Im Profil des Todes
Augenbrauen. »0 Gott, Sie
scheinen es wirklich nicht zu wissen.«
»Aber ich werde es herausfinden.« Er wandte den
Blick von Spiro ab und bemerkte in förmlichem Tonfall:
»Ich würde es begrüßen, wenn Sie mir jede noch so winzige Information zukommen ließen. «
»Mensch, das muss Sie hart getroffen haben. Sie sind ja völlig verzweifelt. «
»Ich muss sie finden.«
»Ich habe mich schon gewundert, dass Sie nicht versucht haben, Ihre Polizeikollegen davon abzubringen, sie zur Fahndung auszuschreiben. Sie wollen, dass sie gefunden wird, selbst wenn sie dann ins Gefängnis wandert. «
»Sie haben auch nicht versucht, die Fahndung zu
stoppen. Sie wollen auch nicht, dass sie sich irgendwo versteckt hält, wo Sie keinen Kontakt zu ihr aufnehmen können.« Spiro gab keine Antwort.
»Werden Sie mich informieren, wenn es was Neues
gibt?«
»Vielleicht.« Spiro zuckte die Achseln. »Meinetwegen.
Auch wenn ich nicht die geringste Hoffnung habe, dass Sie zu Gegenleistungen bereit sein werden. «
Joe startete den Wagen. »Da wäre ich mir nicht so sicher. Wo Eve ist, ist auch Dom. Kann sein, dass ich Ihre Hilfe brauche.«
Spiro stand immer noch da, als Joe losfuhr. Im kalten Licht der Scheinwerfer wirkte er verbitterter und erschöpfter denn je. Würde er Joe wirklich Bescheid geben, sobald er eine Spur hatte, die zu Eve führte? Joe war sich da keineswegs sicher. Also vertraute er lieber nicht darauf, dass Spiro ihm alles erzählte.
Also gut, mehr konnte er hier nicht tun.
Jetzt war es an der Zeit, die Gefühle zurückzustellen und den Verstand einzuschalten.
Die Jagd konnte beginnen.
»Das ist doch Quatsch«, sagte Jane. »Ich hab
genauso wenig mit Ihnen zu tun wie Fay. « » Ich weiß.
«
»Mich nervt das. Und Sie nerven mich auch.«
Eve zuckte zusammen. Sie hätte mit dieser Reaktion rechnen müssen. »Das kann ich gut verstehen. Aber es ist nun mal eine Tatsache, dass Dom es auf dich abgesehen hat. Du musst mir helfen, dich zu
beschützen. «
»Ich muss gar nichts.«
»Also gut, du musst gar nichts. Du kannst weglaufen und vielleicht findet Dom dich nicht. Du kannst dich von der Fürsorge aufgreifen und von der Polizei beschützen lassen.« Sie ließ einen Augenblick verstreichen. »Aber du hast mir gesagt, dass du der Polizei nicht vertraust.«
Jane starrte sie an.
»Oder du kannst mit mir kommen und mithelfen, dich in Sicherheit zu bringen. «
»Ich will nirgendwo hingehen.« Sie schwieg einen
Moment. »Sie fahren nach Phoenix, stimmt's? Sie machen, was er will. «
»Ich habe keine Wahl, oder? Er muss gefasst werden, Jane. «
»Ja.« Sie lag steif wie ein Brett im Bett. »Er hat Fay getötet. Sie hat ihm nie was getan, trotzdem hat er sie umgebracht. Ich hasse ihn. Ich hasse dieses Schwein.
«
»Ich auch. Da haben wir ja schon was gemeinsam.«
»Denkt er wirklich, dass ich Ihre Tochter bin? Der muss total übergeschnappt sein.«
»Nein, aber er will, dass ich dich als meine Tochter betrachte. «
»War Bonnie mir sehr ähnlich?«
Eve schüttelte den Kopf. »Nein, sie war jünger, sanfter, verträumter. Du bist mehr so, wie ich in deinem Alter war. «
»Ich bin kein bisschen wie Sie.«
»Denk, was du willst.«
»Tu ich auch.«
»Aber ich glaube, du bist in Sicherheit, solange du bei mir bist. Er möchte, dass wir zusammen sind. Wirst du mit mir kommen, Jane? «
Sie drehte Eve den Rücken zu.
Sie durfte sie nicht drängen. Sie musste ihr Zeit lassen, darüber nachzudenken. Jane war ein intelligentes
Mädchen.
Eve schaltete das Licht aus. Ȇberleg's dir bis morgen.
«
Keine Antwort.
Was würde sie tun, wenn Jane sich weigerte, sie zu begleiten? Diese Möglichkeit machte ihr eine Höllenangst.
Denk darüber nach, wenn es so weit ist.
Du steckst den Kopf in den Sand.
Und nicht an Joe und seine unfairen Worte denken.
Sie brannten ihr in der Seele.
Joe ...
»Was soll das heißen? Sanfter?« »Wie bitte?«
» Ihre Tochter. «
»Ich habe sie sehr geliebt. Für sie sollte alles süß und sonnig sein. Erst vor kurzem habe ich gedacht, wenn ich ihr gezeigt hätte ... Ach, egal. «
»Sie meinen, Sie haben einen Fehler gemacht. So wie ich, weil ich Fay nicht alles erzählt habe.«
»Ja, das habe ich wohl gemeint.«
Erneutes Schweigen. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie oft Fehler machen. «
» Einmal reicht. «
» Das stimmt. «
0 Gott. Sie sagte genau das Falsche. Jane hatte schon genug Schuldgefühle. »Der Tod von Fay hat nichts mit dir zu tun, Jane. Wenn
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