Im Netz der Meister (German Edition)
erst mal nichts. Es ist deine Aufgabe, ein Gespräch zu führen. Du bist der Dom. Ich gebe mich völlig passiv.
Das hier ist nicht echt, es gefällt mir nicht. Du streichelst mir zärtlich über den Rücken, küsst mich. Meine Güte, du wirst doch hier keine Schmuse-Nummer abziehen?
»Ich fange jetzt mal so an zu spielen, wie mir danach ist, okay?«, sagst du.
Ich unterdrücke ein Lachen. Aha. Mit Vorankündigung. Wie souverän. Das kann ja heiter werden.
Du verbindest mir die Augen mit deinem Schal. Das hält nie, er wird gleich runterrutschen. Außerdem seh ich damit aus wie Witwe Bolte, wenn du den Knoten vorne machst. Ich sage das nicht, ich denke es nur.
»Kniest du dich bitte mal auf das Bett?«
Was? Hab ich richtig gehört? Du bittest mich mit leiser, heiserer Stimme?
Ich habe den Verdacht, dass ich deine erste Begegnung dieser Art bin, und werde nervös. Bitte, kein Anfänger! Das kann ich nicht, das will ich nicht, dazu habe ich keine Lust.
Du nimmst meine Hände, schiebst sie mit festem Griff hinter meinen Rücken. Klick. Handschellen. Schon besser, sie fühlen sich gut an. Du bist hinter mir. Dein Atem in meinem Nacken ist heiß, deine Unruhe jetzt deutlich spürbar.
Ich lehne mich ein wenig zurück, drücke meinen Hintern an deine Lenden. Ja, du bist erregt. Das macht mich an. Immer wieder genieße ich es, zu spüren, dass mein Körper einen Mann anmacht. Ein wundervolles Instrument, er hat mir schon viele schöne Stunden geschenkt, dieser Körper.
Ein Schlag mit der Hand auf meinen Po.
Ja, das gefällt mir. Die andere Seite.
Du schlägst zu kräftig, das habe ich nicht erwartet. Gut. Meine Körperhaltung wird anders, ich registriere den Moment, in dem ich beschließe, zuzulassen. Du streichelst mich.
Das ist jetzt falsch, bitte nicht!
»Leg dich bitte auf den Rücken.«
Ja, sicher. Mein Hals wird trocken. Was passiert? Du hilfst mir beim Umdrehen, schließt die Handschellen vorher auf, legst meine Hände über den Kopf, schließt wieder zu. Wie umständlich. Deine Finger zwischen meinen Beinen. Das machst du ganz gut.
»Ich will jeden Zentimeter an dir kennen«, sagst du.
Deine Zunge. Ich winde mich ein wenig, komme dir entgegen. Du hältst mich fest im Arm, als ich komme. Ich höre ein ziehendes Geräusch. Dein Gürtel. Du legst ihn mir in die Hände.
»Fühlst du das Leder?«
»Ja.«
Mein Herz klopft heftig. Ich schreie laut, als du ihn durch die Luft und auf meinen Bauch zischen lässt. Und noch mal. Du bist verrückt geworden, das war viel zu fest! Ich versuche mich hinzusetzen, habe das Gefühl, meine Haut sei aufgeplatzt. Du nimmst mich in den Arm.
»Wie fühlst du dich?«
»Gelb«, sage ich automatisch. Der Code sitzt in meinem Gehirn fest. Ich könnte mir keinen anderen merken.
»Gelb?«
»Ja, gelb.«
Ich bin ärgerlich, und meine Lust geht gegen null. Du tätschelst an mir herum. Der Schal hat sich gelöst, aber ich lasse die Augen geschlossen.
»Du bedankst dich bitte!«
Ein Schlag auf die Schenkel.
Danke. Ein weiterer. Danke. Noch einer. Danke.
Immer dasselbe Muster. Vielleicht kommt der Kick ja noch. Ich muss Geduld haben.
Du legst den Gürtel weg, ziehst mich an dich, nimmst mich in den Arm und flüsterst: »Du bist hinreißend tapfer.«
Tapfer? Ich glaube, ich höre nicht richtig.
»Und du warst hinreißend devot.«
Das kann ja wohl nicht wahr sein. Das war schon alles?
Ich bin aufgewühlt und wütend und ein bisschen verwirrt. Was jetzt? Willst du jetzt vögeln? Zur Belohnung, weil ich fünf Schläge ausgehalten habe? Das kann nicht dein Ernst sein. Ich setze mich hin, schaue dich an. Die Haut auf meinem Bauch brennt. Deutlich zeichnen sich hellrote Striemen ab. Der Schmerz ist unangenehm.
Du hast eine gute Figur für dein Alter, keine Frage. Und geil bist du auch. Soll ich mich draufsetzen oder es dir mit dem Mund machen?
Ich überlege nicht lange. Ein wenig Spaß will ich auch haben, wenn diese kleine Aktion für dich schon Spiel genug war.
Du legst dich auf den Rücken, verschränkst die Arme hinter dem Kopf und schließt die Augen.
Ich nehme dich in die Hand. Ganz leicht, ganz locker. Du kannst es kaum ertragen, ich sehe es an deinem Gesicht. Mit der anderen Hand spiele ich an mir, du siehst es nicht. Immer, wenn ich das Gefühl habe, dass es bei dir nicht mehr lange dauert, höre ich auf, bis sich dein Atem wieder beruhigt hat.
Ich treibe dieses Spielchen eine ganze Weile, und es macht mich an. Wenn du noch ein wenig durchhältst, werde ich dir
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