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Im Profil des Todes

Im Profil des Todes

Titel: Im Profil des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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Köter, dem man ab und zu mal den Kopf tätschelt.
    Nicht an Joe denken. Sie konnte nicht noch mehr
    Durcheinander in ihrem Leben gebrauchen.
    Du verdrängst alles.
    Ja, verdammt, sie würde Joe fürs Erste verdrängen und sie hatte absolut keine Lust auf Schuldgefühle.
    Sie schloss die Augen und ignorierte den stechenden Schmerz hinter den Lidern. Sie musste jetzt schlafen.
    Morgen würde sie einen Weg finden, Jane vor Dom in Sicherheit zu bringen. Das war sehr viel dringlicher als Joes verletzte Gefühle und sein Mangel an Verständnis. Dieses Problem konnte sie später lösen. Im
    Augenblick ging es allein um Jane.
    Ich habe die Schnauze voll, am Rand rumzustehen.
    O Gott, das bedeutete doch nicht, dass Joe weniger wichtig war.
    Nicht an ihn denken. Die Botschaft hinter seinen
    Worten war so beunruhigend wie ein Vulkan kurz vor dem Ausbruch. Sie hatte es immer gewusst, aber sie hatte vorgezogen, es nicht zu sehen. Und gerade jetzt konnte sie sich nicht erlauben, die Augen zu öffnen.
    Sie drehte sich auf die Seite und versuchte einzuschlafen.
    Ich werde dich finden.

    Das Klingeln des Telefons riss sie aus dem Schlaf.
    Joe? Sie würde nicht rangehen. Sie wollte sich auf keine weitere Auseinandersetzung mit ihm einlassen.
    Es klingelte wieder.
    Verdammt, sie musste rangehen, sonst lief sie Gefahr, dass Jane aufwachte.
    Sie flüsterte in den Hörer: »Hallo?«
    »Sind Sie in der kleinen Gasse an der Luther Street gewesen? «
    Dom.
    »Ja.«
    »Dann haben Sie also unsere kleine Jane. Ich dachte mir schon, dass sie darauf bestehen würde, ihrem kleinen Freund zu helfen. Sie scheint ihn ja sehr gern zu haben. Sowas hätten Sie als Kind auch getan,
    stimmt's? Habe ich schon erwähnt, wie ähnlich Sie sich sind? «
    »Sie haben den Wachmann ermordet.«
    »Ich wollte Ihnen nur ein wenig behilflich sein. Er wäre Ihnen in die Quere gekommen. Wie haben Sie sie da rausgeholt? Über das Fallrohr? Ich hatte es in Er-wägung gezogen, aber ... «
    »Warum rufen Sie an?«
    » Ich mag Ihre Stimme. Wissen Sie eigentlich, wie viel Anspannung und Gefühl darin zum Ausdruck kommt?
    Ich spüre jede Nuance. Sehr erregend. «
    »Ich lege jetzt auf.«
    »Dann komme ich doch besser gleich zu meinem An-
    liegen, Ihnen die Richtung zu weisen, die Sie einschlagen sollen. Es ist zu gefährlich für uns beide, in Atlanta zu bleiben. Man könnte Sie wegen Entführung einsperren und das würde alles verderben. Sie könnten keine Beziehung zu Jane aufbauen und ich müsste ihr die Kehle durchschneiden. Und natürlich würden Sie dafür sorgen, dass sie massiv geschützt wird, und das macht es mir nur unnötig schwer, sie zu töten.«
    Ihre Hand umklammerte das Telefon. »Wenn ich
    eingesperrt werde, haben Sie doch keinen Grund
    mehr, Jane zu töten. Ihr kleines Szenario wäre
    verdorben. «
    »Aber ich habe Ihnen mein Wort gegeben«, sagte er sanft. »Ich stehe zu meinem Wort. Also müssen Sie sich vorsehen, nicht gefasst zu werden, richtig? Deshalb möchte ich, dass Sie Atlanta verlassen.«
    »Haben Sie Angst, ich könnte Sie aufspüren, wenn ich bliebe? «
    »Im Gegenteil, es gefällt mir, Ihnen Hoffnung zu machen. Die Vorstellung, dass Sie nach mir suchen, finde ich wunderbar stimulierend. Ich habe schon lange nicht mehr solche Erregung verspürt. Ich war so sehr damit beschäftigt, die Morde perfekt und ohne Spuren
    durchzuführen, dass mir gar nicht bewusst geworden ist, dass ich einen gewissen Grad an Interaktion be-nötige. «
    »Die werden Sie nicht bekommen, wenn ich mich ir-
    gendwo verstecke.
    »Ich möchte nicht, dass Sie sich verstecken. Ich
    möchte Sie lediglich außerhalb von Atlanta haben. Ich denke, es ist an der Zeit, dass Sie eine Reise nach Phoenix unternehmen. «
    » Wie bitte? «
    »Mir hat Phoenix schon immer sehr gut gefallen.«
    »Ich weiß. Dort haben Sie schließlich gemordet.«

    »Ach, das wissen Sie?«
    »Das FBI kann Ihnen bereits zwei Morde nachweisen, die Sie dort vor Jahren begangen haben. So clever, wie Sie glauben, sind Sie nun auch wieder nicht. Wir werden Sie kriegen, Dom.«
    »Aber nicht wegen dieser Morde. Man wird keinerlei Beweismittel finden. Ich war sehr vorsichtig, und wo ich es nicht war, hat die Natur nachgeholfen. Erst in jüngster Zeit war ich so gelangweilt, dass sich möglicherweise Fehler eingeschlichen haben. Eine kleine Chance, mich zu ergreifen, könnte sich Ihnen bieten, wenn Sie ein frisches Opfer finden.«
    »Worauf wollen Sie hinaus?«
    »Ich fände es passend, wenn Sie die Frau finden,

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