Im Namen Ihrer Majestät
für elektronische Kriegsführung und einer der leitenden Forscher auf diesem Gebiet beim Royal Armament Research and Development Establishment (RARDE) gewesen.
Er war unter ähnlich plötzlichen und überraschenden Umständen an einer Kohlenmonoxydvergiftung gestorben wie Peter Peapell. Seinem Tod war ein rätselhafter Zwischenfall im Straßenverkehr vorausgegangen, und zwar kurz vor Weihnachten. Er hatte plötzlich die Gewalt über seinen Wagen verloren und war von der Straße abgekommen, obwohl gute Straßenverhältnisse herrschten und sich kein anderer Wagen in der Nähe befand. Seinen Kollegen hatte er erzählt, er begreife einfach nicht, was da passiert sei: »Es kam mir vor, als hätte eine äußere Kraft den Wagen plötzlich von der Straße geschleudert, ohne daß ich auch nur das mindeste dagegen hätte tun können.«
Einige Wochen später wurde er in der Garage seines Hauses in Camberley, Surrey, tot aufgefunden. Die Todesursache war eine Vergiftung durch Autoabgase. Genau wie im Fall Peter Peapell konnte niemand in seiner Familie oder in seiner Umgebung verstehen, wieso er sich hätte umbringen sollen. Er hatte weder eheliche oder private Probleme, noch finanzielle Schwierigkeiten gehabt, und litt auch nicht an einer längeren Krankheit oder an Depressionen.
Es war ein kalter Januarmorgen. Dr. Brittan hatte einen vollkommen normalen Eindruck gemacht. Er war guter Laune, weil eine lästige Halsentzündung sich endlich gelegt hatte und er wieder mit der Arbeit anfangen konnte.
Beim Frühstück an jenem Tag sagte seine Frau Rosemary, der Sohn Christopher habe gemeint, man könne den Wagen eine Weile warmlaufen lassen, bevor man sich auf die Straße begebe. Daraufhin habe sich ihr Mann gegen halb neun in die Garage der Villa begeben. Eine Stunde später wurde er auf dem Fahrersitz seines Wagens tot aufgefunden. Einer der Söhne war hinuntergegangen, um Wäsche in den Trockner zu füllen und fand seinen Vater in der Garage. Der Motor des Wagens lief, Garagentür und Fenster waren geschlossen.
Der Gerichtsarzt würde kurze Zeit später zu der Schlußfolgerung gelangen, es liege Tod durch Unfall vor, da nichts auf einen Selbstmord hindeutete. Die Polizei in Surrey hatte keinen Einwände gegen diese Schlußfolgerung.
Einige Umstände dieses angeblichen Unfalls ließen sich jedoch nicht erklären. Falls Dr. Brittan die Absicht gehabt hatte, den Wagen warmlaufen zu lassen – wie kam es dann, daß man ihn mit Hut und Brille übers Lenkrad gebeugt fand? Warum hatte er die Garagentür nicht geöffnet? Er war ja ein gelinde gesagt qualifizierter Wissenschaftler gewesen und hätte wissen müssen, daß man sich nicht in einer geschlossenen Garage in einen Wagen setzen und den Motor anlassen darf. Er hätte auf keinen Fall drei oder mehr Minuten gewartet, bis die Bewußtlosigkeit einsetzte. Ein solches Verhalten wäre Selbstmord gewesen, was alle, einschließlich des Gerichtsarztes, als höchst unwahrscheinlich abgetan hatten.
Außerhalb der Lokalpresse hatte der Fall keine Aufmerksamkeit erregt. Doch jetzt geriet er natürlich in die Serie spektakulärer Todesfälle in der Rüstungsindustrie. Die Todesepidemie der Jahre 1983–1989 hatte scheinbar erneut eingesetzt.
Außerdem gelang es der Londoner Presse schließlich, einen Zusammenhang mit einem der angeblichen Selbstmorde zu finden, nämlich mit dem Fall Mark Wisner, des angeblichen Transvestiten, der mit einer Plastiktüte über dem Kopf gefunden worden war. Wisner, der einige Monate nach Dr. Brittan gestorben war, arbeitete an mindestens zwei Forschungsvorhaben, die auf Material von RARDE beruhten, aus genau der Abteilung, deren Chef Dr. Brittan gewesen war. Dieser Zusammenhang konnte natürlich völlig zufällig sein, aber dennoch war es ein Zusammenhang.
Doch was die Spekulationen der Presse über die Hintergründe betraf, schwächten diese beiden Todesfälle durch Kohlenmonoxydvergiftung die Theorie, es seien die Behörden des eigenen Landes, die Sicherheitsrisiken liquidierten. Wer insgeheim mit Plastiktüten und Spitzencorsagen experimentierte, konnte zumindest nach traditioneller Betrachtungsweise als Sicherheitsrisiko gelten. Als Sicherheitsrisiko konnte auch der gelten, der zu Grübeleien und Selbstmordgedanken neigte.
Doch bei Dr. Brittan und Peter Peapell fehlte es offenbar an allen solchen Kennzeichen. Beide waren, soweit sich das feststellen ließ, heterosexuelle Männer in geordneten Verhältnissen und mit einem perfekten Familienleben. Nichts
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