Im Namen des Sehers -: Soul Seeker 3 - Roman (German Edition)
von Audens frisch sitzen gelassenen Bandmitgliedern?«
»Du weißt wirklich, wie man die Dinge in ein positives Licht rückt.«
»Gut, aber nur für den Fall, dass du mich vorhin nicht richtig verstanden hast: Meine Dating-Phase ist beendet. Ich habe praktisch jeden Jungen auf unserer Schule geküsst, peinlicherweise ein paar von den spillerigen jüngeren eingeschlossen, und kann nur noch mal betonen, dass ich jeden von ihnen unzulänglich fand.«
»Aber Greyson hast du noch nicht geküsst. Und hast du nicht neulich gesagt, dass Enchantment neue Gesichter braucht? Greyson ist zwar nicht neu, und er wohnt auch nicht hier, aber für dich ist er auf jeden Fall neu.«
Lita seufzt. »Also, nur mal so aus Neugier, welcher ist er?«
»Der Schlagzeuger.«
Sie ändert ihre Sitzposition. »Meinst du den Süßen, dem ständig der Pony in die Augen fällt?«
»So sagt man.«
»Ehrlich?«
»Wenn du offen bist, dann kann ich dir versichern, dass er auch offen für Neues ist.«
Lita trommelt leise aufs Lenkrad. »Vielleicht. Ich muss erst darüber nachdenken. Kann nichts versprechen.«
»Er kommt heute Abend ins Rabbit Hole. Du kannst mit ihm reden, ein bisschen mit ihm abhängen, und dann siehst du ja, wie du ihn findest.« Ich sammele meine Sachen zusammen und steige aus dem Wagen, als Auden auch schon herauskommt, um mich zu begrüßen.
»Xotichl«, ruft mir Lita nach und zögert ein wenig, ehe sie weiterspricht. »Weißt du noch, wie wir in der Unterwelt waren und du gemeint hast, du könntest Formen und Schatten und so was sehen?«
Ich schlucke schwer und sage nichts.
»Kannst du das immer noch?«
Ich schüttle den Kopf, da ich die Lüge nicht aussprechen will.
»Echt schade. Dann war es wohl nur die Magie des Orts.«
»Wahrscheinlich.« Ich verbeiße mir ein Grinsen, wende mich ab und werfe mich schnurstracks in die Arme des schönen, zerzausten Schattens, der eilig auf mich zukommt.
Fünfzehn
Daire
I ch brauche Zigaretten, Tabak, alles, was du hast!« Ich schüttle den schmutzigen Pulli aus, in dem ich sofort eingenickt bin, als ich nach Hause kam, und ersetze ihn durch einen sauberen. »Da unten herrscht nämlich garantiert kein Mangel an Dämonen, und das ist ihr Lieblingssnack. Außerdem …«
» Nieta , überanstreng dich bitte nicht. Du bist gerade von einer entsetzlichen Plackerei zurückgekommen. Du musst erst ganz gesund werden, du bist noch schwach!«
»Ich habe zwölf Stunden geschlafen – wie kann ich da schwach sein? Sehe ich etwa schwach aus?« Ich hebe die Hände und lasse mich von ihr genau inspizieren, dann ziehe ich frische Jeans an.
»Was ist mit deiner Narbe passiert?« Sie starrt auf den V-Ausschnitt meines Pullis, auf die Stelle, die das Zeichen von Cades Zorn trägt. »Sie scheint zu schrumpfen und zu verblassen. Die Salbe, die ich dir draufgetan habe, hat noch nie so schnell gewirkt.«
»Ich habe sie im Heilwasser der verzauberten Quelle gebadet. Eigentlich sollte ich mal welches abfüllen und es dir bringen, damit du deine Patienten damit behandeln kannst. Es ist verblüffend – heilt einfach alles.« Einschließlich Cade. Doch das verschweige ich. Ich muss ihr nicht noch mehr Sorgen bereiten, als sie ohnehin schon hat.
Der Anflug eines Grinsens zieht über ihr Gesicht und verschwindet ebenso schnell wieder, wie er gekommen ist. »Das habe ich schon mehrmals probiert, und es hat noch nie funktioniert. Die Wirkung der Zauberkraft kann zwar die Rückkehr in die Mittelwelt überstehen, aber die Heilung selbst geschieht nur dort. Sowie das Wasser die Unterwelt verlässt, ist es nur noch Wasser. Es ist nichts Besonderes mehr daran.«
»Tja, also mich heilt es. Ich fühle mich gut. Stark. Bereit, mich meinen Aufgaben zu stellen.«
»Das mag ja sein, nieta . Aber vergiss nicht, du bist dünner, blasser, und ich habe keine Ahnung, ob dein Freund Axel …«
»Er ist nicht mein Freund«, fauche ich sie an, doch Paloma redet ungerührt weiter.
»Ich habe keine Ahnung, ob er dein Herz richtig geheilt hat. Und ich habe keine Ahnung, wie lange diese Heilung anhalten wird.«
»Das weiß ich auch nicht.« Ich nehme alle meine Kräfte zusammen, um weiter in gelassenem Tonfall zu sprechen. »Aber davon kann ich mich nicht aufhalten lassen. Es war wirklich ein Wunder, dass er mich überhaupt hat retten können. Ich habe keine Ahnung, wer er ist, wie er es gemacht hat oder warum er es gemacht hat. Ich weiß nur, dass es bisher funktioniert hat, und das ist das Einzige, woran ich mich
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