Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Netz Der Schwarzen Witwe

Im Netz Der Schwarzen Witwe

Titel: Im Netz Der Schwarzen Witwe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
er mit leiser Stimme sprach. „Tu es einfach, Serena. Hol dein Messer und bring es hinter dich. Denn ich bin schon tot. Du hast mich getötet, als du Mariah getötet hast.“
    „Nein!“ Diesmal schrie Mariah laut auf. „Um Himmels willen, nein!“
    Was immer sie tun würde, sie musste es schnell tun. Erneut versuchte sie, den Motor zu starten. Vergeblich. Sie versuchte, Daniel wachzurütteln, doch der reagierte genauso wenig wie der Motor des Wagens.
    FBI, hatte er gesagt. Er und Jonathan waren beim FBI.
    Und FBI-Agenten hatten Waffen …
    Hastig durchsuchte sie Daniels Taschen, aber erst als sie ihn zur Seite drehte und seine Hüfte abtastete, fand sie, wonach sie suchte. Eine Pistole in einem Halfter am Rücken.
    Mit zitternden Händen zog sie sein Hemd aus der Hose und nahm die Waffe an sich. Sie sah klein und dennoch tödlich aus, und sie fühlte sich warm an von Daniels Körperwärme.
    Mariah stieß die Wagentür auf und trat in den strömenden Regen hinaus. Sie schob die Pistole in die Gesäßtasche ihrer Shorts und hoffte, dass irgendein Sicherheitsbügel verhindern würde, dass sie losging.
    Dann hob sie ihr Fahrrad auf und drehte es in Richtung des Hügels – weg von der Stadt und der Polizeiwache. Ihre Muskeln brannten, während sie die leichte Steigung hinaufhetzte. Als sie die brennenden Ruinen ihres Strandhauses passierte, versuchte sie, noch schneller zu fahren.
    Das Nachbarhaus zwischen ihrem und Serenas lag still und leer da. Mariahs Mut sank, denn hier wäre ihre letzte Chance gewesen, noch Hilfe zu bekommen. Aber anscheinend war niemand zu Hause. Wenn jemand da gewesen wäre, hätte er jetzt auf der Veranda oder wenigstens am Fenster gestanden, um sich das Inferno nebenan anzusehen.
    Ohne anzuhalten, radelte Mariah weiter den Hügel hinauf. Sie verstand nicht einmal die Hälfte von dem, was eigentlich los war. Doch eines wusste sie ganz bestimmt. Serena würde Jonathan nicht töten. Nicht, wenn sie noch ein Wörtchen mitreden konnte.

14. KAPITEL
    „I ch gebe niemals auf“, sagte Tony ernst. „Ich gestehe, dass ich eine Dummheit begangen habe, indem ich mich in eine Situation gebracht habe, aus der es kein Entkommen gab. Aber ich habe Domino ins Gesicht gespuckt, als seine Leute schon abdrückten, um mich ins Jenseits zu befördern.“
    John hatte einen trockenen Mund, ihm war übel, und sein Kopf fühlte sich an, als schwebe er zwanzig Zentimeter über seinem Körper. „Mariah ist tot“, sagte er. „Sie hat Mariah umgebracht.“
    „Nicht mehr reden“, befahl Serena in scharfem Ton. „Schluss damit!“
    Tony kam näher und senkte die Stimme. „Sie gönnt sich ein rituelles Mahl. Das macht sie, um in Stimmung zu kommen, während sie sich darauf vorbereitet, dich aufzuspießen, mein Freund. Sieh dich nur an. Dein Kopf liegt auf dem Tisch, und du sabberst.“
    „Ist mir egal“, erwiderte John.
    Tatsächlich war es erstaunlich. Eine Kugel steckte in seinem linken Arm, aber es tat nicht weh. Er spürte sie nicht. Er fühlte überhaupt nichts mehr. Nichts tat ihm weh. Nichts hatte noch irgendeine Bedeutung. Ihm war wirklich alles egal.
    „Ich kann es nicht glauben“, sagte Tony. „Diese Schlampe hat Mariah auf dem Gewissen, und du lässt sie einfach so davonkommen? Du gibst einfach auf? Ich weiß ja nicht, was in den letzten zwei Jahren alles passiert ist, Kumpel. Aber du bist nicht mehr der John Miller, den ich gekannt habe.“
    „Ich habe sie geliebt“, murmelte John.
    „Ja, kann schon sein.“ Tony klang nicht überzeugt.
    „Ich habe dir doch gesagt, du sollst den Mund halten!“, fuhr Serena ihn an.
    „Ich habe sie über alles geliebt“, wiederholte John.
    „Nicht mehr als dich selbst“, konterte Tony. „Denn sonst würdest du nicht aufgeben. Du hast Angst, weil du den Schmerz nicht aushalten kannst, wenn du morgen früh aufwachst und noch immer lebst, während Mariah tot ist. Du willst, dass diese Mörderin dir den Rest gibt, weil Mariah tot ist. Weil du sie nicht retten konntest. Und weil du damit nicht fertigwirst.“
    „Da hast du verdammt noch mal recht, damit werde ich nicht fertig! Für den Rest meines Lebens nicht.“
    Serena klatschte in die Hände, und es klang in Johns Ohren wie Donner. „Ich warne dich!“
    John hob den Kopf und wandte seine ganze Kraft auf, um den Blick auf sie zu richten. „Fahr zur Hölle“, knurrte er.
    „Braver Junge“, ermutigte Tony ihn. „Werde wütend. Wehr dich.“
    Mariah war tot. Das sagte er sich immer wieder wie ein

Weitere Kostenlose Bücher