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Im Rausch der Ballnacht

Im Rausch der Ballnacht

Titel: Im Rausch der Ballnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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sehe, stehst du unter einem Schock”, sagte Rory energisch. “Bleib hier, ich kümmere mich um die Angelegenheit.”
    Lizzie hörte ihn kaum. Noch immer stand Tyrell nur da und sah sie an, und gegen jede Vernunft und alle Erfahrungen, die sie in der Vergangenheit machen musste, begann ein Funken Hoffnung in ihrem Herzen zu glimmen.
    “Was willst du hier?”, fragte Rory ungläubig und war offensichtlich verärgert.
    Tyrell beachtete ihn gar nicht. Elizabeth stand an der Schwelle zur Halle, wie gefesselt von seiner Anwesenheit und so bleich, als stände sie einem Gespenst gegenüber. Als er sie jetzt, nach der ewig langen Trennung, endlich wiedersah, fiel der Ärger nach und nach von ihm ab, bis er ihr völlig wehrlos gegenüberstand. Sie war so wunderschön, und er wollte sie nur noch in die Arme nehmen, sie festhalten, sie lieben. Er erinnerte sich nicht mehr, warum sie nicht zusammen waren. Kein einziger Grund fiel ihm ein, warum sie weiterhin voneinander getrennt bleiben sollten. Stattdessen überwältigte ihn der Wunsch, zu ihr zu gehen und sie um Verzeihung zu bitten. Er hatte vergessen, dass eigentlich er das Opfer war, dass sie
ihn
verlassen hatte.
    “Du musst gehen, Tyrell. Deine Anwesenheit wird sie nur aufregen und jeden anderen aus der Familie ebenfalls. Oder weißt du es etwa nicht mehr? Du bist mit einer anderen verlobt.” Rorys Tonfall war anklagend.
    Tyrell zuckte zusammen.
Ich bin mit Blanche verlobt, und ich habe kein Recht, hier zu sein.
Aber er wollte verdammt sein, wenn er fortging, ohne dass sie miteinander gesprochen hatten. Endlich sah er Rory an. “Wer, zum Teufel, ist der blonde Gentleman, der da vor ihr großtut?”
    “Einer meiner Freunde. Ich hatte gehofft, sie würden Gefallen aneinander finden.”
    Tyrell fühlte das kalte Feuer der Eifersucht in sich auflodern. Doch er hatte kein Recht, so besitzergreifend zu sein.
    “Du solltest zurückgehen zu Blanche”, wiederholte Rory.
    Das bleiche Antlitz seiner Verlobten erschien vor seinem inneren Auge, und plötzlich erkannte er in diesem einen einzigen Augenblick, dass eine Ehe zwischen ihnen nicht funktionieren würde. Plötzlich fürchtete er sich vor dem, was er tun musste. Und ebenso plötzlich wusste er, dass es für ihn keinen Zweifel mehr gab.
    Und wieder begegnete er Elizabeths Blick, und er sah den Schmerz in ihren großen Augen. Auch ohne dass sie etwas sagte, hörte er ihr leises
Warum?
Diese eine, so wichtige Frage schien zwischen ihnen zu stehen und die ganze Halle auszufüllen. Und er wollte verdammt sein, wenn er die Antwort wusste.
    “Verdammt, Tyrell, es ist nicht zu übersehen, dass du immer noch etwas für sie empfindest. Als ihr zukünftiger Schwager ist es meine Pflicht, dafür zu sorgen, dass du ihr nicht noch einmal wehtust—und sie damit all ihrer Chancen beraubst, mit einem anderen ihr Glück zu finden.”
    Tyrell hörte nicht zu. Georgina kam und stellte sich neben ihre Schwester. Ihr Gesicht war bleich vor Anspannung, und sie legte Lizzie den Arm um die Schulter. Elizabeth schien es nicht zu bemerken. “Für sie wird es keinen anderen geben”, sagte er zu Rory.
    “Wie bitte?”, fragte Rory ungläubig.
    “Ich muss ihr die Blumen geben”, sagte er und sah nur noch Elizabeth an. “Ich will mit ihr reden. Und dann werde ich gehen.”
    “Tyrell!”, rief Rory.
    Doch es war zu spät. Tyrell ging schon auf Elizabeth zu.
    Lizzie vermochte sich nicht zu rühren, und sie vermochte kaum noch zu atmen. Die Stimmen, die aus dem Salon hinter ihr kamen, hörte sie nicht mehr, und sie merkte auch nicht, dass ihre Schwester neben ihr stand. Tyrell schritt auf sie zu, und er wirkte sehr entschlossen.
    Vor ihr blieb er stehen und verneigte sich. Lizzie hatte vergessen, wie betörend er wirkte. Sie fühlte seine Macht und seine Stärke, fühlte seine Glut und seine Männlichkeit, sie fühlte
ihn
. Sie war so vollkommen fasziniert, dass sie vergaß zu knicksen. Irgendwie gelang es ihr zu sagen: “T…tyrell. Mylord.”
    Er ließ den Blick langsam über ihr Gesicht gleiten, als wollte er sich an jeden ihrer Züge erinnern – oder sie sich einprägen. Er sagte kein Wort. Sie fühlte, wie ein Schweißtropfen zwischen ihren Brüsten hinab bis über ihrem Bauch lief. Er ließ den Blick zu ihrem Mund gleiten und dann immer tiefer bis zu ihrer Brust. Sofort spürte sie dieses Verlangen, das nur er stillen konnte.
    Nichts hat sich geändert.
Beinah fühlte sie seine Hände an ihren Armen, seinen festen Leib an ihrem. Beinah

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