Im Rausch der Dunkelheit - Guardians of Eternity 5
den Zauber von ihr.«
» Sacrebleu .« Levet öffnete seine Augen. »Ich muss wissen, welche Magie verwendet wurde, damit ich sie umkehren kann.«
»Schön, es war eine menschliche Hexe. Nun fahrt fort.« Jagr deutete mit einem warnend erhobenen Finger in das hässliche Gesicht des Gargylen. »Und, Levet …«
» Oui? «
»Behaltet Folgendes im Gedächtnis: Falls Ihr einen Fehler macht, so wird es Euer letzter sein.«
Levets Augen verengten sich, und plötzlich schimmerte der große Stolz seiner Vorfahren in den grauen Tiefen.
»Ich würde mir eher einen Dolch in mein eigenes Herz rammen, als Darcys Schwester zu verletzen«, schwor er. »Nun halten Sie die Klappe, und lassen Sie zu, dass ich mich um sie kümmere.«
Jagr spannte den Kiefer an, um gegen den Zorn anzukämpfen, der mit brutaler Gewalt in ihm aufloderte.
Diese Nacht war eine Katastrophe gewesen.
Er war in dem brennenden Wohnmobil gefangen gewesen. Er hatte es zugelassen, dass ihm der Zauber einer Hexe, und zwar einer menschlichen Hexe, das Bewusstsein geraubt hatte, sodass Regan gezwungen gewesen war, ihre Angreifer allein zu bekämpfen. Und er war zu langsam gewesen, um sie vor dem Zauber zu beschützen, der sie nun in seiner Gewalt hatte.
Er hatte es von Anfang bis Ende auf katastrophale Weise vermasselt.
Und Regan musste für sein Scheitern bezahlen.
Er hielt den Blick fest auf Regans bleiches Gesicht gerichtet und achtete kaum darauf, wie Levet etwas vor sich hinmurmelte und gelegentlich mit den Händen wedelte, aber er erkannte den Augenblick, in dem der Zauber gebrochen war.
Es war in der Entspannung ihres Körpers zu erkennen, und in dem sanften Aufseufzen, das durch ihre geöffneten Lippen drang. Levet setzte sich auf seine Fersen, und seine Flügel hingen vor Erschöpfung schlaff herunter.
»Ich habe den Zauber aufgehoben, aber sie wird eine beträchtliche Menge an Schlaf benötigen, damit sie sich von dem entstandenen Schaden erholt.«
»Wird sie sich denn erholen? Vollständig?«
» Oui. «
Das Gefühl der Beklemmung, das Jagrs nicht schlagendes Herz einschnürte, ließ nach, doch es verschwand nicht. Regans Körper würde heilen, aber die, welche ihr Schaden zufügen wollten, blieben am Leben.
Vorerst.
Jagr drückte ihre Finger gegen seine Lippen und legte dann sanft ihre Hand auf ihren Brustkorb, der sich mit beruhigender
Regelmäßigkeit hob und senkte. Den Schmerz ignorierend, den die Hexe ihm zugefügt hatte, erhob er sich.
Die Stimme derVernunft flüsterte ihm in seinem Hinterkopf zu, dass er zu dem verkohlten Wohnmobil zurückkehren solle. Es bestand nicht nur die Hoffnung, dass die Wunden, die Regan der Wolfstöle zugefügt hatte, die Fähigkeit der Hexe bezwingen würden, ihren Geruch zu überdecken, sondern er musste sich außerdem darum kümmern, dass seine eigene Fährte zurück zur Höhle anständig verwischt wurde.
Die Vernunft bedeutete jedoch nicht das Geringste, wenn seine Beschützerinstinkte dermaßen in Aufruhr waren. Auf gar keinen Fall würde er Regan verlassen, während sie ohnmächtig und vollkommen verletzlich war.
Auf gar keinen Fall.
»Levet.« Mit zusammengekniffenen Augen winkte er den argwöhnischen Gargylen heran. »Ich habe eine kleine Aufgabe für Euch.«
»Verdammt.«
Regan war sich nicht sicher, wie lange sie ihren Kampf mit der anhaltenden Dunkelheit ausfocht.Wenn die dichte Umhüllung eins war, dann hartnäckig. Aber andererseits war sie selbst das auch. (Manche Leute, insbesondere ein gut aussehender Westgotenhäuptling, würden vielleicht sogar behaupten, dass sie störrisch wie der Teufel wäre.)
Sie weigerte sich, sich geschlagen zu geben, und schaffte es, die Bewusstlosigkeit zu durchdringen, die sie gefangen hielt. Allmählich erwachten ihre Sinne wieder kribbelnd zum Leben, auch wenn ihre Augenlider weiterhin zu schwer waren, als dass sie sie hätte heben können.
Regan lag auf einem harten Lehmboden. Es handelte sich ohne Zweifel um die Höhle. Sie konnte kühle, feuchte Luft
riechen und nahm nur noch eine Spur vom Gargylen-Geruch wahr, als ob Levet sich nicht länger in ihrer Nähe aufhielt. Und über allem der kühle, exotische Geruch der Macht, der nur zu Jagr gehören konnte.
Er war in ihrer Nähe. Bewachte sie.
Wärme durchströmte sie, verbannte den anhaltenden Schmerz und brachte ein seltsames Gefühl von Frieden mit.
Frieden?
Durch einen arroganten Vampir, der dachte, er könnte ihr eine Leine anlegen?
Gott, sie war wohl verrückt.
Regan zwang ihre Augen
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