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Im Netz Der Schwarzen Witwe

Im Netz Der Schwarzen Witwe

Titel: Im Netz Der Schwarzen Witwe Kostenlos Bücher Online Lesen
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Er hatte ihr doch deutlich genug zu verstehen gegeben, dass er und Mariah nur Freunde waren. Sie sollte zufrieden sein damit, das konnte doch nicht so schwer sein.
    Schön wär’s.
    Die Wahrheit, sosehr sie es auch versuchte, ließ sich nicht leugnen. Außerdem war da noch die klare, deutliche Erinnerung daran, was sie empfunden hatte, als Jonathan sie geküsst hatte. Da war sie bereit gewesen, sich ihm auf jede nur erdenkliche Weise hinzugeben. Und deshalb konnte sie einfach nicht vergessen, wie sehr sie diesen Mann begehrte, trotz seiner Zurückweisung.
    Sie war töricht, das wusste sie. Aber sie konnte nichts dagegen tun. Jedes Mal, wenn er vor ihrer Tür stand, ließ sie ihn herein. Ihr war vollkommen klar, dass in ihrem Fall eine freundschaftliche Beziehung nicht besser als nichts war. Aber über seine Krankheit konnte sie nun einmal nicht einfach hinwegsehen.
    Was, wenn sie den Kontakt abbrach, indem sie auf seine Freundschaft verzichtete, und er starb?
    Er fühlte sich wohl in ihrer Gegenwart. Sie konnte sehen, wie er sich entspannte, sobald er mit ihr zusammen war. Das durfte sie ihm nicht nehmen.
    Das war dumm, sie war einfach zu rücksichtsvoll. Aber immerhin wusste sie das.
    Heute Morgen war es allerdings schon anderthalb Tage her, dass Jonathan zuletzt vorbeigeschaut hatte.
    Aus Angst, die Grenzen der Freundschaft zu überschreiten, hatte sie ihn nicht angerufen. Mehr als einmal hatte sie das Telefon in der Hand gehabt. Sie hatte sogar schon im Hotel angerufen und war so weit gegangen, sich danach zu erkundigen, ob Mr Jonathan Mills noch dort wohne. Die Rezeptionistin bestätigte es. Aber eine Nachricht für ihn zu hinterlassen, das traute sie sich dann doch nicht. Sie fürchtete einfach ihre Neigung, zu viel von ihm zu wollen.
    Aber sie vermisste ihn schrecklich. Und sie machte sich Sorgen um ihn. Hatte er womöglich einen Rückschlag erlitten? Wo, um alles in der Welt, steckte er?
    Unten am Strand bellte ein Hund.
    Mariah schaute von ihrem Buch auf und hoffte, dass es Princess und Jonathan waren.
    Es war tatsächlich Princess, nur war Jonathan weit und breit nicht zu sehen. Der lustig aussehende kleine Hund sprang in den Wellen herum und bellte die Möwen an. Ansonsten war in beiden Richtungen niemand am Strand zu sehen.
    Mariah legte ihr Buch aus der Hand und ging hinunter ans Wasser. Sie pfiff, und der Hund spitzte die Ohren. „Princess!“
    Der Hund lief freudig zu ihr. Fast sah es so aus, als würde er grinsen.
    „Hallo“, begrüßte Mariah ihn. „Was machst du denn ganz allein hier draußen? Wo steckt Jonathan? Wo ist dein Herrchen?“
    Der Hund antwortete natürlich nicht.
    Der Arzt hatte Mariah aufgetragen, sich zu schonen. Aber ein kleiner Spaziergang am Strand konnte doch sicher nicht schaden, oder?
    „Na komm, Princess“, sagte sie. „Wir geben dir jetzt mal was zu trinken, und ich ziehe meine Schuhe an. Und dann machen wir zwei uns auf die Suche nach Jonathan.“
    Ihm seinen streunenden Hund zurückzubringen war doch wohl ganz eindeutig eine freundschaftliche Geste. Es war eine Geste der Hilfsbereitschaft, etwas, das auch lockere Bekannte tun würden.
    Abgesehen davon war es die beste Idee, die sie heute gehabt hatte.
    Serena Westford erwartete ihn in einer der äußerst eleganten Lounges des Hotels.
    John trat langsam ein und wartete, bis seine Augen sich an die veränderten Lichtverhältnisse gewöhnt hatten. Selbst um diese Zeit am Morgen war die Lounge lediglich schwach beleuchtet. Nur hier und da fielen kleine Strahlen des Tageslichts durch die schweren Vorhänge vor den Fenstern und erzeugten eine eigenartige, beinah verruchte Atmosphäre.
    Serena saß in der Ecke und trank einen Kaffee, die makellosen Beine übereinandergeschlagen. Sie trug ein unschuldig wirkendes weißes Kleid.
    John empfand einen Anflug von Furcht, als er sich ihr näherte. Er war von Mariah aufgebrochen, um Serena abzuholen, und er hatte sich leicht verspätet, weil er sich nicht losreißen konnte.
    Er fühlte sich viel zu wohl, viel zu sehr wie zu Hause bei ihr. Inzwischen ärgerte er sich, dass er überhaupt hingegangen war. Mehrere Tage hintereinander hatte er sie besucht, und es waren keine Pflichtbesuche. Sie hatten nichts mit seinem Auftrag zu tun, sondern dienten dem reinen Vergnügen – seinem und Mariahs.
    Mariah. Sie konnte ihre Freude nie verbergen, sobald er auftauchte. Das machte ihn süchtig, weshalb er sie öfter besuchte, als er eigentlich wollte.
    Seit dem Kuss im Triple-F-Van war er auf

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