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Im Rausch der Dunkelheit - Guardians of Eternity 5

Im Rausch der Dunkelheit - Guardians of Eternity 5

Titel: Im Rausch der Dunkelheit - Guardians of Eternity 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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sehen. »Geht es … ihr gut?«
    »Ihr Körper heilt«, antwortete Styx langsam. »Ihre Seele …«
    Jagr war nicht imstande, seine große Besorgnis zu unterdrücken. Er blickte Styx beunruhigt an.
    »Stimmt etwas nicht?«
    Styx zog an dem uralten Medaillon, das ihm um den Hals hing. Das war ein deutliches Anzeichen dafür, dass er besorgt war.
    »Ich mag ja nicht Vipers Talent besitzen, in den Seelen anderer zu lesen, doch ich weiß, dass Regan eine Bürde mit sich herumträgt, die ihr Herz verdüstert.«
    Jagr bemühte sich, nicht zu überreagieren.
    Wirklich schlimme Dinge pflegten zu geschehen, wenn er überreagierte.
    »Sie kommt geradewegs aus der Hölle. Sie benötigt Zeit zur Heilung.«
    »Sich von denjenigen zurückzuziehen, die ihr helfen wollen, ist der Heilung nicht zuträglich«, knurrte Styx, eindeutig verärgert, dass Regan ihre neue Familie nicht mit der Begeisterung begrüßte, auf die er gehofft hatte. »Ich hätte es wissen sollen. Ich verbrachte Jahrhunderte damit, in Einsamkeit und Elend umherzuirren.
Erst als der frühere Anasso mich als seinen Diener einstellte, konnte ich die Grausamkeit meiner Vergangenheit akzeptieren und beginnen, über meine Zukunft nachzudenken. «
    Obgleich Jagr Styx noch niemals über seine Vergangenheit hatte sprechen hören, war der Anasso alt genug, um das Chaos und die Gewalt erlebt zu haben, die in alter Zeit unter den Vampiren verbreitet gewesen war. Damals hatte ein neugeborener Vampir kaum mehr als einige wenige Jahre überlebt.
    Styx widmete sein Leben der Aufgabe, das zu ändern.
    Jagr erhob sich langsam. Er war erschöpft und benötigte den Frieden seines Verstecks.
    »Aber wer weiß schon, ob Ihr darauf vorbereitet gewesen wäret, Euch dem Anasso anzuschließen, wenn er früher an Euch herangetreten wäre?«, fragte er mit einem schiefen Lächeln. »Vielleicht war unser Herrscher weise genug zu warten, bis Ihr die Stellung als sein Auserwählter annehmen konntet.«
    Styx wölbte eine Braue. »Dabei behauptete Viper, Ihr habet nichts weiter zu bieten als Euer gutes Aussehen. Offensichtlich waren all diese Jahre wissenschaftlicher Forschung nicht vollkommen vergeudet.«
    Jagrs scharfes Gelächter hallte durch den Raum. »Ich würde keine übereilten Schlüsse ziehen. Ich kann bemerkenswert unverständig sein, wenn ich mich bemühe.«
    Styx trat ihm direkt gegenüber. »Was werdet Ihr nun tun?«
    »In den nächsten Augenblicken – oder mit dem Rest meiner Existenz?«
    Styx ließ sein seltenes Lächeln aufblitzen. »Ihr seid heute Nacht in einer philosophischen Stimmung.«
    »Das liegt wohl am Ambiente.«
    »Götter, erinnert mich nicht daran.« Styx erschauderte, als er einen angewiderten Blick auf die prunkvolle, elegante Einrichtung
warf, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder Jagr zuwandte. »Kehrt Ihr in Euer Versteck zurück?«
    »Vorerst ja.«
    »Es besteht keine Notwendigkeit für Euch, allein zu sein, wisst Ihr. Viper meldete sich vorhin mit einer Einladung für Euch, ihm und Shay Gesellschaft zu leisten. Und natürlich seid Ihr auch hier stets willkommen.«
    Jagr kniff die Augen zusammen, als er die leise Stimme vernahm, die in einem beinahe gebieterischen Ton mit ihm sprach. Weshalb zum Teufel sollte es Styx kümmern, wo er sich aufhielt? Gott wusste, er war jahrelang in seinem Versteck in Ruhe gelassen worden, ohne dass …
    Wie ein Blitzschlag traf ihn die Erkenntnis, und Jagr versteifte sich beschämt.
    »Ah, Regan erzählte Euch von meinem Anfall von Wahnsinn«, stieß er hervor. »Fürchtet Ihr, ich könne Chicago verwüsten? «
    Styx ließ einen kleinen Teil seiner Macht über Jagr strömen. Das Energieprickeln erinnerte ihn schmerzhaft an die Stärke des Anasso.
    »Wenn ich befürchtete, Ihr seiet wahnsinnig, dann würdet Ihr in eine Zelle gesperrt werden, und nicht in dem Versteck, das ich mit meiner Gefährtin teile, meinen feinsten Brandy nippen.« So schnell, wie die Bestrafung begonnen hatte, wurde sie auch beendet, und Styx legte Jagr eine Hand auf die Schulter. »Meine einzige Sorge gilt Eurem Glück, mein Bruder.«
    Jagr schüttelte den Kopf und wandte sich von dem beunruhigenden Mitleid ab, das dem anderen Vampir so deutlich ins Gesicht geschrieben stand.
    Verdammt.Vor wenigen Wochen noch war er ein fast vergessener Vampir gewesen, der unter den Straßen von Chicago
lebte. Ein exzentrischer Einzelgänger, der einen so schlechten Ruf hatte, dass er andere fernhielt.
    Und genau das hatte ihm gefallen.
    Doch dann war er ohne Vorwarnung und

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