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Im Palast des Wuestenprinzen

Im Palast des Wuestenprinzen

Titel: Im Palast des Wuestenprinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trish Morey
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gehören, und bis dahin würde er so sanft und behutsam mit ihr umgehen, dass sich alles andere von selbst ergab.
    Leise ging er in das angrenzende Badezimmer, um zu duschen.
    Auf der schmalen Straße mit den vielen Schlaglöchern, die durch das Gebirge führte, kam der Bus dem Abgrund immer wieder viel zu nahe. Vor jeder Kurve hielt Morgan den Atem an, während die anderen Passagiere unbekümmert plauderten, lachten und sangen. Der Bus schaukelte und schwankte gefährlich hin und her, doch irgendwie schaffte der Fahrer es, ihn unter Kontrolle zu behalten. Vor lauter Angst, sie würden in den Abgrund stürzen, wurde ihr übel. Sie umklammerte den Metallgriff des Sitzes vor ihr so fest, dass ihre Knöchel weiß hervortraten, und wünschte, sie hätte diese riskante Fahrt schon hinter sich.
    Vor der nächsten unübersichtlichen Kurve bemühte sie sich verzweifelt, nicht in Panik zu geraten – und dann sah sie die Scheinwerfer. Ein Lastwagen kam ihnen entgegen, ein Zusammenstoß schien unvermeidlich zu sein.
    Der Busfahrer riss das Steuer nach rechts, während der andere Fahrer den Lastwagen noch dichter an die Felswand lenkte. Plötzlich herrschte vollkommene Stille, und alle starrten wie gebannt durch die Windschutzscheibe. Sekundenlang glaubte Morgan, der Lastwagen würde wie durch ein Wunder haarscharf an dem Bus vorbeikommen, der wieder schwankte und schaukelte und nur wenige Millimeter am Abgrund entlangschlitterte. Doch dann passierte es: Der rechte Vorderreifen verlor die Bodenhaftung und drehte sich im leeren Raum.
    Alle schrien wild durcheinander, während der Fahrer laut fluchend versuchte, das Schlimmste zu verhindern. Aber vergebens, der Bus hing sekundenlang halb über dem Abgrund, ehe er sich langsam zur Seite neigte und abstürzte.
    Alles wurde schwarz um Morgan herum, sie verlor das Bewusstsein. Als sie wieder zu sich kam, schrie sie vor Schmerzen.
    „Keine Angst, es ist gleich vorbei“, hörte sie jemanden sagen.
    Wie sollte sie keine Angst haben, wenn der Bus immer noch schwankte und ihr Bein sich anfühlte, als wäre es völlig zerschmettert? Sie wagte nicht, die Augen zu öffnen, weil sie gar nicht sehen wollte, was um sie herum und mit ihr geschah.
    „Es ist gleich vorbei“, wiederholte die Stimme. „Keine Angst, wir durchfliegen nur eine Schlechtwetterfront.“
    Undeutlich drang es in ihr Bewusstsein, dass irgendetwas nicht stimmen konnte. Auf einmal hörten das Schaukeln und Schwanken und die Schreie auf, und es hing auch kein Geruch nach Diesel oder Blut in der Luft. Stattdessen stieg ihr ein verführerischer exotischer Duft in die Nase, und sie spürte eine nackte männliche Brust und Schultern, die sie so fest umklammerte, als hinge ihr Leben davon ab.
    Sie öffnete die Augen, und schlagartig wurde ihr klar, wo sie sich befand und wer sie in den Armen hielt.
    „Entspannen Sie sich“, forderte Tajik sie auf, als sie sich versteifte. „Es ist alles in Ordnung.“
    „Es tut mir leid“, wisperte sie und versuchte, sich von ihm zu lösen. Ihr Puls jagte, aber das hatte nichts mit dem Albtraum, sondern nur mit Tajik zu tun. Nachdem ihre Augen sich an das gedämpfte Licht gewöhnt hatten, sah sie, dass er bis auf das Handtuch, das er sich um die Hüften geschlungen hatte, nackt war.
    Ohne sie loszulassen, legte er ihr die Hand unter das Kinn und zwang sie, ihn anzusehen. „Sie hatten fürchterliche Angst. Verraten Sie mir, was Sie so erschreckt hat? Es lag sicher nicht nur an der Schlechtwetterfront, in die wir geraten sind, oder?“
    Sie schluckte und blickte ihm in die Augen, in denen es rätselhaft glitzerte und funkelte. „Ich hatte einen Albtraum, das ist alles.“ Sie fing an zu zittern bei der Erinnerung an das schreckliche Geschehen.
    Tajik hielt sie fest umschlungen, auch dann noch, als sie sich wieder beruhigt hatte, und strich ihr einzelne Haarsträhnen aus dem Gesicht. „Sie fühlen sich ganz heiß an.“ Er ließ die Finger über ihr Gesicht und ihren Hals gleiten, ehe er ihr im Nacken zusammengebundenes Haar löste und mit der Hand durch die seidige Pracht fuhr. „Das ist besser, oder?“
    Ehe sie antworten konnte, machte er sich an ihrer Bluse zu schaffen. Morgan zuckte zusammen und versuchte, seine Hand wegzuschieben. Es war jedoch zu spät, den obersten Knopf hatte er schon geöffnet und nahm sich den nächsten vor.
    „Was erlauben Sie sich?“, fuhr sie ihn an, ihre Stimme war jedoch kaum lauter als ein Flüstern.
    „Sie engen sich viel zu sehr ein und ersticken ja

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