gibt ihrem zur Seite gekämmten Pony einen neuen Schwung, während Crickett ihr Haar von unten her aufplustert. Ich stehe hinter ihnen und versuche, nicht an den Parfüm- und Alkoholwolken zu ersticken, die sie ausdünsten.
    »Wo ist Phyre?«, frage ich, ohne erst Small Talk zu betreiben.
    Sie setzen ihre Verschönerungsmaßnahmen fort, während ich ein paar Sekunden abwarte, bis ich begreife, dass sie entschlossen sind, mich zu ignorieren.
    »Sagt mir einfach, wo ich sie finde, dann belästige ich euch nicht weiter«, versuche ich zu handeln, nur um zu erleben, dass sie so tun, als hätten sie mich nicht gehört.
    Wenn ich es nicht so eilig hätte, wäre ich von ihrer tiefen Konzentration und ihrer Hingabe wahrscheinlich beeindruckt. Aber so stehe ich ein bisschen unter Druck. Und obwohl ich weiß, dass ich das nicht tun sollte, da mich Paloma von Anfang an vor den Gefahren gewarnt hat, meine Magie auf unreife Weise zu nutzen, fällt mir einfach nichts anderes ein, um zu ihnen durchzudringen.
    Sowie die Lipgloss-Applikatoren aus ihren jeweiligen Behältern zum Vorschein kommen – in perfektem Gleichtakt, als hätten sie es geprobt –, intensiviere ich meine Konzentration, hebe die Hand und ziehe den beiden die Applikatoren quer über die Wangen. Male breite Streifen in Beere und Pink, die von den Lippen bis zu den Ohren reichen, ehe ich die beiden Fläschchen auf die andere Seite des Raums schleudere, wo sie gegen die Wand prallen und auf dem schmutzigen Fliesenboden landen.
    »Würdet ihr mir jetzt vielleicht antworten?« Ich gewähre ihnen zwei Sekunden Bedenkzeit. »Wenn nicht, fliegen als Nächstes die Taschen. Und dann ihr.«
    Sie sehen sich in stillschweigender Übereinstimmung an. Jacy knickt als Erste ein. »Sie hat deine Stelle eingenommen«, sagt sie und zieht eine finstere Miene, während sie »deine« überbetont.
    Meine Stelle?
    Ich sehe in den Spiegel und sehe verblüfft das, was sie sehen. Längst hatte ich vergessen, dass ich Litas Marilyn-Maske trage. Und die beiden sind derart weggetreten, dass sie mich mit ihr verwechseln.
    »Sie hat Cade abgeschleppt – nicht dass es dich etwas anginge. Ich meine, entschuldige bitte, aber warst nicht du diejenige, die ihn sitzen gelassen hat?« Jacy stemmt eine Hand in die Hüfte, kommt aber rasch auf ihren High Heels ins Schwanken und muss die Hand wieder wegnehmen, um sich abzustützen.
    »Und wo trifft sie sich mit ihm?« Ich sehe von einer zur anderen und stelle meine Frage im Befehlston.
    Schweigend sehen sie sich an und überlegen, ob sie es mir sagen sollen. Also gebe ich ihnen einen kleinen Stups, indem ich Cricketts Handtasche von der Waschbeckenkante stoße und in meine Hand befördere. Ich werde sie in Geiselhaft halten, bis ich eine Antwort kriege.
    »Draußen«, sagt sie und beäugt furchtsam ihre gefälschte Designertasche, die sich jetzt in meinem Besitz befindet.
    »Wo draußen?« Ich lasse die Tasche vor ihr baumeln.
    »Draußen bei dem Maschendrahtzaun. Soll irgendein heiliger, romantischer Ort sein oder so. Was weiß ich. Kann ich jetzt gefälligst meine Tasche wiederhaben?«
    Ich will sie ihr gerade geben, als mir der glitzernde Turmalinanhänger auffällt, den sie um den Hals trägt. »Woher hast du das?«, frage ich und muss mich zwingen wegzusehen, um mich wieder auf die beiden konzentrieren zu können.
    Crickett verdreht kopfschüttelnd die Augen. »Mann, warst du schon immer so ätzend?« Fragend sieht sie Jacy an.
    »Woher hast du das?« Ich hebe die Tasche höher und lasse sie an ihrem kurzen Kunstlederriemen

Weitere Kostenlose Bücher