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Im Rhythmus der Leidneschaft

Im Rhythmus der Leidneschaft

Titel: Im Rhythmus der Leidneschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Kent
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ihnen auf dem Küchentisch gestanden hätte, hätte sie alles für einen Traum gehalten. J. D. folgte ihrem Blick, schwieg jedoch.
    Ohne groß darüber nachzudenken, ob es klug war, jetzt von der Vergangenheit zu reden, sagte sie, was ihr durch den Kopf ging: „Ich musste gerade an die Zeit denken, als du noch in kleinen Clubs in der Umgebung gespielt hast.“
    „Ja.“
    Offenbar wusste er, was sie meinte, denn er nickte lächelnd. Es war immer spät in der Nacht gewesen, wenn er nach den Auftritten nach Hause kam. Dann hatten sie oft so wie jetzt in der Küche von Banner Manor gesessen, sich unterhalten oder einfach nur den Mond angestarrt. Irgendwann nahm er dann ihre Hand, und sie gingen ins Bett und schliefen miteinander. Manchmal waren sie so unersättlich, dass bereits die Morgenröte am Himmel erschien, wenn sie endlich einschliefen.
    Unvermittelt stand sie auf. „Ich gehe ins Bett. Es war ein aufregender Abend.“ Flüchtig sah sie zum Fenster. „Glaubst du, wir sind hier sicher?“
    „Sheriff Kemp glaubt es. Bestimmt ist es hier sicherer als in Banner Manor. Ich hab die Türen alle verschlossen.“ Er schwieg einen Moment. „Und niemand weiß, dass ich Mama Ambrosia gut kenne.“
    „Selbst ich wusste nicht, dass ihr euch so nahesteht.“
    Er zuckte mit den Schultern. „Schon seit meiner Kindheit hat sie mir die Karten gelegt und mir die Zukunft vorhergesagt.“
    „Mir hat sie Gefahr vorhergesagt.“
    „Es tut mir leid, Susannah.“
    Am liebsten hätte sie jetzt mit ihm über alles gesprochen, was sie beschäftigte, doch sie nickte nur und verließ die Küche, womit sie J. D.s Angebot annahm und ihm den Abwasch überließ.
    „Susannah.“
    Er hatte so leise gesprochen, dass sie erst nicht wusste, ob sie es sich nur eingebildet hatte. Langsam drehte sie sich um und lehnte sich an den Türrahmen.
    „Ich habe nicht mit ihr geschlafen. Das musst du mir glauben.“
    Sie nickte. „Ich weiß. Du hast schon einige merkwürdige Leute in unser Haus gebracht.“
    „Und so viele, dass kein Platz für uns zwei mehr blieb.“
    Genau das war der entscheidende Punkt. „Andererseits hattest du in vieler Hinsicht auch recht. Ich hatte Angst, diese neue Welt, in die du abgetaucht bist, könnte dich eines Tages von mir trennen. Immer wenn du zu Konzerten gereist bist, habe ich halb damit gerechnet, dass du nicht zurückkehrst.“
    J. D. kam auf sie zu und blieb vor ihr stehen.
    Sie spürte seinen warmen Atem und wollte seine Brust berühren. Ihre Stimme versagte fast, als sie sagte: „Du warst immer so viel größer als ich.“
    „Unsinn.“ Seine Stimme klang tief und sexy. „Es ist unfassbar, was du in der kurzen Zeit ohne mich auf die Beine gestellt hast, Susannah. Ich wusste schon immer, dass du es draufhast, aber mit diesem Restaurant …“
    „Schade nur, dass unser Leben sich so auseinanderentwickelt. Früher habe ich uns als dahinplätschernden Fluss gesehen, aber jetzt sind wir auf einen Felsblock im Flussbett geprallt. Ich gehe meinen Weg und du deinen. Zusammengebracht hat uns hier nur die Gefahr, in der wir schwebten.“
    „Ich werde nicht zulassen, dass dir etwas zustößt, Susannah.“
    Sie starrte auf seine leicht geöffneten Lippen. Sein vertrauter Duft umgab sie, und ihr wurde heiß. Unwillkürlich ließ sie ihren Blick über seine nackte Brust und die ausgeprägten Bauchmuskeln abwärts gleiten. Das T-Shirt schien auf einmal über ihren Brustspitzen zu spannen.
    Gab es doch noch Hoffnung für sie beide?
    J. D. räusperte sich, und als er sprach, klang seine Stimme rau. „Geh lieber ins Bett, Susannah.“
    Ihre Blicke trafen sich. Seine Brust hob und senkte sich bei jedem Atemzug. Der Puls an seiner Halsschlagader ging heftig. Sie starrte wie gebannt auf seine Zungenspitze, als er sich damit über seine trockenen Lippen leckte.
    Obwohl sie im Grunde wusste, dass es unklug war, fragte sie leise: „Allein, J. D.?“

12. KAPITEL
    Allein?
    J. D. glaubte nicht, dass Susannah mit ihm schlafen wollte, weder heute noch sonst jemals wieder, aber aus dem Blick ihrer schimmernden Augen sprach Begierde, allerdings auch Unsicherheit. „Verdammt“, stieß er leise aus. „Siehst du nicht, wie schwer mir das hier fällt?“
    „Dir?“
    „Dir auch“, gab er zu und stützte sich dicht neben ihrem Kopf an den Türrahmen. Ihr Körper duftete nach Duschcreme, und da sie den Reißverschluss ihrer Jacke nur zur Hälfte geschlossen hatte, konnte er erkennen, dass sie unter dem T-Shirt keinen BH trug.

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