Im Rausch der Dunkelheit - Guardians of Eternity 5
krächzte sie.
Die bleichen Züge verzerrten sich vor Hass. »Du kannst mich mal, du Missgeburt!«
Regan zögerte nicht. Sie zog den Dolch heraus und stach erneut zu. Und dieses Mal direkt ins Herz.
Diese Frau starb lieber, als Caine zu verraten, und Regan würde keine Zeit mehr verschwenden.
»Das ist für Jagr«, murmelte sie, als der Dolch in das Herz der Wolfstöle eindrang.
Sie wartete nicht ab, um zuzusehen, wie Sadie starb.
Das Silber würde sein Werk irgendwann getan haben, selbst wenn die Wolfstöle es schaffte, den Dolch herauszuziehen, und Regan war weitaus mehr daran interessiert, zu Jagr zu gelangen.
Regan, die aus einem halben Dutzend Wunden blutete, erreichte gerade die Terrasse hinter dem Haus, als sie hinter sich ein unheimliches Lachen hörte.
Gegen ihren Willen blieben ihre Füße stehen, und ihr Kopf drehte sich, um Sadie zu erblicken, die die kurze Strecke zu ihrer zerstörten Kleidung kroch und eine Pistole aus dem zerfetzten Haufen Leder zog.
Dummerweise dachte Regan nur darüber nach, wie zum Teufel die Frau es geschafft hatte, eine Pistole zu verstecken. Das verdammte Outfit war so straff gespannt gewesen, dass kein Blatt Papier zwischen Leder und Haut gepasst hätte.
Aber dann spielte es keine Rolle mehr, wo Sadie die Pistole versteckt hatte.
Böse lächelnd drückte die Wolfstöle ab. Immer wieder.
»Und das ist für mich.«
Regan war schnell, aber sie konnte den Kugeln nicht ausweichen, die ihren Rumpf durchlöcherten, Rippen zerschmetterten und ihre Lunge durchbohrten.
Die Wucht der Projektile ließ Regan in die Knie gehen. Sie atmete schwer, und der Schmerz erschütterte ihren Körper mit gnadenloser Gewalt.
»Scheiße«, flüsterte sie, als das Leben aus ihr zu strömen begann.
Die Kugeln waren mit Silber überzogen gewesen.
KAPITEL 20
J agr fühlte sich entsetzlich.
Es hätte daran liegen können, dass er gerade eine Explosion überlebt hatte, dass ihm ein Teeladen auf den Kopf gefallen war, und dass er gezwungen gewesen war, einen Tunnel zu graben, um es zu vermeiden, in Holzkohle verwandelt zu werden.
Es hätte daran liegen können.
Aber es lag nicht daran.
Trotz all seiner zurückbleibenden Wunden war sein augenblickliches Leid ganz und gar der Frau zuzuschreiben, die auf dem Bett in Tanes Versteck lag.
Jagr saß auf dem Rand der Matratze und streichelte sanft Regans goldenes Haar, wobei sein Blick über ihre allzu schlanke Gestalt glitt, die er bis auf den winzigen Büstenhalter und den Slip ausgezogen hatte, damit er ihre zahlreichen Verletzungen ständig überwachen konnte.
Die Schnittwunden durch die Peitsche waren verheilt, bevor sie in das Versteck zurückgekehrt waren (allerdings nicht früh genug, um Jagrs Zorn bei dem Gedanken, dass Regan von der verdammten Wolfstöle ausgepeitscht worden war, zu besänftigen), doch die Verletzungen, die ihr durch die Kugeln zugefügt worden waren, blieben entzündete rote Wunden, bei deren Anblick sich sein Magen vor Schmerzen umdrehte.
Versilberte Kugeln.
Wenn Sadie nicht bereits tot gewesen wäre, hätte Jagr ihr alle Glieder einzeln ausgerissen.
Urplötzlich regte sich Regan unter seinen Fingern. Er bemerkte abrupt, dass seine eiskalte Macht sich im Zimmer ausbreitete, und beeilte sich, seinen Zorn zu unterdrücken. Dann beugte er sich zu ihr, um seine Lippen in stummem Bedauern über ihre Schläfe streifen zu lassen.
»Jagr.«
Er wich so weit zurück, dass er sah, wie ihre Lider sich zitternd öffneten und ihre vom Schmerz betäubten Augen erkennen ließen.
»Ich bin hier, meine Kleine.«
»Die Explosion …« Ihre Stimme war ein leises, gequältes Krächzen.
Er strich ihr zärtlich eine Haarsträhne hinter das Ohr. »Du dachtest, du habest dich von mir befreit? Da hattest du kein Glück, fürchte ich.«
Die Erinnerung an das Entsetzen, das sie erlebt hatte, verfinsterte ihren Blick. »Götter, mach keine Scherze darüber.Wie bist du aus dem Haus rausgekommen?«
»Vampire verfügen über die Fähigkeit, die Erde zu rufen.«
»Die Erde zu rufen?«
Er lächelte amüsiert. Diese Worte ließen die Fertigkeit bedeutend und pompös klingen. In Wahrheit handelte es sich um ein Talent, das es den Vampiren gestattete, den Boden aufzuweichen und umzuwälzen, damit sie sich während des Tages damit bedecken oder, was häufiger vorkam, die Überreste ihrer letzten Mahlzeit begraben konnten.
»Wir gruben einen Tunnel«, erklärte er trocken.
»Oh.« Sie zog die Brauen zusammen und senkte den Blick zu den
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