Im Palast der Liebe
erwartet.
Trotzdem war das Ganze damit für sie noch nicht erledigt. Zuerst hatte sie es mit der eleganten Lösung probiert, jetzt war es an der Zeit, mit harten Bandagen zu kämpfen.
Caterina schaute ihm in die Augen. „Ich glaube, Sie machen einen großen Fehler."
„Einen Fehler?"
„Es wird nicht funktionieren."
„Warum nicht?" erkundigte er sich unschuldig.
„Müssen Sie das wirklich fragen?" Sie schnitt ein Gesicht. „Wir sind nicht einmal in der Lage, uns vernünftig zu unterhalten; Also wie sollten wir je zusammenarbeiten können?"
„Es könnte hart werden, das gebe ich zu", räumte er lächelnd ein. „Betrachten Sie es als Herausforderung."
Caterina erwiderte sein Lächeln nicht. „Ich fürchte, diese Herausforderung reizt mich nicht. Nein, wir beide werden bestimmt nicht zusammenarbeiten."
Matthew zog eine Augenbraue hoch. „Wie bedauerlich." Nachdem er sie eine Weile aus zusammengekniffenen Augen betrachtet hatte, fuhr er fort. „Das bedeutet also, dass Sie jemand anders mit Ihrer Aufgabe betrauen werden?"
„Nein, das bedeutet es nicht. Dieses Projekt Hegt mir sehr am Herzen. Ich würde nicht im Traum daran denken, es jemand anders zu übergeben."
„Da komme ich nicht mehr mit." Er erwiderte ihren Blick, ohne mit der Wimper zu zucken, und seine Miene war unergründlich. „Wenn keiner von uns vorhat, an jemand anders zu übergeben, heißt es doch, dass wir zusammenarbeiten werden, oder?"
„Nein, das heißt es nicht. Ob es Ihnen gefällt oder nicht, Sie werden den Anbau nicht durchführen."
„Ach nein? Das müssen Sie mir genauer erklären."
Caterina schlug das Herz bis zum Hals. Nun, da der entscheidende Moment gekommen war, zögerte sie. Mit harten Bandagen zu kämpfen war schwerer, als sie angenommen hatte.
„Ehrlich gesagt, hatte ich gehofft, Ihnen diese Unannehmlichkeiten ...", begann sie schließlich.
„Unannehmlichkeiten? Wovon sprechen Sie?"
Sie schluckte mühsam. Dieser verdammte Kerl! dachte sie. Warum musste er mir überhaupt über den Weg laufen? Doch sie konnte jetzt nicht mehr zurück.
Wieder schluckte sie. „Unannehmlichkeiten, die Ihre Karriere ruinieren und bewirken könnten, dass Sie des Landes verwie sen werden. „Wissen Sie", fügte sie schnell hinzu, bevor der Mut sie verließ, „ich weiß nämlich Dinge über Sie ... Sie möchten bestimmt nicht, dass diese Dinge publik werden ... Und ich bin bereit, sie gegen Sie zu verwenden, wenn Sie das Projekt nicht jemand anders übergeben."
Endlich hatte sie es ausgesprochen. Nun beobachtete sie ihn gespannt und wartete auf seine Antwort.
Matthew ließ sie nicht lange warten. Er stand auf und entgegnete scharf:
„Darum geht es also. Ich glaube, ich habe genug gehört." Dann warf er ihr einen kühlen Blick zu. „Aber Sie verschwenden bloß Ihre kostbare Zeit. Ich werde das Projekt niemand anders übergeben."
„O doch, das werden Sie. Sie werden keine anderen Wahl haben, wenn mein Bruder von den Dingen erfährt, die ich über Sie weiß. Und genau das werde ich tun. Ich werde ihm alles erzählen. Es sei denn, Sie steigen aus dem Bardi-Projekt aus. Wenn Sie dazu bereit sind, werde ich nichts verraten."
Matthew schwieg eine Weile und musterte sie dabei eisig. „Erpressung ist eine schmutzige Sache, wissen Sie. Es passt überhaupt nicht tu Ihnen." Als sie errötete und den Blick abwandte, fügte er verächtlich hinzu: „Zweifellos ist das einer der widerlichen kleinen Tricks, die Sie während Ihrer Bekanntschaft mit Orazio gelernt haben."
Das war wie ein Schlag ins Gesicht. Plötzlich war Caterina überhaupt nicht mehr verlegen. Als sie ihn wieder anschaute, sah sie das verhasste Gesicht des Mannes, der mit seinen Lügen und Verleumdungen für all ihren Kummer verantwortlich war.
Warum also sollte sie Skrupel dabei haben, einen Mann wie Matthe w Allenby zu erpressen? Schließlich waren derartige Methoden ihm nicht fremd, selbst wenn er sich jetzt als Moralapostel aufspielte. Er hatte jede Menge Dreck am Stecken!
„Nein, das habe ich nicht von Orazio gelernt", entgegnete sie scharf. „Ich wende lediglich die Taktiken an, die Ihnen vertraut sein dürften."
„Aber ich fürchte, es funktioniert nicht. Sie müssen den Tatsachen ins Auge sehen.
Sie sind eine Anfängerin. Ich bin um Klassen besser als Sie."
Damit hatte er wohl recht, aber er war nicht so unverwundbar, wie er glaubte. Als er sich abwandte, sagte sie: „Ich bluffe nicht. Ich weiß alles über Sie, und ich habe Beweise - stichhaltige
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