Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Palast der Liebe

Im Palast der Liebe

Titel: Im Palast der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Howard
Vom Netzwerk:
Zeit Claire beobachtet hatte, war ihr jedoch entgangen, dass es in seinen Augen wütend aufblitzte und er die Lippen zusammenpresste.
    Genau wie vorher hatte Claire sie nicht einmal eines Blickes gewürdigt. Offenbar bin ich für sie unsichtbar, dachte Caterina. Plötzlich hatte sie die Nase voll. Sollte Matthew doch tun, was er wollte. Sie wollte nur noch weg von hier.
    Langsam stand sie auf. „Ich glaube, ich gehe jetzt", verkündete sie und ging dann steif zur Tür.
    Matthew erhob sich ebenfalls aus seinem Sessel, versuchte aber nicht, sie zurückzuhalten. „Ich bringe Sie raus." Er wandte sich an Claire, die auch aufgestanden war - fast als wäre sie ein Teil von ihm -, und befreite sich sanft aus ihrer Umarmung.
    „Du bleibst hier", ordnete er an. „Ich bin gleich wieder da." Da er ihr den Rücken zugewandt hatte, sah Caterina nicht den warnenden Blick, den er Claire zuwarf. „Bleib hier, bis ich wieder zurück bin."
    Oh, keine Angst, dachte Caterina, die das Ganze beobachtete. Claire wird bestimmt auf dich warten - wahrscheinlich oben im Bett. Bei der Vorstellung verspürte sie einen schmerzhaften Stich. Doch es war ihr egal. Es kümmerte sie einen Dreck, was die beiden veranstalteten.
    „Auf Wiedersehen", sagte sie zu Claire, obwohl ihr klar war, dass sie keine Antwort bekommen würde. Dann drehte sie sich um und ging in die Empfangshalle. Sie hatte das Gefühl, jeden Moment zu ersticken, und musste dringend an die frische Luft.
    Matthew folgte ihr auf dem Fuße. Nachdem er ihr die Eingangstür "geöffnet hatte, trat er einen Schritt beiseite, um sie vorbeizulassen.
    „Es tut mir leid", meinte er, doch sie hörte gar nicht richtig zu. Was er zu seiner Entschuldigung vorzubringen hatte, interessierte sie nicht. Allerdings hörte sie, wie er hinzufügte: „Ich glaube, wir müssen miteinander reden. Ich komme morgen Vormittag in Ihr Büro."
    Caterina drehte sich noch einmal um und warf ihm einen warnenden Blick zu.
    „Sparen Sie sich die Mühe. Es gibt nichts, das ich Von Ihnen hören möchte."
    Bevor er sie davon abhalten konnte, wandte sie sich ab und eilte zu ihrem Wagen.
    Dabei atmete sie ein paarmal tief durch. Bloß weg hier, war ihr einziger Gedanke.
    Den Blick starr auf die Straße gerichtet, raste sie zum Palast zurück Sie versuchte verzweifelt, an nichts zu denken und die Bilder zu verdrängen, die ununterbrochen vor ihrem geistigen Auge auftauchten.
    Ein Bild konnte sie jedoch nicht verdrängen. Je stärker sie dagegen ankämpfte, desto mehr drängte es sich ihr auf: Claire wartete in Matthews Bett, und das blaue Chiffonkleid lag auf dem Boden.
    Das war es also. Nun kam es darauf an, und die Schonzeit war vorbei.
    Es war einige Stunden später, und Caterina lag im Bett und blickte starr in die Dunkelheit. Sie hatte geahnt, dass sie nicht würde einschlafen können. Doch es war ganz gut so, denn so war sie sich über einiges klar geworden.
    Matthew Allenby war ein Lügner und ein Gauner. Durch ir gendeinen miesen Trick war er Carla und Antonio losgeworden, damit sie, Caterina, nicht in den Besitz des Beweismaterials kam. Und es hatte offenbar keinen Sinn, die beiden zu suchen. Wo hätte sie anfangen sollen? Sie kannte nicht einen ihrer Freunde, und außerdem hatten die beiden keine Verwandten in San Rinaldo.
    Davon abgesehen war es durchaus möglich, dass sie das Beweismaterial gar nicht mehr hatten. Matthew war schließlich nicht der Typ, der halbe Sachen machte.
    Vermutlich hatte er es ihnen gestohlen und dann irgend wo versteckt oder sogar vernichtet.
    Caterina rief sich all das ins Gedächtnis, was sie über ihn wusste - seine krummen Geschäfte, die Art, wie er sich rücksichtslos nach oben boxte, die hässlichen Lügen, die er über Orazio in die Welt gesetzt hatte.
    Und das war natürlich nicht alles. Er hatte auch gelogen, was Claire betraf.
    Sie verspürte einen schmerzhaften Stich, als wieder das Bild vor ihrem geistigen Auge auftauchte: Das blaue Chiffonkleid lag auf dem Boden, und seine nackte, gutgebaute Besitzerin bot sich Matthew im Bett dar. Dass diese Vorstellung sie so verletzte, schockierte Caterina. Vor Eifersucht stockte ihr der Atem, und ihre Nerven waren zum Zerreißen gespannt.
    Einen Moment lang lag sie ganz still. Ich muss über diesen Wahnsinn hinwegkommen, dachte sie. Sie hatte sich von seinem gefährlichen Charme einwickeln lassen und musste dem Ganzen sofort ein Ende bereiten.
    Matthew würde sie verführen, das wusste sie. Und sie würde es zulassen. Zuerst

Weitere Kostenlose Bücher