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Im Palast der Liebe

Im Palast der Liebe

Titel: Im Palast der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Howard
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mieser Gauner", behauptete er, „und ich verbiete dir, dich weiter mit ihm zu treffen."
    Caterina war außer sich vor Wut und weigerte sich, ihm zuzuhören. Wie konnte er es wagen, solche Anschuldigungen gegen Orazio zu erheben?
    „Ich kenne den wahren Grund!" rief sie. „Es ist deswegen, weil er ein Bürgerlicher ist. Ich werde mich weiterhin mit ihm treffen, und du kannst es mir nicht verbieten."
    Und nur weil sie so aufgebracht war, denn sie hatte es keineswegs vor, fügte sie hinzu:
    „Wenn es mir in den Sinn kommt, heirate ich ihn vielleicht sogar."
    Daraufhin verlor Damiano die Beherrschung. „Verlass dich darauf, dass es nie dazu kommen wird." Dann befahl er ihr, sofort den Kontakt zu Orazio abzubrechen, sonst würde er sie umgehend enterben.
    Natürlich war es ihm ernst damit, was sie allerdings nicht davon abhielt, unter Tränen zu entgegnen: „Das ist mir egal! Ich werde nicht den Kontakt zu ihm abbrechen!"
    Sie konnte nämlich genauso hart sein wie er, und außerdem ging es ums Prinzip.
    So würde sie sich von ihm nicht herumkommandieren lassen.
    Caterina wäre auch hartnäckig geblieben, wenn Orazio sie nicht dazu überredet hätte, einen Rückzieher zu machen.
    „Ich kann nicht zulassen, dass du ein solches Opfer für mich bringst", sagte er.
    „Das würde ich mir nie verzeihen."
    Außerdem hatte er inzwischen keinen Job mehr, und es bestand wenig Hoffnung, dass er einen neuen finden würde. Da ihr Bruder keine Zeit verschwendet hatte, sprach sich bereits herum, dass Orazio in San Rinaldo nicht mehr gern gesehen war.
    Obwohl Caterina ihn anflehte, zu bleiben und um seinen Ruf zu kämpfen, verließ er wenige Tage später das Land. „Lieber verliere ich meinen guten Ruf, als dich in Verlegenheit zu bringen", erklärte er. Und das war das Ende ihrer Romanze.
    Erst später erfuhr sie nach und nach die Hintergründe. Damiano hatte Orazio nicht abgelehnt, weil er ein Bürgerlicher war. Das war ihr bereits kurz darauf klar geworden, als Damiano ihrem Bruder Leone, die Erlaubnis gegeben hatte, eine Amerikanerin zu heiraten. Dass er Orazio ablehnte, hatte einen ganz anderen Grund.
    Matthew Allenby.
    Matthew war nämlich derjenige gewesen, der Damiano all die Geschichten über Orazio geliefert hatte. Diese Geschichten waren inzwischen auch Graziös früheren Geschäftspartnern in San Rinaldo zu Ohren gekommen und hatten seinen Ruf ein für allemal ruiniert. Und Matthews Motive hatten auf der Hand gelegen. Offenbar hatte er erfahren, was Orazio und sie vorhatten, und beschlossen, zuerst zuzuschlagen.
    Caterina seufzte wieder und tauchte noch tiefer in den Schaum ein. Zu dem Zeitpunkt hatte sie versucht, sich mit Matthew in Verbindung zu setzen und ihn zu zwingen, all die Lügen zurückzunehmen, die er Damiano aufgetischt hatte. Es war zwar zu spät gewesen, ihre Romanze zu retten, aber sie hatte Gerechtigkeit gewollt.
    Ihr Plan war jedoch gescheitert, denn Matthew war in die USA gereist, und als er über einen Monat später zurückgekommen war, hatte sie das Ganze bereits mit anderen Augen gesehen.
    Caterina nahm es Damiano immer noch übel, dass er ihr Orazio auf diese Weise weggenommen hatte, und sie war immer noch wütend auf Matthew, weil er Graziös Namen beschmutzt hatte. Sie war allerdings nicht verzweifelt über den Verlust ihres Geliebten, sondern darüber, dass zwischen Damiano und ihr eine so tiefe Kluft entstanden war.
    Obwohl Damiano zwölf Jahre älter war als sie, hatten sie sich stets sehr nahe gestanden, und für Caterina war er nicht nur ein Bruder gewesen, sondern auch ein guter Freund. Jetzt aber herrschte Funkstille zwischen ihnen, denn Caterina konnte ihm nicht verzeihen, dass er sie so behandelt hatte.
    Sie vermisste ihn, weil etwas Wic htiges in ihrem Leben fehlte. Ständig war sie sich dessen schmerzlich bewusst. Das war es, was ihr vor sechs Monaten das Herz gebrochen hatte und was sie Matthew Allenby niemals verzeihen würde.
    Unzählige Male hatte sie davon geträumt, es ihm heimzuzahlen. Sie hatte an all die Beweise gedacht, die Orazio gesammelt und seiner Schwester übergeben hatte, und überlegt, wie sie sie gegen ihn verwenden könnte.
    Natürlich hatte sie nichts unternommen, weil es einfach nicht ihre Art war, sich an jemandem zu rächen. Und was die Beweise gegen Matthew Allenby betraf, so hatte sie mittlerweile nicht mehr das Bedürfnis, ihrem Bruder einen Gefallen zu tun und ihn aufzuklären. Wenn er unbedingt Umgang mit Gaunern pflegen wollte, sollte er es

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