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Im Namen des Sehers -: Soul Seeker 3 - Roman (German Edition)

Im Namen des Sehers -: Soul Seeker 3 - Roman (German Edition)

Titel: Im Namen des Sehers -: Soul Seeker 3 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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seltsame Mixtur aus Nachgemachtem, Modernem und Indianischem mit einem Haufen sündhaft teurer Antiquitäten. Und jetzt, wo ich weiß, was ich weiß, frage ich mich zwangsläufig, ob all diese alten Stücke womöglich bei den dunklen Ritualen der Richters verwendet wurden.«
    »Hast du sie dunkle Rituale vollführen sehen?«
    »Nicht dass ich wüsste. Aber sie sind Hexer, also bin ich mir sicher, dass so ziemlich alles, was sie tun, eine Art Ritual ist. Ich kann von Glück sagen, dass sie mich nicht als Opfer benutzt haben.«
    »Ich denke, da warst du auf der sicheren Seite. Für so was nimmt man normalerweise Jungfrauen.«
    »Xotichl!« Lita schnappt nach Luft.
    »Apropos …«
    »Apropos Jungfrauenopfer?«
    »Apropos dunkle Rituale … Wenn mich meine Sinne nicht trügen, müsste die Kirche, die wir suchen, direkt vor uns sein. Ich registriere auch schon eine sonderbare Art von Energie.« Zusammen mit ein paar dichten, dunklen und schattenhaften Formen – doch das behalte ich für mich.
    »Soll ich direkt vorfahren oder mich bedeckt halten?«
    »Schwierig, sich mitten in der Einöde bedeckt zu halten. Außerdem ist es besser, wenn wir offensiv auftreten. Wenn wir uns anschleichen, wird er argwöhnisch.«
    Lita bremst unsanft, sodass das Auto erst einen Satz nach vorn und dann einen Satz nach hinten macht, ehe sie mehrmals am Lenkrad dreht und das Auto endlich in die Position bringt, in der sie es haben will.
    »Auf die Art können wir einen schnellen Abgang hinlegen. Ich lasse auch den Motor laufen. Du kannst dich später bei mir bedanken«, sagt sie, als wir aussteigen und auf die Kirche zugehen, die mir wie eine kleine, geduckte und in ein schwarzes Tuch gehüllte Gestalt erscheint. Aber ich bin neugierig, wie sie das Gebäude sieht, und so lasse ich es mir von ihr detailliert beschreiben. »Also, es ist aus Lehmziegeln. Oder vielmehr aus zerbröckelnden Lehmziegeln, was dich jetzt wahrscheinlich total schockiert, da wir ja in Enchantment sind und so.« Das darauf folgende Lachen ist schneidend und sarkastisch. »Okay, was noch … Es ist klein, aber das liegt nur daran, dass kein vernünftiger Mensch jemals freiwillig hierherkäme, also braucht er keinen Platz für dicht gedrängte Kirchenbänke. Alles in allem würde ich sagen, es ist ganz schön heruntergekommen. Aber andererseits – du weißt ja, wie man sagt – keine Gemeindemitglieder, also kein Zehnter. Andererseits …« Ich beuge mich zu ihr. Jetzt kommt sie zu dem Teil, der mich interessiert. »Dafür, dass der Bau so alt und heruntergekommen ist, ist er verblüffend gut gepflegt. Ich weiß, das klingt jetzt total widersprüchlich, aber damit meine ich, es ist alles frisch geweißelt, ein frei geschaufelter Weg führt zur Eingangstür, und die Pflanzen sind in ordentlichem Zustand, trotz des vielen Schnees.«
    »Oleander, stimmt’s?« Ich recke die Nase und atme tief ein.
    »Ähm, ja. Ich glaube schon. Aber wo er wohl seine ganzen Schlangen hat?«
    »Ich halte die Schlangen in Terrarien«, sagt eine Stimme hinter uns.
    Suriels plötzliches und unerwartetes Auftauchen lässt mich zusammenzucken, während Lita aufschreit und meinen Arm in einer Art Schraubstockgriff umfasst.
    »Ich wusste nicht, dass Sie hier sind. Wir wollten nur …« Lita zittert am ganzen Körper, während ich ihre Finger von meinem Arm löse. Ich spüre kaum, dass mein Arm vom Ellbogen bis zu den Fingerspitzen brennt, während ich die schemenhafte Gestalt wahrnehme, die eine der übelsten Energien ausstrahlt, die ich je empfangen habe.
    Abgesehen von Dämonen.
    Und Richters.
    Vor allem Cade.
    »Wenn ihr euch für die Schlangen interessiert, seid ihr zur rechten Zeit gekommen. Ich will gerade eine füttern.« Er lässt etwas vor sich baumeln – etwas, das quiekt und wie der Teufel darum ringt freizukommen. »So was kriegt ihr nicht alle Tage zu sehen. Vielleicht möchtet ihr gern mit reinkommen und zuschauen?« Seine Stimme klingt durchaus freundlich, doch die Worte selbst verströmen ein sattes, fettiges Gelb, das mich wie angewurzelt stehen bleiben lässt. Dieser Mann ist eine gefährliche Kombination aus Paranoia, Lügen und Größenwahn. Hierherzukommen ist wahrscheinlich der größte Fehler, den ich je gemacht habe.
    »Das ist eine Ratte!«, kreischt Lita, tritt einen Schritt zurück und reißt mich mit.
    »Klapperschlangen fressen eben Ratten«, erklärt Suriel. »Du hast nichts zu befürchten. Wenn du vom göttlichen Licht erfüllt bist, kann dir kein Lebewesen etwas

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