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Im Profil des Todes

Im Profil des Todes

Titel: Im Profil des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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widmen. Bei der Arbeit war sie nie sentimental oder unsicher. Da hatte sie ein klares Ziel vor Augen und die Befriedigung, den Verschwundenen zu helfen.
    Ja, das war die Lösung. Sich an die Arbeit zu halten.
    Und Joe verdrängen ...
    »Das klappt doch nicht, Mama.« Bonnie saß in dem Sessel hinter ihrem Bett. »Joe wird es nicht zulassen.
    Außerdem ist es sowieso zu spät. «
    »Ich kann tun, was ich will.« Eve stopfte sich das Kissen unter den Kopf. »Er mischt sich in mein Leben ein.«
    »Ich auch, aber mich schließt du nicht aus.«
    »Man kann seine Träume nicht ausschließen. « Bonnie kicherte. »Du bist nie um eine Antwort verle
    gen. Du schließt mich nicht aus, weil du mich liebst. «
    »O ja«, flüsterte sie.
    » Und deshalb kannst du auch Joe nicht ausschließen.
    «
    »Das ist was ganz anderes. «
    »Da hast du Recht. Joe lebt.«
    »Ich würde ihm nur wehtun.«
    »Du bist einfach traurig wegen Logan, aber das musst du nicht. Es war klar, dass es so kommen wür de. Ich habe dir doch einmal erzählt, dass Liebe manchmal auf irgendeine Weise beginnt und dann zu etwas ganz anderem wird. Du musst Logan nicht verlieren und Joe wirst du auch nicht verlieren. «
    »Blödsinn. Man kann immer jemanden verlieren. Dich habe ich auch verloren.«
    »Dummkopf. Warum rede ich dann noch mit dir?«
    » Weil ich nicht alle Tassen im Schrank habe. Noch ein Grund, warum ich mich von Joe abwenden sollte. «
    »Ich will mich nicht mit dir streiten. Du bist schlau, du wirst das Richtige tun. « Bonnie lehnte sich im Sessel zurück. »Ich will einfach nur hier sitzen und es genießen, in deiner Nähe zu sein. Das letzte Mal ist schon lange her. «
    » Warum bist du nicht schon eher gekommen?«
    »Ich kam nicht an dich heran. Auch jetzt war es verflixt schwierig. So viel Dunkelheit ... Nichts als Dunkelheit um ihn herum, Mama. «
    »Er ist ein schrecklicher Mann.« Sie befeuchtete ihre Lippen. »Ist er es gewesen, Bonnie?«
    »Ich kann nicht durch die Dunkelheit sehen. Vielleicht will ich es auch nicht. «
    »Ich will sehen. Ich muss sehen.«
    Bonnie nickte. » Um Jane zu schützen. Ich mag sie. «
    »Ich auch. Aber es ist auch wegen dir, Kleines.«
    »Ich weiß. Aber du wendest dich immer mehr den Lebenden zu. Genau, wie es sein sollte. «
    Eve schwieg einen Augenblick. »Er wollte mir weis-machen, dass du in Jane wiedergeboren bist. So ein Blödsinn. «
    »Das glaube ich auch. Wie sollte ich wiedergeboren sein, wenn ich hier mit dir rede?« Sie lächelte. »Und du weißt genau, dass sie mir überhaupt nicht ähnelt. «
    »Allerdings. «
    »Du würdest auch nicht wollen, dass sie ist wie ich, Mama. Jeder hat seine eigene Seele. Deshalb ist jeder etwas ganz Besonderes und Wundervolles. «
    »Dom ist nicht wundervoll.«
    »Nein. Er ist pervers und scheußlich.« Bonnie runzelte die Stirn. »Ich habe Angst um dich. Er kommt immer näher und näher ... «
    »Soll er nur kommen. Ich warte schon auf ihn.«
    »Schsch. Reg dich nicht auf. Heute Nacht wollen wir nicht mehr an Dom denken. Erzähl mir von Monty. Ich liebe Hunde. «
    »Ich weiß. Ich hatte vor, dir einen Basset zu Weih-nachten zu schenken in jenem Jahr, als du ... «
    » Und seitdem machst du dir Vorwürfe, dass du ihn mir nicht schon vorher geschenkt hast. Hör auf damit. Ich war glücklich. Aber du solltest etwas daraus lernen.
    Lebe jeden Augenblick. Verschiebe nichts auf
    morgen.«
    »Hör auf, mir Predigten zu halten. «
    Bonnie kicherte. »Entschuldigung. Also erzähl mir von Monty. «
    »Ich weiß eigentlich gar nicht viel über ihn. Er gehört Sarah und ist ein Rettungshund. Jane liebt ihn und läuft ihm den ganzen Tag auf Schritt und Tritt nach ... «

    Mark Grunard wartete in der Lobby des Hotels von
    Charlie Cathers, als Joe eintrat. »Aha, schon wieder zurück aus den Bergen?«
    »Was machen Sie denn hier?«
    »Cather hat mir versprochen, sich auf einen Drink mit mir zu treffen. Er müsste jeden Moment hier sein.
    Haben Sie irgendwas erreicht in Dillard? «
    »Es gibt keine Schulunterlagen über die Baldridges, deshalb versuchen wir es in einer benachbarten Stadt.
    Der Vater war anscheinend Wanderprediger.«
    »Und ich hatte gehofft, man könnte die Schulfotos mit Mrs Hardings Schnappschuss vergleichen.«
    »Das dachten wir auch.« Joe setzte sich. »Spiro ist alles andere als erfreut, dass Sie sich an Cathers Fersen heften. «
    »Pech für ihn. Von ihm habe ich nichts erfahren, also musste ich mich an Cather hängen. Der ist nicht so eine harte Nuss.

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