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Im Pyjama um halb vier (German Edition)

Im Pyjama um halb vier (German Edition)

Titel: Im Pyjama um halb vier (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jakob M. Leonhardt , Gabriella Engelmann
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Versuch geplant?
    LULU:
    Ehrlich gesagt sehe ich das Ganze heute schon etwas entspannter. Samstagnacht war ich natürlich total frustriert und ich hab mich auch ziemlich vor Marcos Eltern geschämt. Jetzt denke ich, es könnte eine Art »Wink des Schicksals« gewesen sein. (Meinte Nelly übrigens auch.)
    Aber jetzt zu dir: Wie war denn EUER Abend??????
    Sonntag, 18. November
    BEN:
    Sorry, dass ich gestern einfach weg war. Hatte aber einen bestimmten Grund, der auch etwas mit unserem Deal zu tun hat… muss dir nämlich noch etwas beichten. Weiß gar nicht, wie ich das rüberbringen soll.
    LULU:
    Los… einfach raus damit! Wer nicht wagt, der nicht gewinnt! Übrigens: DEINE WORTE!
    BEN:
    Okay, also… das ist jetzt vielleicht eine seltsame Frage, aber: GIBT ES DICH EIGENTLICH WIRKLICH, LULU ROCKET?
    LULU:
    Warum sollte es mich nicht geben? Was glaubst du denn, wer dir schreibt? Verstehe die Frage irgendwie nicht …
    BEN:
    Mann, dass ich nicht mit einem Geist chatte, ist mir auch klar, aber… ach verdammt, ich hätte doch nicht fragen sollen. Aber jetzt muss ich dir die Frage wenigstens erklären.
    Ich hab dir doch von Alex erzählt, meinem besten Freund. Dem habe ich von der Sache mit uns erzählt. Ich hab ihm gesagt, dass wir chatten, uns alles erzählen usw. Und dass du mir total wichtig geworden bist – du, Lulu Rocket, das unbekannte Mädchen aus dem Internet. Und weißt du, was Alex dann gesagt hat?
    LULU:
    Na? Kann’s kaum erwarten…
    BEN:
    Er sagte genau das, was ich dich gerade gefragt habe. Er meinte, dass es dich vielleicht gar nicht geben würde… jedenfalls nicht als die, die du vorgibst zu sein. Soll heißen, dass du vielleicht ein Fake bist! Alex sagte – sorry für die harten Worte –, dass du mich möglicherweise nur verarschst. Und in Wirklichkeit vielleicht eine von unserer Schule bist, die mich die ganze Zeit an der Nase herumführt. Vielleicht seid ihr ja sogar zu mehreren, sitzt zusammen vorm Bildschirm und lacht euch tot über mich. Und irgendwann veröffentlicht ihr das Ganze irgendwo in einem Internet-Forum und dann bin ich für den Rest meiner Tage blamiert… Ich habe Alex zwar gesagt, dass ich das nicht glaube (weil ich irgendwie WEISS, dass es dich gibt. Ist fast schon unheimlich, wie sehr ich das… spüren kann). Aber als du mich dann diese Sachen über Sex gefragt hast – also echt persönliche, geheime, intime Dinge, über die ich sonst mit NIEMANDEM rede, da habe ich irgendwie kalte Füße bekommen…
    LULU:
    Aha…
    BEN:
    Und da ist noch was, was mich verunsichert hat. Obwohl ich jetzt bestimmt endgültig alles kaputt mache, wenn ich dir das auch noch sage. Du scheinst dich hier in München so gut auszukennen, dass ich wirklich misstrauisch geworden bin. Schließlich wohnst du ja in Hamburg. Wie kommt das? Ich bin mir sicher, dass es dafür eine ganz einfache Erklärung gibt, oder?!
    LULU:
    Nur weil ich behauptet habe, dass man in München Minga sagt? Stell dir mal vor, das stimmt gar nicht. Hab gestern eine Kabarettsendung aus Schwabing gesehen und da sagte so ein Poetry-Slammer, dass man die ZUAGROASTN daran erkennt, dass sie MINGA sagen, weil sie denken, dass sie das zu echten Münchnern macht. Und dabei ist das Quatsch. KEIN echter Münchner nennt seine Stadt so. Das müsstest DU doch am besten wissen, oder?
    BEN:
    Stimmt, aber Alex hat mich mit seiner Vermutung total verunsichert. Darum habe ich eine Bitte, von der ich hoffe, dass du sie mir nicht übel nimmst. KANNST DU IRGENDWIE BEWEISEN, DASS DU »ECHT« BIST?
    LULU:
    Ähm, sorry, aber das wird mir jetzt doch irgendwie ein bisschen zu blöd. Ich kann schon verstehen, dass ihr beide auf diesen Gedanken gekommen seid. (Nelly hat mal etwas sehr Ähnliches gesagt.) Aber im Gegensatz zu dir habe ich meine Bedenken und Ängste bis jetzt mit mir selbst ausgemacht. Auch ich habe dir mehr als genug »intime« Details aus meinem Leben erzählt, weil ICH dir vertraut habe. Du könntest mich also genauso bloßstellen… Ich bin dieses Risiko aber eingegangen, weil ich dich mag und dir vertraut habe. Von daher verstehst du vielleicht, dass mich deine Verdächtigungen ziemlich verletzen. Bin jetzt erst mal weg. Keine Ahnung, wann ich mich wieder melde, aber wie du weißt, habe ich ja auch noch ein REAL LIFE!
    Deine (existierende!) Lulu
    BEN:
    Hey, warte! Hau nicht einfach ab. Ich frage dich das doch nur, weil mir die Sache mit dir wirklich etwas bedeutet!
    BEN:
    Lulu? Hey, bist du noch da?
    BEN:
    Ach, verdammt… tut mir leid.

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