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Im Paradies deiner Kuesse

Im Paradies deiner Kuesse

Titel: Im Paradies deiner Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Harper
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nicht auf die Idee gekommen zu sein, mich darüber zu informieren!“
    Sanft lächelnd erwiderte ihr Vater: „Allie, ich sah keine Notwendigkeit dafür. Wie gesagt, es ist unmöglich. Du hast bereits andere Verpflichtungen.“ Er ging zu seinem Schreibtisch und begann, einen Stapel Noten zu durchforsten.
    Allegra kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass die Unterhaltung damit für ihn beendet war. Doch heute würde es sie nicht akzeptieren. „Ich weiß selbst, dass es nicht möglich ist“, rief sie mühsam beherrscht. „Darum geht es auch gar nicht. Diese Einladung galt mir ! Also hätte ich sie absagen müssen. Nicht du. Zumindest hättest du mich fragen müssen!“
    Erstaunt blickte ihr Vater von seinen Papieren auf.
    Wieso verstand er sie eigentlich nie? Egal, was sie sagte oder tat, er schien es nie zu verstehen.
    Für ihn war ihr Leben wie ein Musikstück, das er dirigierte. Er schwang den Taktstock, sie sprang. Er schwang ihn erneut, sie stand still. Und sie ließ es zu. All die Jahre hatte sie zugelassen, dass er sie kontrollierte. Weil sie wusste, dass er den Tod seiner geliebten Frau nur ertragen konnte, wenn er ihre Kunst im Talent seiner Tochter weiterleben sah.
    Aber jetzt wusste sie langsam nicht mehr, ob sie selbst noch so weiterleben konnte.
    Lass mich atmen, Daddy. Gib mir ein wenig Raum …
    Selbst die Musiker in seinem Orchester hatten mehr Freiräume. Zwar mussten sie seinem Taktstock folgen, aber immerhin konnten sie ihre Stücke individuell interpretieren.
    Für mich gibt es nichts zu interpretieren! Ich habe nur zu folgen.
    „Du hättest es mir sagen sollen“, wiederholte sie leise.
    „Okay“, erwiderte er und seufzte. „Hiermit verspreche ich hoch und heilig, dich über das nächste absurde Angebot sofort in Kenntnis zu setzen. Bist du nun zufrieden?“
    Nein, nicht wirklich.
    Als hätte er ihre Gedanken erraten, fügte er hinzu: „Manchmal verstehe ich dich nicht, Allegra. Du kannst auf eine Karriere zurückblicken, für die andere Tänzerinnen einen Mord begehen würden. Das Leben, das sich deine Mutter immer erträumt hatte. Und trotzdem bist du nie zufrieden. Ich glaube, ich habe dich zu sehr verwöhnt. Du bist ganz schön egoistisch, Allegra!“
    Egoistisch? Verblüfft blickte Allegra ihn an. Das hatte sie nicht kommen sehen! Wann war sie denn egoistisch? Ihr ganzes Leben hatte sie doch nur versucht, es allen recht zu machen!
    Was für ein Tag! Erst wurde sie als seelenlos bezeichnet, und jetzt sollte sie auch noch egoistisch sein. Sie fragte sich, warum überhaupt noch jemand mit ihr zusammen sein wollte, wenn sie so schlimm war.
    Auf einmal fühlte sie sich mutterseelenallein. Unsicher betrachtete sie ihren Vater. Vielleicht würde er seine Worte ja wieder zurücknehmen? Vielleicht würde er einsehen, dass er ihr unrecht tat? Doch seine Miene war verschlossen. Offensichtlich war er immer noch wütend auf sie. Weil sie sich gegen ihn auflehnte. Und weil er sie wegen der schlechten Kritiken in den Zeitungen vor seinen Künstlerfreunden verteidigen musste.
    Nein, von ihm konnte sie keinen Trost erwarten! Ich kann mich nur in meine Arbeit stürzen und hoffen, dass die Kritiker ihre Meinung über mich ändern, dachte Allegra verzweifelt.
    „Ich muss zur Probe“, erklärte sie und ließ ihren Vater stehen, ohne auf eine Antwort zu warten.
    Natalie wartete in einer Bar am Amsterdamer Flughafen auf ihn. Schade, dass sie nur eine Stunde Zeit hatten, sonst hätten sie ins Stadtzentrum fahren und an einer der Grachten romantisch essen gehen können. Allerdings hielt sich Finns Enttäuschung in Grenzen. Schließlich hatten sie sich beide für dieses Weltenbummlerdasein entschieden. Irgendwann würden sie auch wieder mehr Zeit füreinander haben.
    Lächelnd ging er auf seine Verlobte zu, nahm sie in die Arme und küsste sie leidenschaftlich. Doch anstatt seinen Kuss zu erwidern, löste sie sich von ihm und wich einen Schritt zurück.
    Verwundert sah Finn sie an. Vor ihm stand dieselbe Nat, die seinen Heiratsantrag angenommen hatte. Honigfarbenes kinnlanges Haar, leicht gebräunte Haut, Designerkleidung. Doch irgendetwas schien verändert.
    Stirnrunzelnd setzte er sich auf einen Barhocker. Sie nahm neben ihm Platz.
    „Finn …“, begann sie leise und blickte ihm bedauernd in die Augen. „Glaub mir, es fällt mir schwer, dir das zu sagen, aber ich muss.“
    Oje! Wahrscheinlich war sie schwanger! Das passte ihm gerade überhaupt nicht in den Plan. Schließlich war er erst dreißig, und

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