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Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition)

Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition)

Titel: Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.R. Ragan
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»Ich bin ganz Ohr.«
    Lizzy fiel ein Stein vom Herzen, als sie Hayleys Stimme hörte. »Ich möchte, dass ihr beide Lärm macht, während ich mir den Arm auskugele, damit ich meine Fesseln lösen kann. Wenn er wiederkommt, wird er nicht wissen, was ich tue. Er wird annehmen, dass wir versuchen, die Nachbarn auf uns aufmerksam zu machen. Jetzt!«
    Sie musste es ihnen nicht zweimal sagen. Brittany schrie aus vollem Hals, während Hayley vulgäre Schimpfwörter ausstieß. Damit übertönten sie sämtliche Geräusche, die Lizzy machte, als sie sich auf den Boden fallen ließ, sich dabei das Schultergelenk auskugelte und vor Schmerz schrie. Es war viele Jahre her, seit sie diesen Trick zum letzten Mal vollführt hatte. Der Schmerz war anders, als sie ihn aus ihrer Erinnerung kannte. Er war viel schlimmer.
    Gerade als Lizzy es mit Mühe und Not geschafft hatte, sich wieder auf den Stuhl zu setzen, kam der Spinnenmann ins Zimmer gerannt. Der Lärm, den die Mädchen verursachten, hatte ihn sichtlich verärgert und er zog hastig die Tür hinter sich zu. »Seid sofort still«, sagte er, »oder ich schneide euch die Zunge raus. Du weißt, dass ich das ernst meine, Lizzy.«
    In der einen Hand, an der er einen Handschuh trug, hielt er eine von seinen geliebten Spinnen. »Jetzt, wo wir alle versammelt sind, möchte ich gerne Brittany eins meiner wertvollsten Sammlerstücke zeigen.«
    »Lassen Sie sie in Ruhe.«
    »Das ist nicht irgendeine gewöhnliche Spinne, Lizzy, sondern eine wertvolle australische Trichternetzspinne, die giftigste auf der ganzen Welt.« Er ließ die Spinne kurz über Hayleys Gesicht baumeln und ging dann auf Brittany zu.
    Lizzy hatte die ganzen Jahre gedacht, dass sie das Schlimmste längst hinter sich hatte. Aber da hatte sie sich geirrt. Sie fühlte sich so hilflos wie noch nie zuvor in ihrem Leben. Auf dem Weg zu ihrem Treffen mit dem Spinnenmann hätte sie Jared anrufen sollen. Er hätte das Richtige getan, hätte nicht gleich seine Kollegen alarmiert und damit Brittanys Leben aufs Spiel gesetzt. Er war ein guter Mann. Aber sie hatte nicht genug Zeit gehabt, um alles gründlich zu planen.
    Der Spinnenmann hielt die Spinne nur wenige Zentimeter von Brittanys Gesicht entfernt. Das Ding war schwarz, hatte keine Haare und glänzte. Lizzy biss sich auf die Lippe und schüttelte den Kopf, eine Geste, mit der sie Brittany signalisierte, ruhig zu bleiben und kein Wort zu sagen. Als sie den irren Blick in den Augen des Spinnenmanns sah, begriff sie jedoch, dass er genau wusste, was er wollte, und sich durch nichts von seinem Ziel abbringen lassen würde.
    »Was Ihre Schwester und ihre Freundinnen mit Ihnen gemacht haben, war nicht richtig«, rief sie verzweifelt. »Trish und Julia, und wie hieß die Dritte? Ach ja, Lisa. Für das, was sie Ihnen angetan haben, sollten sie in der Hölle schmoren. Ich weiß, was sie mit Ihnen angestellt haben, Sam. Ich weiß auch über Ihre Eltern Bescheid und dass Ihr Vater sich nie um Sie gekümmert hat. Sie haben es nicht verdient, dass man Sie so behandelt hat.«
    Ihre Rechnung ging auf. Er wandte sich ihr zu.
    »Tun Sie die Spinne weg«, sagte Lizzy. »Lassen Sie die Mädchen laufen. Jeder weiß doch, warum Sie diese Dinge getan haben. Die Leute haben dafür Verständnis und werden Ihnen verzeihen, so wie ich Ihnen verziehen habe.«
    Er verzog den Mund zu einem spöttischen Grinsen.
    »Jetzt, Brittany!«, schrie Hayley. »Mach schon!«
    Brittany holte mit dem Arm aus, riss die dicke Kette aus ihrer Halterung an der Wand und schlug dem Spinnenmann damit ins Gesicht. Er ließ die Spinne fallen, hielt sich beide Hände vors Gesicht und brüllte vor Schmerz.
    Lizzy versuchte angestrengt, sich von ihren Fesseln zu befreien. Sie benötigte mehr Zeit. Sie sah, wie Brittany sich vergeblich abmühte, ihren anderen Arm aus der Handschelle zu befreien. Jetzt saßen sie alle drei in der Klemme.
    Der Spinnenmann fiel auf die Knie. Er nahm die Hände von seinem blutverschmierten Gesicht und zeigte anklagend mit dem Finger auf Lizzy. »Fast hätte sie mich reingelegt, oder? Ratet mal, wer jetzt zuerst dran glauben muss?«
    Mit ihrem freien Arm gelang es Lizzy, einen Knoten nach dem anderen zu lösen. Es kam ihr vor, als nähmen die Knoten kein Ende. Der Spinnenmann erwachte allmählich aus seiner Benommenheit. Jetzt erkannte Lizzy erst, dass seine Verletzungen sich nicht nur auf sein Gesicht beschränkten. Bereits im Auto hatte er bleich ausgesehen. Er hatte offenbar viel Blut verloren, was

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