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Im Profil des Todes

Im Profil des Todes

Titel: Im Profil des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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«
    »Er ist zäher, als Sie denken.«
    »Aber er hat nicht Spiros Erfahrung und vielleicht rutscht ihm was raus. Hat er Ihnen von dem Foto er-zählt? Sind Sie deswegen hier? «
    Warum war er eigentlich hier? Er war zuvor auf dem Revier gewesen, aber man hatte ihm mitgeteilt, die Ab-züge seien noch nicht fertig. Wieder diese Mauer. Sie sind stinksauer auf mich, weil ich ihnen nicht gesagt habe, wer mir den Hinweis auf Debby Jordans Grab gegeben hat. Und das zahlen sie mir jetzt heim. Wie du mir, so ich dir, das waren Spiros Worte gewesen.
    Selbst wenn Joe Charlie überreden könnte, ihm das Foto zu beschreiben, würde es ihm kaum weiterhelfen.
    Ehrlicherweise musste er zugeben, dass er hier war, weil er Distanz zu Eve brauchte. Sein erster Impuls war es gewesen, keine Zeit zu verlieren und sie zu einer Entscheidung zu drängen, statt geduldig abzuwarten. Aber das wäre ein Fehler gewesen. Logan hatte ihr nahe gestanden und Joe konnte froh sein, dass es sie nicht noch mehr aus dem Gleichgewicht geworfen hatte. Aber er war nicht froh und er hatte die Nase voll davon, geduldig abzuwarten. Er war schon zu weit gekommen, um wieder einen Schritt zurück zu gehen.
    »Mir hat niemand was gesagt«, antwortete Joe.
    »Haben Sie Charlie gesehen, seit er wieder hier ist?«
    »Gestern Abend auf dem Revier.« Mark überlegte.
    »Irgendwas beschäftigt ihn. Er versucht, es zu verbergen, aber er ist ein schlechter Schauspieler.«
    »Vielleicht hat Spiro ihn zur Schnecke gemacht, weil er mit Ihnen gesprochen hat. «
    »Möglich.« Er zuckte die Achseln. »Aber es ist mir erst aufgefallen, seit er mit diesem Foto von den Hardings zurückgekommen ist. Ich bin froh, dass Sie hier sind.
    Vielleicht können wir ihm mit vereinten Kräften
    entlocken, was ihm Kopfschmerzen bereitet.« Grunard stand auf. »Da kommt er.«
    Lächelnd kam Cather auf sie zu. »Mit Ihnen habe ich gar nicht gerechnet, Joe. Spiro sagte, Sie seien eben erst aus Dillard zurückgekommen. Was soll das hier eigentlich werden? Eine Verschwörung?«
    Von wegen vereinte Kräfte. Wenn Charlie etwas ver-lauten ließe, würde Joe es für sich nutzen. Aber er durfte keinen Druck ausüben. Er erhob sich. »Klar, und Sie sind das Opfer. «
    Cathers Lächeln schwand. »Ich darf über das Foto
    nicht sprechen, bevor ich die Genehmigung von Spiro habe. Ich werde ihm nicht noch einmal auf die Füße treten.«
    Grunard hatte Recht, irgendetwas beunruhigte Cather.
    Aber vielleicht war es auch nur der Stress. »Was nicht geht, geht nicht. Und wenn wir Sie nicht bestechen können, müssen Sie eben die Rechnung zahlen. « Er marschierte los Richtung Hotelbar. »Wie geht's Ihrer Frau? «
    Eve schlief tief und fest, als Dom sie in den frühen Morgenstunden anrief. Der Klang seiner Stimme war entsetzlich scheppernd und zerriss die Leichtigkeit, die sie regelmäßig nach ihren Träumen von Bonnie verspürte.
    »Sie waren sehr fleißig. Wie haben Ihnen die Orte meiner Kindheit gefallen? «
    »Woher wissen Sie, dass ich dort war?«
    »Ich höre. Ich beobachte. Spüren Sie nicht, dass ich Sie beobachte, Eve?«
    »Nein, ich ignoriere Sie ... Kevin.«
    Er lachte in sich hinein. »Dom ziehe ich vor. Kevin existiert nicht mehr. Seit damals habe ich so viele Ver-wandlungen durchgemacht. Und mir ist nicht entgangen, dass Sie versuchen, mich auszugrenzen. Anfänglich hat mich das wütend gemacht, aber das Stadium habe ich überwunden. Letztendlich hat es nur meinen Appetit angeregt. «
    »Kevin muss ein ziemlich ekliges kleines Scheusal gewesen sein. Was ist mit Ihren Eltern passiert?«
    »Was glauben Sie wohl?«
    »Sie haben sie umgebracht.«
    »Es war unumgänglich. Mein Vater hat den Satan in mir gesehen, seit ich ein kleines Kind war. Ich musste mich hinstellen und in jeder Hand eine schwarze Kerze halten und er prügelte auf mich ein, bis ich in die Knie ging. Wenn er damit fertig war, hat er mir Salz in die Wunden gerieben. Vielleicht hatte er Recht, in mir das Böse zu sehen. Glauben Sie, dass wir die Saat des Bösen von Geburt an in uns tragen? «
    » Sie bestimmt. «
    »Aber gleichzeitig halten Sie mich für verrückt. Mein Vater war verrückt und man nannte ihn einen Heiligen.
    Es ist ein schmaler Grat, nicht wahr? «
    »Haben Ezekiel und Jacob ihn auch für verrückt gehalten? «
    »Nein, sie ließen sich wie alle anderen von ihm ängstigen und zum Narren halten. Ich habe versucht, ihnen die Augen zu öffnen. Ich habe sie mitgenommen, als ich weggelaufen bin. Damals war ich noch einsam und

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