Im Notfall Buch aufschlagen: Tipps für alle möglichen Katastrophen (German Edition)
Linhas Aéreas. 70 Prozent aller sogenannten Totalverluste von Maschinen entfallen auf Airlines aus Entwicklungsländern, obwohl diese nur 15 Prozent des weltweiten Flugverkehrs abwickeln.
2. Fliegen Sie nie erster Klasse: Die alte Schulbusweisheit «Die hinteren Plätze sind die besten» gilt auch im Flugzeug. Eine Auswertung aller Bruchlandungen und Abstürze kommerzieller Flüge seit 1971 ergab, dass die Überlebenswahrscheinlichkeit auf einem Sitzplatz im Heck um etwa 40 Prozent höher ist, als wenn man auf einem der Luxus-Klappbetten in den vorderen Reihen logiert. Denn Flugzeuge krachen bei Bruchlandungen oft zuerst mit der Nase in den Boden. In die First Class kommt auch der Tod als Erster. Der Service ist makellos.
3. Wählen Sie einen Sitz in der Nähe des Notausgangs: Ed Galea von der Greenwich University in London hat 105 Flugzeugabstürze samt Sitzplänen und den Berichten von 1917 Überlebenden und 155 Flugbegleitern sorgfältig studiert. Er stellte fest, dass die Überlebenden in einem brennenden Flugzeug durchschnittlich fünf Sitzreihen bis zum nächsten Notausgang zurücklegten. Aus dieser Erkenntnis heraus formulierte Galea die 5-Reihen-Regel: Am wahrscheinlichsten überleben Passagiere, die direkt am Notausgang oder eine Reihe davor oder dahinter sitzen. Wenn der Sitzplatz mehr als fünf Reihen vom Notausgang entfernt ist, ist die Wahrscheinlichkeit zu sterben deutlich größer als die Wahrscheinlichkeit zu überleben. Es lohnt sich also, vor dem Check-in den Sitzplan des eingesetzten Flugzeuges zu studieren.
4. Bestehen Sie auf einem Gangplatz: Der Blick auf Wolkengebilde und Sonnenaufgänge ist natürlich eine schöne Erfahrung, aber wiegt das wirklich Ihr Leben auf? Passagiere, die am Gang sitzen, haben bei Bruchlandungen eine Überlebenschance von 64 Prozent, auf einem Fensterplatz sind es nur 58 Prozent. Der Gangsitzer ist im Fall einer Bruchlandung besser geschützt, außerdem kann er sich nach der unsanften Landung einfacher befreien und hat einen kürzeren Weg zum Notausgang.
5. Bleiben Sie nüchtern: Es mag schon sein, dass die Enge, das Schnarchen und die Essgeräusche der anderen Mitreisenden eigentlich nur im betrunkenen Zustand zu ertragen sind, und ein Bloody Mary schmeckt ja auch wirklich gut. Andererseits: Da betrunkene Menschen dazu neigen, sich nicht nur im Alltag, sondern auch in extremen Gefahrenzuständen unvernünftig zu verhalten, kann absolute Nüchternheit die Überlebenswahrscheinlichkeit eines Menschen um bis zu 50 Prozent erhöhen.
6. Bewahren Sie Ruhe: Beim Absturz eines Flugzeugs, nach der Bruchlandung oder wenn der Flieger schon brennt, verlieren die Insassen in der Regel nicht die Kontrolle, schreien oder irren kopflos umher. Sie verfallen vielmehr in eine Art Schockstarre, Experten sprechen von «negativer Panik», sie machen einfach gar nichts. Und reduzieren so ihre Überlebenschancen auf null.
7. Achten Sie auf Ihren Body-Mass-Index: Ist die Maschine schon im Sturzflug, mag es für Ernährungstipps vielleicht etwas zu spät sein. Aber laut Untersuchungen der amerikanischen Federal Aviation Administration haben schlanke Menschen die besten Chancen, sich aus einem Wrack zu befreien oder durch einen engen Notausgang zu zwängen. Doch nicht nur Übergewicht, sondern auch Alter, Körperbau und Geschlecht haben Einfluss auf die Überlebenschancen. Junge Männer, die in ihrem übrigen Leben auf Grund der verstärkten Neigung zu Alkoholkonsum, Vollkontaktsport und frisierten Sportwagen eher gefährlich leben, können sich im Flugzeug sicherer fühlen als die alte Dame oder die junge Mutter auf dem Nebensitz.
8. Hören Sie auf die Stewardess: Natürlich wirken Sie wie ein souveräner und erfahrener Vielflieger, wenn Sie gelassen in der Tageszeitung oder dem Duty-free-Katalog blättern, während die Flugbegleiter im Gang von Notwasserung und Sauerstoffnot sprechen und kleine Turnübungen mit Sauerstoffmaske und Schwimmweste vollführen. 60 Prozent aller Flugreisenden geben zu, dass sie sich nicht die Mühe machen, die Sicherheitshinweise der Airlines zu studieren. Kein Wunder, dass das Bildungsniveau der Passagiere erbärmlich ist: Die meisten Befragten gehen davon aus, dass sie bei einem Abfall des Kabinendrucks bis zu eine Stunde ohne Sauerstoff überleben könnten (es sind nur wenige Sekunden). Eine Mehrheit denkt auch, dass sie dreißig Minuten Zeit haben, um ein brennendes Flugzeug zu verlassen. Tatsächlich beträgt die Frist nur 90 Sekunden. Im Fall
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