Im Rausch der Dunkelheit - Guardians of Eternity 5
ersten Zusammentreffens gewesen. Damals hatte sie ihn nur loswerden wollen.
Und jetzt …
Jetzt sehnte sie sich schmerzlich danach, ihn bis in alle Ewigkeit in den Armen zu halten.
»Ich habe dich davor gewarnt, dass ich nicht sehr clever bin.«
Sie meinte auf ihre Worte hin ein leises Fauchen zu hören. »Weshalb bist du hier, Regan?«
Regan wusste, dass dies die Chance war, alles richtig zu machen. Sie sprach die Worte aus, die in ihr Herz eingebrannt waren.
»Weil ich dich liebe.«
Jagr war Jahrhunderte alt.
Er hatte Völker entstehen und vergehen sehen. Er hatte Seuchen und Feuersbrünste erlebt und Krieg, der über die Welt fegte, alles dezimierend, was auf seinem Weg lag. Er hatte Folter und blutige Schlachten überdauert, die jedem Dämon den Magen umdrehen würden.
Doch nichts hatte ihn wahrhaft aufgewühlt.
Nichts, bis Regan diese sanften Worte flüsterte.
Seine Kräfte ließen nach, wodurch seine Schutzschatten und seine eisigen Barrieren vernichtet wurden, sodass ihn die ganze Macht von Regans Präsenz traf.
Mit einem leisen Stöhnen genoss er den Duft des Mitternachtsjasmins, der ihn überkam.
Im Laufe des letzten Monats hatte er einen endlosen Krieg mit sich selbst geführt, um sich davon abzuhalten, Regan aufzuspüren und jeden ihrer Schritte zu verfolgen.
Es war der Instinkt eines Vampirs, seine Gefährtin dicht bei sich zu haben. Verdammt, es hatte eine Zeit gegeben, in der Vampire eine widerstrebende Gefährtin in ihrem Versteck gefangen gehalten hatten.
Nur die große Wahrscheinlichkeit, sie mit seiner Überwachung dermaßen zu erzürnen, dass sie Chicago endgültig verließ, hatte ihn davon abgehalten.
Das und Styx’ ständige Beteuerungen, dass sie gut bewacht wurde und in ihrem neuen Leben zufrieden zu sein schien.
Nun trat er so dicht an sie heran, dass ihre köstliche Hitze sein erfrorenes Herz wärmte.
»Was hast du gesagt?«, krächzte er heiser und nahm begierig ihre blasse, goldene Schönheit mit dem Blick in sich auf.
Sie leckte sich nervös die Lippen. »Hat dein fortgeschrittenes Alter dich schwerhörig gemacht?«
»Regan.«
Sie seufzte, als sie seinen warnenden Ton hörte. »Ich habe gesagt, ich liebe dich.«
Er erbebte und wünschte sich inständig, ihr ihre Worte zu glauben.
»Weshalb?«
»Muss ich noch mal mit dieser ganzen dummen Sache anfangen? «
Jagr achtete nicht auf ihre Neckerei. Er musste sich sicher sein.
Er würde es nicht überleben, wenn er sie noch einmal verlor.
»Sage mir, weshalb du mich liebst.«
Ohne Vorwarnung ging sie auf ihn zu und hob die Hände, um sein Gesicht damit zu umfassen.
»Ich liebe dich, weil du stark und treu bist und zärtlich und ehrenhaft.«
Er erschauderte unter ihrer zarten Berührung. Seinem Hunger, den er allzu lange unterdrückt hatte, war es gleichgültig, ob sie das aufrichtig meinte oder nicht.
»Und?«
»Verdammt sexy.«
Er stöhnte. Ihre Worte waren nicht gerade hilfreich.
»Und?«
Die smaragdgrünen Augen verdunkelten sich und ließen all die Emotionen erkennen, nach denen er gesucht hatte. »Und wenn ich mit dir zusammen bin, fühle ich mich wieder vollständig. «
Seine dürftige Zurückhaltung brach zusammen. Regan war hier. Sie sagte, dass sie ihn liebte.
Das war alles, was er brauchte.
Er beugte sich zu ihr herunter und eroberte ihre Lippen mit einem wilden Kuss.
»Regan.«
»Ich habe dich vermisst, Meister«, flüsterte sie an seinem Mund und hielt den Atem an, als er sie abrupt auf die Arme nahm und an seine Brust drückte. »Was machst du?«
Ohne zu zögern, hielt Jagr auf die leere Lagerhalle zu. »Das, was ich in der Minute hätte tun sollen, als du in mein Leben geplatzt bist.«
Sie schnaubte, aber ein zufriedenes Lächeln bildete sich auf
ihren Lippen. »Ganz wie ein echter Höhlenmensch. Und zu deiner Information, du bist in mein Leben geplatzt.«
»Und das war erst der Anfang, meine Kleine«, knurrte er.
Eine reizende Röte färbte ihre Wangen. »Nichts als Versprechungen. «
Oh, es würde mehr als Versprechungen geben, das schwor er stumm.
Er würde sie in sein Bett bringen und sich das nächste Jahrtausend lang an ihr erfreuen.
Als er die Mitte des heruntergekommenen Gebäudes erreicht hatte, beugte sich Jagr nach unten, um die schwere Falltür zu öffnen. Regan fest an sich gedrückt, trat er über den Rand und sprang die knapp zwei Meter in den Gang darunter.
Er landete, ganz ohne die Frau in seinen Armen zu schütteln. Mit langen Schritten lief er durch den engen
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