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Im Netz Der Schwarzen Witwe

Im Netz Der Schwarzen Witwe

Titel: Im Netz Der Schwarzen Witwe Kostenlos Bücher Online Lesen
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notwendig. „Das hast du großartig gemacht“, lobte er sie. „Du warst klasse.“
    „Es war blöd von mir, nicht auf die Feuerwehr zu warten.“
    „Du warst mutig … und du hattest Glück.“
    Sie nickte. „Kann man wohl sagen, was? O Mann, wenn ich daran denke, was alles hätte passieren können.“
    Sie drückte ihn fester an sich, und er erwiderte ihre Umarmung.
    Wenn ich daran denke, was alles hätte passieren können. Er konnte kaum an etwas anderes denken, höchstens daran, wie sehr er diese Frau küssen wollte.
    Es war nicht richtig. Das wusste er, aber er würde es trotzdem tun.
    Sie erwiderte den Kuss begierig, als hätte sie sich ebenso sehr danach gesehnt wie er.
    Es war einfach himmlisch.
    Und es war die Hölle, denn ihm war klar, dass es bald wieder enden musste.
    Er zwang sich, den Kuss zu beenden, und sah in Mariahs bernsteinfarbene Augen.
    „Ich muss dich zum Krankenhaus fahren.“ Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern.
    Sie nickte und wirkte ein wenig verlegen. „Es tut mir leid. Ich … ich mache es schon wieder, nicht wahr?“
    „Was denn?“
    Sie rutschte auf ihre Seite der Sitzbank. „Dich küssen.“ Da war erneut ihre Unverblümtheit. „Ich kann mich anscheinend einfach nicht zurückhalten.“ Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. „Na los, das Krankenhaus ist nicht weit von hier. Vor ein paar Wochen habe ich José hingefahren, als er in einen Nagel getreten war.“
    John legte den Gang ein und wusste nicht, was er darauf entgegnen sollte. Er hatte schon wieder den Fehler begangen, sie zu küssen. Doch sie schien der Ansicht zu sein, dass es ihr Fehler gewesen war.
    Er bog nach links ab in die Hauptstraße und wünschte nicht, er wäre standhaft geblieben, statt sie zu küssen. Nein, er wünschte, er wäre so schwach, dass er den Kuss nie beendet hätte.
    John wartete auf Mariah, als sie vom Röntgen kam.
    So verschwitzt, verdreckt von der Arbeit auf dem Bau und unrasiert sah er verdammt sexy aus. Er machte ein sehr besorgtes Gesicht.
    „Mir geht’s gut“, erklärte sie. „Es ist nichts gebrochen. Nicht mal angeknackst. Nur geprellt.“
    Ein Ausdruck von Erleichterung huschte über sein Gesicht. „Gut.“ Er wandte sich an die Krankenschwester, die Mariah im Rollstuhl schob. „Wie geht es weiter?“
    „Sie hat eine Wunde am Rücken, die mit einem oder zwei Stichen genäht werden muss“, erklärte die Krankenschwester. „Wir müssen kurz auf den Arzt warten.“
    „Darf ich bei ihr bleiben?“, fragte John.
    „Selbstverständlich.“
    „Natürlich nur, wenn sie das auch will“, fügte er rasch hinzu und sah zu Mariah.
    „Danke“, sagte sie, seltsam verlegen, als sich ihre Blicke trafen. „Das wäre schön.“
    Die Krankenschwester brachte sie wieder in einen der Notaufnahmeräume. In diesem gab es sechs Betten, jedes mit einem Vorhang versehen, damit die Patienten möglichst ungestört waren.
    John half Mariah aufs Bett. Zum Röntgen hatte sie ihren Sport-BH ausgezogen, und jetzt trug sie nur noch ein Krankenhaushemd über den Shorts. Das Hemd war im Nacken zusammengebunden, und sie spürte die kühle Luft der Klimaanlage auf ihrem nackten Rücken.
    Es war die Vorderseite dieses Hemdes, weswegen sie verlegen war. Der Baumwollstoff war sehr dünn und umschmiegte auf provozierende Weise ihre Brüste, sodass man jedes kleine Detail, jede Wölbung erkennen konnte. Sie zog das Hemd am Nacken hoch und wünschte, es gäbe irgendeine Möglichkeit, um zu verhindern, dass es womöglich ganz herunterrutschte.
    Durch ihre Bewegung rutschten die kurzen Ärmel des Nachthemds nach oben. John umfasste einen ihrer Arme und schob den Ärmel noch weiter hoch. Er drehte ihren Arm und untersuchte die blauen Flecken, die er dort sah. Es waren fünf kleine ovale, wie Finger- und Daumenabdrücke geformte Flecken. Auf dem anderen Arm sah es fast genauso aus.
    John sah ihr in die Augen. „Das tut mir sehr leid.“
    „Ich weiß.“ Sie hielt seinem Blick stand. „Was hast du in jener Nacht geträumt?“
    Er wandte sich zwar nicht ab, aber es dauerte eine Weile, bis er antwortete. Es war, als würde er erst genau überlegen müssen, was er ihr sagen wollte. „Tony, mein bester Freund, war Polizist“, begann er schließlich. „Er wurde von einer Drogendealergang umgebracht. In den Kopf geschossen.“
    „O mein Gott.“ Mariah konnte kaum glauben, was er ihr da erzählte. „Wurden die Leute, die ihn umgebracht haben, gefasst?“
    John nickte. „Ja, sie wurden gefasst.

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