Im Palast der Liebe
Land, an die auch Sie sich halten müssen. Sie können nicht einfach dafür sorgen, dass Leute verschwinden, und dann auch noch ungeschoren davonkommen."
„Ich habe nichts damit zu tun, dass diese Leute verschwunden sind. Allerdings tut es mir nicht gerade leid. Je weiter sie weg sind, desto besser, finde ich."
„Das glaube ich Ihnen aufs Wort!" Caterina musterte ihn verächtlich. Dann beugte sie sich vor. „Was haben Sie mit ihnen gemacht?"
„Was ich mit ihnen gemacht habe? Gar nichts, das habe ich Ihnen bereits gesagt."
„Das glaube ich Ihnen nicht. Irgendetwas müssen Sie doch gemacht haben. Die beiden sind Ihretwegen verschwunden. Haben Sie sie etwa bedroht? Was haben Sie zu ihnen gesagt? Sie sind doch nicht einfach so verschwunden."
Matthew hatte nicht einmal mit der Wimper gezuckt. „Sie haben alles falsch verstanden." Schließlich lächelte er. „Aber da Sie offenbar Spaß daran haben, können Sie gern das Haus durchsuchen."
Sehr witzig! Das brachte sie nur noch mehr auf die Palme. „Machen Sie sich nichts vor. Ich werde schon dahinterkommen", warnte sie ihn, obwohl sie beim testen Willen nicht wusste, wie sie das schaffen sollte. „Ich werde die beiden finden, und ich..."
Gerade noch rechtzeitig verstummte sie. Sie wollte nicht zuviel ausplaudern, und außerdem hätte sie beinah die Abmachung vergessen, die sie mit ihm getroffen hatte.
Sie hatte ihm versprochen, nichts gegen ihn zu unternehmen, wenn er das Bauvorhaben von jemand anders durchführen ließ. Allerdings hatte sie nicht mehr die Absicht, sich daran zu halten, was sie natürlich für sich behielt.
Matthew hatte sich ebenfalls vorgebeugt und runzelte die Stirn. Er wusste, was sie gegen ihn unterne hmen wollte, aber genauso wusste er, dass sie es niemals schaffen würde. Ihm war jedoch nicht klar, was für eine Rolle Orazio dabei spielte. Liebte Caterina ihn immer noch? Wollte sie die Romanze mit ihm fortsetzen? Wenn es der Fall war, würde es ihm, Matthew, einiges erschweren.
„Na los, sagen Sie es mir", drängte er. „Was wollen Sie tun?"
„Nichts."
„Nichte?" Er betrachtete sie aufmerksam. „Das glaube ich Ihnen nicht. Also, was wollen Sie tun, Caterina?"
Es war wirklich seltsam. Sie hatte gerade daran gedacht, wie sehr sie ihn hasste und wie sie ihm eine Lektion erteilen würde. Dann hatte er ganz unerwartet ihren Namen ausgesprochen. Es hatte so intim geklungen, dass ihr ganz heiß wurde.
„Stecht Orazio dahinter?" fragte er nun.
Caterina antwortete nicht, zumal sie die Frage gar nicht richtig wahrgenommen hatte. Langsam ließ sie den Blick zu seinem Mund schweifen. Als sie sich daran erinnerte, wie es gewesen war, als er sie geküsst hatte, verspürte sie ein Kribbeln im Bauch. Sein Mund war so sexy! Sie sehnte sich danach, wieder seine Lippen auf ihren zu spüren.
Aber Matthew hatte sie etwas gefragt, und nun wartete er auf ihre Antwort. Am liebsten hätte sie ihm die Wahrheit gesagt - dass Orazio ihr nichts mehr bedeutete und sie frei war.
Gerade als Caterina damit anfangen wollte, betrat Claire das Wohnzimmer.
Sie trug ein enges kurzes Kleid und bewegte sich geschmeidig wie eine Katze. Ehe Caterina sich's versah, saß Claire bei Matthew auf der Lehne.
Sie legte ihm einen Arm um den Nacken und schmiegte sich verführerisch an ihn.
„Du schlimmer Junge", säuselte sie. „Du hast mich oben ganz allein gelassen."
Caterina war förmlich erstarrt. Sie hatte das Gefühl, als hätte ihr jemand ein Messer in den Bauch gerammt In den letzten Minuten hatte sie überhaupt nicht mehr an Claire gedacht, und nun, da sie sie betrachtete, stockte ihr fast der Atem. Das war auch kein Wunder, denn Claire bot einen atemberaubenden Anblick.
Das Kleid, das sie trug, konnte man kaum als solches bezeichnen. Es war ein Hauch aus blauem Seidenchiffon, und zusammengerollt hätte es ohne weiteres in eine Handtasche gepasst. Außerdem war es so knapp geschnitten, dass sie sich im Grunde nicht die Mühe hätte machen müssen, es überzuziehen. Als sie sich an Matthew lehnte, sprangen ihre Brüste fast aus dem Ausschnitt, und sie zeigte so viel Bein, dass wohl selbst ein Geistlicher bei ihrem Anblick schwach geworden wäre.
Es war schwer zu erraten, was in Matthew vorging. Allerdings schien er den.
Angriff bemerkenswert gleichmütig über sich ergehen zu lassen. Caterina hätte es gern gesehen, wenn er Claire weggestoßen oder ihr zumindest gesagt hätte, sie solle sich benehmen, aber er tat nichts dergleichen. Da sie die ganze
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