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Im Paradies der Suende

Im Paradies der Suende

Titel: Im Paradies der Suende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Mullany
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Sie im englischen Stil reiten, Mrs Connolly? Wir haben leider keine Western-Sattel.“
    Lou versicherte, dass sie zurechtkommen würde. Annabelle ging in den Stall und kam kurz darauf mit einem hochgewachsenen Fuchs zurück.
    „Hoffentlich kommen Sie mit ihm klar. Er ist noch ziemlich jung.“
    „Das schaffe ich schon.“ Lou nahm ihr die Zügel ab. Natürlich würde Annabelle weder ihren Job noch eines der Pferde ernsthaft gefährden, indem sie ihr einen widerspenstigen Frischling zuteilte. Aber Lou spürte die Abneigung und Eifersucht der jungen Frau. Will sie mich vorführen und lächerlich machen? Tatsächlich. Als sie ihre Finger unter den Sattelgurt schob, spürte sie, dass er zu locker saß. Beim Aufsteigen würde sie zweifellos auf dem Kopfsteinpflaster landen.
    Sie ignorierte Annabelle, streichelte Jasper und machte sich mit ihm bekannt. Neugierig und freundlich roch er an ihrem Ärmel, dann am ganzen Jackett. Er erinnerte sie an Mac, daran, wie der seine Nase in ihrem Nabel und in ihren Achselhöhlen vergraben hatte. Sie musste ein Lachen unterdrücken.
    Während sie mit dem Sattelgurt hantierte, schaute sie zu Annabelle hinüber. Die half gerade Mac mit sehr viel Körperkontakt in den Sattel - offenbar, um ihre Ansprüche auf ihn zu betonen.
    „Deine Steigbügel müssen noch eingestellt werden, Mac“, sagte sie. Auch das erforderte intensivere Berührungen, als Lou sie für nötig hielt.
    Nachdem Lou den Gurt fest genug gezurrt hatte, schwang sie sich in den Sattel. Da die Steigbügel höher hingen als bei einem Western-Sattel, hatte sie etwas Mühe beim Aufsteigen. Hoffentlich sahen das die beiden nicht. Aber zu ihrem Ärger wurde sie gar nicht beachtet, denn Mac und Annabelle waren in ein leises Gespräch vertieft. Schließlich kicherte das Mädchen, band den Rappen los und schlug auf seine Kruppe.
    Wie Lou erwartet hatte, wollte Jasper die Führung übernehmen. Deshalb musste Annabelle ihn für ihren eigenen Ritt mit Mac ausgesucht haben.
    Lou lockerte die Zügel, ließ den Hengst traben und ermutigte ihn nur mit einem ganz leichten Druck ihrer Waden. Zwischen ihren Beinen spürte sie seine kraftvollen Muskeln. So fügsam wie ihre Stute Maisie war er nicht, aber angenehm zu reiten. Lächelnd drehte sie sich zu Mac um, der für einen Anfänger gut im Sattel saß.
    „Macht‘s dir Spaß?“ Er musste rufen, um die Hufschläge auf dem Kopfsteinpflaster zu übertönen. Auf dem schattigen Reitweg erreichten sie weicheren Boden.
    „O ja, es tut gut, wieder auf einem Pferd zu sitzen. Bring Ajax nach vorn, und wir reiten zusammen.“
    Als der Rappe neben Lou auftauchte, schnaubte ihr Fuchs, und sie ließ ihn etwas weiter vor. „Er ist gern der Boss. Es geht mich eigentlich nichts an - aber hast du mit Annabelle etwas laufen?“
    Mac zuckte die Achseln. „Gewissermaßen. Wir haben neulich ein bisschen rumgemacht.“
    „Ach, um Himmels willen! Dann tut sie mir leid. Sie hat nicht erwartet, dass du mit jemand anderem auftauchen würdest.“
    „Hör mal, ich konnte ihr wohl kaum eine SMS schicken oder sie anrufen. Oder hätte ich vielleicht einen der Diener zu ihr schicken sollen? Komm schon, Lou.“
    „Natürlich hast du recht. Es ist so ein schöner Morgen! Den wollen wir uns nicht mit Streiten verderben.“
    Durch die Bäume schimmerte Sonnenlicht. Der Wald lichtete sich und ging in eine Parklandschaft über. Auf dem Rasen standen einige herrschaftliche Eichen.
„Es tut mir leid“, sagte Mac. Er beugte sich vor, um ihr Knie zu streicheln. „Ich war taktlos.“
    „Wie wär‘s mit einem Galopp?“, schlug sie vor und lächelte. „Los!“
    Mac
    Anerkennend beobachtete er, wie Lou den Fuchs antrieb und vorpreschte. Sie ritt fast so gut wie Annabelle.
    Er hätte Annabelle nicht küssen und seine Hand nicht unter ihr Hemd schieben sollen und… Nun ja, alles andere auch nicht. Obwohl sie etwas an sich hatte, das ihn reizte - eine blonde Walküre mit dem Stallgeruch der englischen Oberschicht.
    Aber Lou … Er musterte ihren knackigen Po unter den flatternden Rockschößen, ihre Schenkel in den engen Hosen, die gegen den Sattel gepresst waren. Komm runter, mein Junge . Auf einem Pferderücken wollte er auf keinen Fall einen Ständer bekommen. Die Reiterei war so schon unangenehm genug.
    Er grub seine Fersen in Ajax‘ Flanken, und der Rappe wechselte vom Trab zum Galopp über. Die Hände nach unten, leicht vorbeugen, den Kopf hoch - diese Haltung fand er weit komfortabler als die langsame Gangart.

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