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Im Paradies der Suende

Im Paradies der Suende

Titel: Im Paradies der Suende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Mullany
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zu enthusiastisch.
    Während sie die Küche durchquerten, öffnete Rob sein Krawattentuch und verknotete es neu. Ihm war bewusst, dass er zwischen Geschirrspülmaschinen und anderen modernen Geräten wie ein Besucher aus der Vergangenheit wirkte. Er nickte dem Chefkoch zu, der am Tisch saß und auf seinem Laptop herumtippte. „Aber die Jungs jammern, weil sie ihre Handys in den Spinden lassen müssen.“
    „Daran ist nichts zu ändern.“ Peter erinnerte an das erste Dinner mit den Gästen. An jenem Abend hatte schrilles Handy-Geklingel die Atmosphäre im Speisesaal zerstört. „Sogar unsere Gäste dürfen ihre Handys nur in Notfällen benutzen. Dann müssen sie es bei Viv holen. Ist mit Viv alles in Ordnung?“
    „Dauernd nörgelt sie an unseren Livreen herum und behauptet, die müssten öfter gereinigt werden. Wenn man als Kellner arbeitet, lassen sich Flecken nicht vermeiden. Außerdem schwitzen wir natürlich, weil wir ständig die Treppe rauf- und runterlaufen.“
    Peter räusperte sich. „Ja, das kann ich mir vorstellen.“ Er zog seinen Schlüsselbund aus der Tasche seines Jacketts und schloss die Bürotür auf.
    Konzentrier‘ dich auf die geschäftlichen Dinge, ermahnte er sich, keine Fantasiebilder von frisch geduschten oder verschwitzten jungen Männern. Er führte Rob in sein Büro und klickte auf dem Laptop den Arbeitsplan für die Lakaien an.
    „Oh, bitte, setz dich doch“, sagte er und rückte einen zweiten Sessel zum Schreibtisch. Der arme Junge war schließlich stundenlang auf den Beinen gewesen. „Es freut mich, dass du unser Oberlakai bist. Einen besseren könnte ich mir nicht wünschen. Also, wie ich sehe, haben zwei der Diener am Samstagabend frei. Können wir das anders regeln? Ich brauche für den Ball so viel Personal wie nur möglich.“
    „Tut mir leid, Pauls Schwester heiratet. Und ich habe Ivan versprochen, er dürfte sich diesen Tag freinehmen und Kricket spielen. Er ist im Dorfteam, und sie haben ein wichtiges Match. Aber er hat gesagt, er würde versuchen, um zehn hier zu sein, vielleicht sogar nüchtern.“
    „O Gott…“, seufzte Peter. „Nun, dann müssen wir eben irgendwie zurechtkommen.“
    Robs Ellbogen war nur wenige Zentimeter von seinem entfernt, und die Hand des Jungen lag auf dem Tisch.
    „Das kriegen wir schon hin, wenn wir ein etwas einfacheres Dinner servieren, so wie‘s der Chefkoch vorgeschlagen hat, etwa ein Buffet auf der Terrasse. “
    Während Rob redete, schweiften Peters Gedanken ab. Er starrte die Hand des Jungen an, die rote Narbe, die eine gerade erst verheilte Brandwunde über seinen Fingerknöcheln hinterlassen hatte, die feinen goldbraunen Härchen.
    Ehe er sich zurückhalten konnte, berührte er die Narbe. „Das sieht schlimm aus.“
    Sofort entzog Rob ihm seine Hand. „Nichts Ernstes. Dauernd verbrennen wir uns. Aber nicht so oft wie die Köche. Da fällt mir ein - wir müssen neue Vorräte für den Erste-Hilfe-Kasten bestellen. Das Verbandszeug und die antibiotischen Salben sind schon fast aufgebraucht. Okay… Wie viele Gäste werden nach dem Ball hier frühstücken?“
    „Du erinnerst mich so sehr an mich selbst - als ich noch jung war“, platzte Peter heraus und schluckte verlegen.
    Gelassen schaute Rob ihn an. „Danke.“ Er nahm seine Hand vom Schreibtisch. „Mögen Sie mich, Sir?“
    Peter fühlte sich so gedemütigt und durchschaut, dass er am liebsten geweint hätte. Er holte tief Luft. „Ja, tut mir leid. Ich finde dich sehr attraktiv.“ Oh Scheiße, er würde seinen Oberlakaien verlieren . Das würde Chris ihm niemals verzeihen, aus mehr als einem Grund. „Entschuldige bitte, das war ziemlich unprofessionell.“
    „Ich bin nicht dumm.“ Robs freundliche Stimme brachte Peter aus der Fassung. „Das sind die anderen auch nicht. Manchmal witzeln wir darüber, Sie hätten uns nur wegen unseres Aussehens eingestellt. Aber das wissen Sie ja. Und obwohl ich mich geschmeichelt fühle - ich spiele für das andere Team. Tut mir leid, Kumpel - ich meine, Sir.“ Zu Peters Erleichterung schnitt der Junge wieder ein geschäftliches Thema an. „Okay, ich rechne mit zwanzig Frühstücksgästen. Einverstanden? Um zehn Uhr abends gebe ich der Hälfte meiner Jungs frei, damit sie ein bisschen schlafen können. Dann werden sie um fünf Uhr morgens wieder ihren Dienst antreten, um das Frühstück vorzubereiten.“
    „Ja“, sagte Peter. „Ja, das klingt gut. Danke. Vielen Dank für alles, Rob.“
    „Ich gehe jetzt ins Dienstbotenquartier

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