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Im Netz Der Schwarzen Witwe

Im Netz Der Schwarzen Witwe

Titel: Im Netz Der Schwarzen Witwe Kostenlos Bücher Online Lesen
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grausames Mantra.
    Durch die Benommenheit und den Drogennebel in seinem Kopf drang auf einmal die schmerzliche Realität. Die süße, wundervolle Mariah war für immer fort, und John wusste, dass Tony recht hatte. So leicht es auch wäre, jetzt aufzugeben, er konnte es nicht. Er konnte den Kopf nicht einfach auf die Tischplatte legen und sterben.
    Zumindest nicht, ohne Serena vorher für ihre Tat büßen zu lassen.
    Also legte er stattdessen den Kopf auf die Tischplatte und wartete darauf, dass Serena näher kam.
    Jetzt, wo John die Augen geöffnet hatte und konzentriert war, gab es keinen Tony mehr. Er war hier ganz auf sich allein gestellt und hatte nicht einmal seine Träume und Halluzinationen als Verstärkung. Er versuchte, sich einen Plan zurechtzulegen, versuchte, seinen Verstand wieder in Gang zu bringen, der sich wie ein Korb nasser Wäsche anfühlte.
    Sie würde näher kommen, und er brauchte jedes bisschen noch verbliebener Kraft in seinen puddingweichen Muskeln. Denn er würde etwas unternehmen … irgendetwas.
    Nein! Er musste sich schon einen genauen Plan zurechtlegen. Er musste sich die Details genau überlegen. Er war doch immer so gut gewesen, wenn es um die Einzelheiten und Alternativpläne ging. Er war gut darin, Ideen für sämtliche Möglichkeiten zu entwerfen, für die kleinste Veränderung eines Details.
    Gut, diesmal musste er all die Kleinigkeiten außer Acht lassen und sich stattdessen auf den Gesamtplan konzentrieren. Sein Verstand war viel zu benebelt, um alle Details zu prüfen und zu berücksichtigen. Es fiel ihm schwer genug, seine Konzentration darauf zu richten, die Kontrolle über die Waffe zu bekommen.
    Die Waffe.
    Irgendetwas war da mit einer Waffe, dessen er sich erinnern wollte.
    Oh, stimmt, er besaß eine Pistole. Er konnte Serena glatt erschießen mit seinem Revolver … der immer noch in seinem Stiefel steckte. Richtig. Das war eine großartige Idee.
    Dummerweise waren seine Hände nach wie vor an die Stuhllehne gefesselt, sodass er nicht an die Pistole herankam.
    John kämpfte gegen eine neue Welle der Müdigkeit an, indem er sich Mariahs wunderschönes Gesicht ins Gedächtnis rief, ihr hinreißendes Lächeln. Er konzentrierte sich auf ihre Wangengrübchen, das Leuchten in ihren Augen, wenn sie lachte. Das alles war nun fort, für immer fort. Serena hatte sie ihm genommen. Serena hatte ihm alle Hoffnungen genommen, seine Träume, als sie Mariah kaltblütig aus dem Weg schaffte.
    John nutzte den Schmerz, um wieder halbwegs klar zu werden und den Drogennebel, der ihn vollends einzuhüllen drohte, zu verscheuchen.
    Denk nach! zwang er sich.
    Er musste sich überlegen, was er mit dem bisschen Kraft, das er noch besaß, ausrichten konnte – keine leichte Aufgabe, da es ihm allmählich sogar schwerfiel, sich an seinen eigenen Namen zu erinnern.
    Seine Beine.
    Sie waren frei. Sie waren nicht gefesselt.
    Er könnte den Esstisch umstoßen, auf Serena. Sie zerquetschen. Oder, wie sie selbst angedeutet hatte, sie in die Beinklammer nehmen und ihr das Genick brechen.
    Er hatte den Stuhl. Er konnte sich mitsamt diesem Stuhl nach vorn werfen und ihn als Waffe benutzen.
    Und dann war da noch das Morphium. Er konnte das, was ihn schwächte und betäubte, zu seinem Vorteil nutzen. Denn durch die Wucht des Aufpralls, den er plante, konnte er sich die Beine brechen und würde keinen Schmerz empfinden.
    John zwang sich, die Augen offen zu halten. Er sah Serena am anderen Ende des Tisches sitzen, wo sie ihr vornehmes Mahl verspeiste. Sie hatte den Hauptgang zur Hälfte hinter sich gebracht. Er wusste, dass sie nach dem Hauptgang ihr rasiermesserscharfes kleines Stilett zum Einsatz bringen würde.
    Dazu musste sie aber näher an ihn herankommen.
    Mit etwas Glück würde es ihm vielleicht gelingen, ihr tatsächlich das Genick zu brechen und sie ganz auszuschalten.
    Und wenn er noch mehr Glück hätte, würde sie ihn dabei töten, sodass er morgen früh nicht mehr aufwachen musste in der Gewissheit, dass Mariah tot war.
    Das Haus lag dunkel und ruhig da.
    Mariah stand im prasselnden Regen und lauschte angestrengt.
    Alles, was sie hörte, war der Regen.
    So schnell sie konnte, war sie mit ihrem Fahrrad hierher gefahren. Doch nun, da sie hier war, wusste sie nicht genau, was sie tun sollte.
    Einfach an der Tür klingeln? Anklopfen, die Tür aufstoßen und rufen: „Hallo, Serena! Hast du etwa versucht, mich mit einer kleinen Bombe im Keller in tausend Stücke zu sprengen? Oh, und hast du vielleicht

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