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Im Namen des Sehers -: Soul Seeker 3 - Roman (German Edition)

Im Namen des Sehers -: Soul Seeker 3 - Roman (German Edition)

Titel: Im Namen des Sehers -: Soul Seeker 3 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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zuleide tun. Aber das weißt du nicht. Deine Seele ist voller Finsternis, und deshalb bist du erfüllt von Furcht.«
    Sagt der Mann, der von einer Wolke dunklem Schlamm umgeben ist.
    »Oh, ähm, kann sein«, sagt Lita und gibt sich größte Mühe mitzuspielen, während sie langsam zurückweicht.
    »Und wer ist deine Freundin, Lita?«
    »Sie kennen mich?« Sie schnappt nach Luft, ihre Stimme klingt schrill.
    »Natürlich. Du gehst doch mit diesem jungen Richter-Kerl. Wie heißt er noch, Cade?« Er spricht den Namen aus, als würde er nur raten, doch der fettige gelbe Schleim, der von seiner Zunge trieft, verrät seine Verlogenheit.
    »Nein«, erwidert Lita, die schleunigst jegliche Verbindung ihrer Person mit den Richters leugnen will. »Nicht mehr. Schon länger nicht mehr. Ich habe nichts mehr mit ihm zu tun.«
    »Trotzdem wurdest du von seiner Finsternis gestreift. Ich sehe es dir an. Und ich bin sicher, deine kleine Freundin hier sieht es auch.« Er dreht sich so um, dass die Morgensonne auf der Stelle hinter ihm verschwindet und mich in seinen dräuenden Schatten stellt. »Du bist nicht annähernd so blind, wie du tust, nicht wahr, Kleine?«
    Innerlich sperre ich mich, doch nach außen bleibe ich cool. Ein paranoider, größenwahnsinniger, selbstgerechter Irrer mit Seherwissen – damit ist er noch gefährlicher, als ich ahnte.
    Die Ratte, die immer noch von Suriels Fingern baumelt, quiekt laut vor Protest. Suriel muss lachen. »Fütterungszeit.« Er will sich fröhlich geben, doch das gelingt ihm nicht mal ansatzweise. »Wenn ihr nicht zuschauen wollt, dann verzieht euch lieber. Das hier ist ein Haus des Heils, keine Touristenattraktion. Aber vielleicht wollt ihr euch merken, wo es liegt. Es wird nämlich nicht lange dauern, da werdet ihr hier Zuflucht suchen. Es ist nie zu spät, um zu bereuen.«
    »Was soll das denn heißen?«, ruft ihm Lita nach, da er sich schon zum Gehen gewandt hat.
    »Die Letzten Tage stehen bevor. Die Leuchtenden Tage der Herrlichkeit werden folgen. Ich werde die Neue Welt herbeibringen, indem ich diese hier beende, und keine von euch ist bereit. Die Uhr tickt!«
    Er knallt die Tür hinter sich zu, während mich Lita am Ärmel packt und zu ihrem Auto zurückzerrt. Sie tritt so abrupt aufs Gas, dass es mich vom Sitz hebt und ich mit dem Kopf gegen das Dach pralle.
    »Tut mir leid«, sagt sie etwa fünf Minuten später, nachdem sie Abstand gewonnen hat. »Ist er jetzt so gruselig, wie ich gesagt habe, oder nicht?«
    »Noch gruseliger.« Ich schlinge mir die Arme um den Oberkörper und wünschte, ich könnte ausradieren, was gerade geschehen ist.
    »Ob die Ratte wirklich für seine Schlange war? Es sah so aus, als würde er sie am liebsten selbst verputzen.«
    Wir prusten los vor Lachen, begierig darauf, die Anspannung abzuschütteln.
    »Trotzdem bin ich froh, dass wir dort waren«, sage ich, von meinen eigenen Worten erstaunt.
    »Warum? Was hast du dabei erfahren, außer dass er ein wahnsinniger Weltuntergangsfanatiker ist, der sich einbildet, dieses Silvester sei unser letztes?«
    »Keine Ahnung. Es ist einfach gut, so viele Einzelteile wie möglich zu sammeln. Man weiß nie, wo sie passen. Übrigens, kannst du mich bei Auden absetzen? Ich habe ihm gesimst, dass ich zu ihm unterwegs bin.«
    Den Rest der Fahrt verbringen wir weitgehend schweigend, bis Lita erneut das Wort ergreift. »Okay, und was ist der Preis? Ich meine, jetzt, wo ich die gruselige Begegnung mit Suriel überstanden habe, bekomme ich doch eine Belohnung. Also, sag, was hab ich gewonnen?«
    Ich brauche einen Augenblick, um zu begreifen, was sie meint. Wahrscheinlich war ich dermaßen darauf konzentriert, eine Verbindung zwischen Suriels Weltuntergang und der Situation mit Daire, Dace und Cade herzustellen, dass ich mein Versprechen fast vergessen hätte. »Na ja, also, du hast dich doch immer wie das fünfte Rad am Wagen gefühlt. Ich glaube, dagegen kann ich was tun.«
    »Willst du mich mit Auden verkuppeln?« Sie lacht, was mir wie ein Fluss aus goldenen Bläschen erscheint, der aus ihrem Mund strömt.
    »Niemals!« Ich grinse. »Aber wir wär’s mit dem Zweitbesten?«
    »Auden hat einen Klon?«
    »Auden hat eine Band. Eine Band mit Bandmitgliedern, die zufällig alle Jungs sind. Einer von ihnen ist seit Neuestem Single, und soweit ich gehört habe, ist er echt süß.«
    »Also, damit ich dich recht verstehe – du schleppst mich zu dem Prediger, der mir als Kind Albträume verschafft hat, und als Preis kriege ich einen

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