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Im Netz Der Schwarzen Witwe

Im Netz Der Schwarzen Witwe

Titel: Im Netz Der Schwarzen Witwe Kostenlos Bücher Online Lesen
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war eigenartig. Mariah konnte sich nicht daran erinnern, diese Schachtel hier unten neben ihre Chemikalien gestellt zu haben. Auf dem Karton prangte das vertraute Logo vom B&W Fotolabor. Sie nahm ihn aus dem Regal, hob den Deckel und leuchtete mit der Kerze hinein.
    Negative. Die Schachtel war voll mit Dutzenden Plastikhüllen, in denen ihre Negative steckten. Das war eigenartig. Die hatte sie doch alle zur Aufbewahrung in das Fotolabor auf dem Festland gebracht. Wie, um alles in der Welt, waren sie wieder hierhergekommen? Wer konnte diese Schachtel ins unterste Regal gestellt haben? Dort hätte sie den Karton niemals bemerkt, selbst wenn der Strom nicht ausgefallen wäre und sie das Deckenlicht eingeschaltet hätte.
    Erneut hob sie die Kerze und leuchtete noch einmal in das Regal, wo die Schachtel gestanden hatte. Was zur Hölle …
    Sie sah genauer hin, dann wich sie erschrocken zurück.
    Was immer das war, es sah verdammt nach einer Bombe aus. Zwar hatte sie noch nie vorher eine gesehen, schon gar nicht aus solcher Nähe. Aber das Ding wirkte haargenau so wie die Bomben, die sie aus Filmen kannte – irgendwelche Stäbe aus explosivem Material waren mit Klebeband zusammengebunden und an einen Wecker angeschlossen worden, der leise tickte …
    Mariah rannte mit der Kerze in der Hand los. Sie hastete die Kellertreppe hinauf, durchs Wohnzimmer und hinaus in den strömenden Regen. Die Kerze erlosch in dem Augenblick, in dem sie aus dem Haus stürmte. Mariah schleuderte sie auf den Rasen, schnappte sich ihr Fahrrad, das an der Hauswand lehnte und sprang auf den Sattel. So schnell sie konnte, raste sie die Auffahrt hinunter und bog nach links Richtung Stadt ab, wo sich die Polizeiwache befand. Sie musste jemanden finden, irgendwen, der vielleicht wusste, warum in ihrem Keller eine Bombe lag.
    Der Regen durchweichte ihre Kleidung beinah sofort, und der Wind zerrte an ihren Haaren. Sie musste die Augen zusammenkneifen, um in dem strömenden Regen überhaupt etwas erkennen zu können. Trotzdem trat sie mit voller Kraft in die Pedale.
    Irgendjemand wollte sie umbringen.
    Sie war erst wenige Hundert Meter gefahren, als sie Autoscheinwerfer entdeckte. Die bewegten sich allerdings nicht auf sie zu, sondern waren starr und seltsam auf das Gebüsch neben der Straße gerichtet. Beim Näherkommen erkannte sie, dass der Wagen offenbar von der Straße abgekommen und gegen einen Baum geprallt war.
    Auf keinen Fall würde sie anhalten. Irgendwer hatte eine Bombe in ihrem Keller platziert. Jemand plante ihren Tod, und deshalb würde sie nicht eher anhalten, bis sie auf dem Polizeirevier in Sicherheit war.
    Sie wollte mit einer stillen Entschuldigung und dem Vorsatz, die Polizei in Kenntnis zu setzen, an dem Wagen vorbeifahren, als sie ihn erkannte. Es war Daniels Auto. Und um Himmels willen, er saß auf dem Fahrersitz, mit dem Kopf auf dem Lenkrad.
    Fluchend trat sie auf die Bremse, brachte ihr Fahrrad zum Stehen und ließ es auf dem Seitenstreifen fallen. Im Wind schlugen Äste und Zweige schmerzhaft gegen ihre Beine. Sie bewegte sich so rasch wie möglich durch das nasse Gestrüpp und machte sich auf das Schlimmste gefasst, als sie die Fahrertür des Wagens aufriss.
    Anscheinend war der Airbag aufgegangen und anschließend die Luft wieder entwichen. Daniels Kopf lag auf dem Lenkrad, als sei er verletzt. Oder betrunken.
    Das Radio lief, irgendeine Talkshow oder ein Hörspiel, jedenfalls redeten ein Mann und eine Frau. Etwa ein halbes Dutzend große Thermoskannen lagen im Fußraum, zusammen mit einer leeren Tüte Donuts.
    Mariah tastete an Daniels Hals nach dem Puls. Der schien ungewöhnlich verlangsamt zu sein. Panisch sah sie sich um. Nirgendwo fand sie Blutspuren oder Anzeichen für irgendwelche äußeren Verletzungen. Zitternd berührte sie seine Wange. „Daniel?“ Du meinte Güte, er war betrunken. Sie gab ihm einen Klaps auf die Wange, erst sanft, dann fester. „Daniel, wachen Sie auf!“
    Er kam ein wenig zu sich. „Mariah!“, murmelte er. „Muss Sie warnen! Eine Bombe!“
    Mariah wich erschrocken zurück. „Was haben Sie gesagt?“
    „FBI“, murmelte er. „Ich und John. Verfolgen Mörderin. Will Mariah in die Luft sprengen.“
    „Wer ist beim FBI?“ Mariah war geschockt. „ Sie sind beim FBI? Sie und … und Jonathan?“
    „Ich muss auch ihn retten.“ Daniel kämpfte darum, wach zu bleiben, aber es war offensichtlich, dass er diesen Kampf verlieren würde.
    „Was ist denn los mit Ihnen?“ Mariah schüttelte

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