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Im Paradies der Suende

Im Paradies der Suende

Titel: Im Paradies der Suende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Mullany
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betatscht hatte. Es war nicht das erste Mal gewesen, dass ihn ein Mann angemacht hatte. So etwas passierte nun mal, es war nichts Besonderes. Aber irgendwie doch, weil er Robs Boss war und immer so traurig und verängstigt dreinschaute. Verdammt, er war sogar älter als sein Dad! Erstaunlicherweise hatte Rob größeres Mitleid mit Peter als mit seinem eigenen Vater.
    „Tee, Ma‘am?“, fragte er Lou.
    Ohne ihn anzusehen, nahm sie eine Tasse von seinem Tablett. „Sechzehn Schichten!“, sagte sie zu dem Restaurator, der Jon Nesbit hieß.
    „Kommen Sie doch mal zu mir und schauen Sie sich meine Muster an“, schlug Jon ihr mit seiner affektierten Stimme vor.
    Rob fragte sich, ob er auch so blasiert reden würde, wenn er in Cambridge studierte.
    „Oh, das würde ich sehr gern tun!“
    Großer Gott, sie bekam ja fast einen Orgasmus bei der Aussicht, irgendwelche Farbschichten zu begutachten. Bevor Jon nach einer Tasse greifen konnte, trug Rob das Tablett zum nächsten Gast. Die Frau war vom Personal zu derjenigen Person gewählt worden, die sie am liebsten ermorden würden, weil sie so furchtbar fordernd und nervtötend war.
    „Hi, Rob.“ Sarah nahm sich eine Tasse Kaffee. „Ist das bio?“
    „Absolut, Ma‘am, und Fair Trade, schmeckt auch gut“, erwiderte er automatisch und starrte in ihr Dekolleté. Dagegen konnte er nichts tun, denn diese Brüste waren einfach nicht zu übersehen, üppig gerundet und traumhaft, nur von einem tiefen, geheimnisvollen Schatten voneinander getrennt. Er stand, und sie saß. Wenn er nicht aufpasste, würde er ein halbes Dutzend Tee- und Kaffeetassen in die Tiefen ihres Ausschnitts fallen lassen.
    Dejan stieß ihn an. Nur mit Mühe riss Rob seinen Blick von diesen Kurven los und trat einen Schritt zur Seite. Sarah nahm einen kleinen Kuchen von Dejans Etagere und leckte die mit Zucker überzogenen Rosenblätter ab. Rob erstarrte. Er war unfähig, sich zu bewegen - nur sein Penis regte sich heftig.
    Was war nur los? Ging von ihm vielleicht irgendeine unwiderstehliche hormonelle Ausstrahlung aus, die Männer wie Frauen dazu zwang, ihn anzumachen? Trotz seiner mangelnden sexuellen Erfahrung verstand er, dass Sarah - die alberne, hinreißende Sarah - ihn gerade in ihr Bett einlud. Was für eine Ironie! Eine Frau, die ihn nur wegen ihrer Brüste interessierte, machte sich an ihn ran. Aber war es denn ein Fehler, lieber mit Frauen vögeln zu wollen, die man auch mochte? Offensichtlich, denn diejenigen, die ihm wirklich gefielen - Di zum Beispiel - luden ihn nicht in ihr Bett ein. Wie sollte er aus diesem Dilemma rauskommen? Würde ihm das jemals gelingen? Womöglich hatten alle Männer diese Schwierigkeiten, ihr Leben lang.
    Aber jetzt musste er erst mal arbeiten. Er bedeutete Dejan, zum nächsten Gast zu gehen.
    „Vielleicht brauche ich später Ihre Hilfe, Rob“, wisperte Sarah und leckte sich über die Lippen.
    „Okay“, murmelte er und riss sich zusammen, um nicht wie ein Idiot zu grinsen. Manchmal mussten Brüste wohl genügen. „Ich werde in Ihrer Nähe bleiben, Ma‘am.“
    „Sarah. Nennen Sie mich Sarah.“
    „Das steht mir nicht zu, Ma‘am. Nicht in Gesellschaft.“
    Sie lächelte. Rob bemerkte, dass die anderen Gäste auf ihn und sein Tablett warteten. Er warf einen letzten Blick auf Sarahs imposantes Dekolleté und wandte sich ab, um weiter Kaffee und Tee zu servieren.
    „Hübsche Möpse.“ Dejan stieß ihn an.
    „Welche meinst du?“, antwortete Rob. Eine berechtigte Frage, denn der Salon war voller hübscher Brüste, weil alle Frauen ähnliche Kleider trugen. Natürlich tat er sein Bestes, um das zu ignorieren. Doch das fiel ihm schwer, und ihm war seine deutlich sichtbare Erregung furchtbar peinlich. Glücklicherweise waren Peter und Chris noch immer nicht aufgetaucht. Die würden seinen Zustand sofort bemerken.
    Der Pianist und die Sängerin kehrten zum Klavier zurück und blätterten in ihren Noten. Alle Gespräche verstummten. Diese Gelegenheit nutzte Rob, um in eine dunkle Ecke zu flüchten. Schnell hielt er das Tablett vor seine Hüften, denn da unten wurde es langsam ungemütlich. Er musste dringend etwas zurechtrücken. Aber das ging in der Öffentlichkeit nicht - und auch nicht mit zugeknöpfter Hose. Es gab nur einen Weg, den Druck loszuwerden, und damit musste er warten, bis er allein war.
    Um sich abzulenken, versuchte er der Musik zu lauschen. So ein Konzert würde seiner Mum gefallen. Sie liebte alles, was mit Kultur zusammenhing… Damit er nicht in

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