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Im Rausch der Ballnacht

Im Rausch der Ballnacht

Titel: Im Rausch der Ballnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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nicht der erste Mann, der eine Geliebte hat. Davon abgesehen wirst du sie dir früher oder später aus dem Kopf schlagen – das wirst du doch, oder?”
    “Das hoffe ich sehr.” Tyrell reagierte heftig. “Glaubst du, ich weiß nicht, welche Konsequenzen mein Verhalten haben wird? Es war nie meine Absicht gewesen, in meiner Ehe untreu zu werden, Rex. Ich bin immer davon ausgegangen, dass meine Gemahlin mehr als nur meine Frau sein wird, nämlich auch meine Vertraute und meine Geliebte.”
    Rex wirkte überrascht. “Ich sehe keinen Grund, warum Blanche nicht sowohl Geliebte als auch Vertraute sein könnte, aber mir scheint, du planst bereits, ihr untreu zu werden, nachdem du das Ehegelübde abgelegt hast?”
    “Ich bin nicht einmal daran interessiert, sie in mein Bett zu holen, wie sollte ich ihr also treu sein, nachdem wir geheiratet haben?”
    Rex hinkte zu ihm und legte ihm die Hand auf die Schulter. “Sieh mal, es spielt kaum eine Rolle, ob du ihr treu bist oder nicht, denn das sind nur wenige Männer. Du musst nur freundlich sein, respektvoll und diskret.”
    “Natürlich”, sagte Tyrell und ging weg von seinem Bruder. Unzufrieden setzte er sich auf das Sofa. Immer war er davon ausgegangen, dass seine Gemahlin freundlich, anmutig und schön sein würde, dass sie Söhne und Töchter haben und eine liebevolle Familie sein würden. Eine Mätresse war in diesem Szenario nie vorgekommen. Und jetzt saß er hier am Abend seiner offiziellen Verlobung, dachte kaum an etwas anderes als an seine Liebesaffäre und war, wie es schien, unfähig, seine Gefühle zu beherrschen.
    “Ich fand sie sehr nett”, sagte Rex. “Ich hatte eine strahlende Schönheit erwartet wie Marie-Claire, deine letzte Mätresse, oder eine raffinierte Mitgiftjägerin. Aber sie hat nichts Berechnendes oder Gewöhnliches an sich. Als wir uns trafen, kam sie gerade aus der Küche, wo sie mit deinem Sohn Kuchen gebacken hatte, und war bekleckert mit Mehl, Schokolade und etwas, das aussah wie Fruchtsaft. Aufdringlich war sie gar nicht, eher schüchtern, und ich glaube, sie hatte ein wenig Angst vor mir. Ganz offensichtlich entspricht sie überhaupt nicht dem Klischee einer Mätresse.”
    Tyrell starrte seinen Bruder an, ohne dessen letzte Worte gehört zu haben. Sie war in der Küche gewesen, um zu backen? “Bist du sicher?” Er dachte über die Vorstellung nach, dass Elizabeth Kuchen gebacken haben könnte, und plötzlich hoffte er, Rex würde recht haben.
    Rex lächelte. “Ja, ich bin sicher, dass sie gebacken hat. Ich habe mich ein wenig umgehört. Das gesamte Küchenpersonal ist völlig vernarrt in sie. Mutter hat sie auch gern.”
    Tyrell erinnerte sich daran, dass er sich nicht zu sehr darüber freuen durfte. “Du hörst dich an, als zähltest du auch zu ihren Bewunderern.”
    “Vielleicht stimmt das auch – unter Vorbehalt jedenfalls.”
    “Glaubst du, sie ist hierhergekommen, um mich zu einer Heirat zu verleiten?”
    Rex seufzte. “Ja, natürlich. Jeder weiß das. Aber ich habe gehört, dass das eine Idee ihrer Eltern war, nicht ihre eigene. Allem Anschein nach ist ihre Mutter dafür bekannt, dass sie ihre beiden verbliebenen Töchter unbedingt verheiraten will.”
    Zu gern hätte er geglaubt, dass Elizabeth nur ein Opfer der Pläne ihrer Eltern war, ihn zu einer Ehe zu zwingen. Doch er konnte Menschen recht gut einschätzen. Elizabeths Erklärung, Neds leiblichen Vater nicht heiraten zu wollen, war eine Lüge, und er wusste es. “Es spielt keine Rolle mehr”, erklärte er entschieden. “Wichtig ist nur, dass sie hier ist.”
    Rex hob die Brauen. “Tatsächlich? Du meinst, wichtig ist nur dein Sohn.”
    “Natürlich”, erklärte Tyrell und wandte sich ab, damit Rex nicht erkannte, dass er in Bezug auf Ned log.
    Aber Rex hinkte ihm nach. “Tyrell, das alles ist so seltsam.
Du
verhältst dich seltsam. Warum benimmst du dich nicht wie ein Vater, der seinem ersten Kind gegenübersteht?”
    Tyrell drehte sich um und brachte ein Lächeln zustande. “Ich brauche ein wenig Zeit”, sagte er, “um mich an die Umstände zu gewöhnen.”
    “Das ist gelogen”, sagte Rex und griff nach seinem Arm. “Worin besteht wirklich das Problem? Warum bist du so angespannt und wirst so schnell wütend? Warum erfüllst du nicht deine Pflicht gegenüber deiner Familie und deiner Verlobten? Warum hast du dich einer so wohlerzogenen Lady aus gutem Hause überhaupt genähert? Und jetzt bringst du sie hierher als deine Mätresse? Mir ist bewusst,

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