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Im Profil des Todes

Im Profil des Todes

Titel: Im Profil des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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Flur steht und lauscht?«, fragte Logan.
    »Weil er das wahrscheinlich tut.« Sie zwang sich zu einem Lächeln. »Du solltest es als Kompliment auf-fassen.«
    »Ach nee.«
    »Er weiß, wie viel du mir bedeutest. Wie viel du mir immer bedeuten wirst.«
    » Offensichtlich nicht genug. «
    »Was heißt genug? Es tut mir weh, wenn du verletzt bist. Es macht mich froh, wenn du glücklich bist. Wenn du mich jemals brauchen solltest, werde ich für dich da sein. Ist das nicht genug?«
    »Es ist sehr viel. Nicht ganz das, was ich mir wünsche, aber ich nehme es an.« Er schwieg einen Augenblick.
    »Nur aus Neugier - wie hat Quinn es geschafft? «
    »Ich weiß es nicht«, sagte sie geradeheraus. »Ich wollte es nicht. Es beunruhigt mich. Es ist, als würde man in einen Strudel geraten. Es ist einfach passiert.«
    »Bei Quinn passiert nichts einfach so. Er ist ein Ma cher. Ich wusste schon immer, dass er auf seine Chance bei dir gelauert hat.«
    »Ich habe es nicht gewusst.«
    »Das war mir klar. Ich hatte gehofft, dich für mich zu gewinnen, bevor er den ersten Schritt machen würde.
    Es ist mir nicht gelungen, es zu verhindern. « Er sah sie eine Weile an und gab ihr einen flüchtigen Kuss.
    »Aber es war ein gutes Jahr, oder?«
    Ihr traten die Tränen in die Augen. » Das beste. «
    »Das beste wohl nicht, sonst wären wir nicht an diesem Punkt angelangt, aber ein verdammt gutes. « Er nahm ihren Arm und führte sie in die Diele, wo Joe an der Treppe wartete. »Hallo, Quinn, was für eine Überraschung. « Joe trat auf Eve zu.
    »Nun tun Sie nicht so, als wollte ich sie entführen. Das ist nicht mein Stil. « Logan biss sich auf die Lippen.
    »Obwohl ich Ihnen den Hals umdrehen könnte.«
    Joe schüttelte den Kopf. »Aber Sie werden es nicht tun. Das ist der Unterschied zwischen uns beiden. Sie sind zäh, aber Sie haben mit Eve nie den Punkt erreicht, an dem es kein Zurück mehr gibt. Ich frage mich, ob Sie den jemals erreichen.«
    Logan machte einen Schritt auf ihn zu und sagte leise:
    »Ich bin versucht, Sie eines Besseren zu belehren.«
    »Logan«, sagte Eve.
    Sie erwartete nicht, dass er auf sie hörte, doch er wandte sich von Joe ab und öffnete die Tür. »Alles Gu-te, Eve. Wir sehen uns. Schließ mich nicht völlig aus.
    Okay? «
    »Das wird nicht passieren.« Sie waren sich zu nahe gewesen. Sie küsste ihn auf die Wange. »Niemals.«
    »Ich werde dich an deine Worte erinnern.« Die Tür schloss sich hinter ihm.
    Joe stieß einen leisen Pfiff aus. »Das schmeckt mir aber gar nicht. Soll das heißen, ich muss mich mit ihm anfreunden? «
    »Du musst überhaupt nichts. Aber er ist mein Freund, Herrgott noch mal. Und er wird es immer sein.«
    »Genau das habe ich befürchtet. Ich muss mir überlegen, wie ich ... « Er unterbrach sich. »Du bist aufgebracht. Ich halte jetzt besser den Mund und lass dich allein.«
    »Das wäre eine echte Premiere.«
    »Du bist ja richtig sauer.« Er legte die Stirn in Falten.
    »Und ich bin tierisch eifersüchtig.«
    Sie benutzte die Worte, die er vor einiger Zeit verwandt hatte. »Gewöhn dich dran.«
    Er lächelte. »Das werde ich.«
    »Ich habe dir nie Versprechungen gemacht, Joe. Ich glaube immer noch, dass ... «
    »Zeit für mich zu gehen«, unterbrach er sie. »Wenn du anfängst, über dich selbst nachzugrübeln, wird's ge-fährlich. Ich fahre aufs Revier und kümmere mich um das Foto.« Er schwieg einen Moment lang. »Ich komme heute Nacht vielleicht nicht zurück. Ich denke, du brauchst Zeit, um allein zu sein.«
    Sie empfand eine Mischung aus Erleichterung und
    Enttäuschung. »Du brauchst nicht wegzubleiben.
    Wenn ich dich nicht in meinem Bett haben will, werde ich es dich schon wissen lassen. «
    »Ich wollte mich lediglich von meiner sensiblen Seite zeigen.« Er beugte sich vor und küsste sie kurz und heftig. »Schlaf gut. Wir sehen uns morgen früh.«
    Als sie die Treppe hinaufging, hatte sie ihre Zweifel, dass sie gut schlafen würde. Auf dem ganzen Weg zu-rück von Dillard hatte sie den Anblick dieser verbrannten und unfruchtbaren Hügelkuppe vor Augen
    gehabt. Was hatte Dom so verbittert, dass er den Platz derartig heimgesucht hatte? Er hatte die Erde aufgerissen und verwüstet, genau wie die Leichen seiner Opfer.
    Und dann war sie Logan gegenübergetreten und hatte ihm wehgetan. Zum zweiten Mal.
    Sie hatte nicht damit gerechnet, dass sich ihre Gefühle für Joe so verändern würden. Wenn sie klug wäre,
    würde sie sich von ihm abwenden und sich nur noch ihrer Arbeit

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